Die Luzerner Regierung erwartet, dass die Verkehrsbetriebe Luzern den Personalmangel möglichst schnell in den Griff bekommen. Dass der Kanton Druck aufbaut, ergibt Sinn.

Im November mussten die Verkehrsbetriebe Luzern (VBL) eine drastische Massnahme beschliessen. Das Unternehmen stellte die Buslinie 5 zwischen Kriens und Emmenbrücke ein. Der Grund: Personalmangel. Nun äussert sich der Luzerner Regierungsrat überraschend deutlich zur Beschneidung des Fahrplans. Er kündigt happige Konsequenzen an, sollten die VBL ihre Schwierigkeiten nicht rasch in den Griff bekommen. Laut Kanton wäre auch der vorzeitige Entzug der Linien-Konzessionen möglich. Das ist harter Tobak. Denn das die VBL die Busse in der Stadt und Agglo betreiben, ist seit Jahrzehnten unbestritten.

Die Idee der Neu-Ausschreibung ist allerdings nicht neu. Der Verkehrsverbund Luzern malt diese Drohkulisse seit dem Subventionsdebakel an die Wand. Passiert ist seither nichts. Umso ernster ist, dass nun selbst die Regierung diese Idee aufs Parkett bringt. Ein bisschen ist dieses Szenario aber auch eine leere Drohung. Denn es ist fraglich, wie attraktiv eine solche Ausschreibung für andere Transportunternehmen wirklich ist.

Trotzdem ist der Schritt sinnvoll. Die Regierung zeigt damit, dass sie sich aktiv um das ÖV-Netz kümmert. Die VBL sollten sich bewusst sein, dass ihre Stellung nicht sakrosankt ist. Fairerweise muss man aber auch sagen, dass längst nicht nur die VBL Mühe haben, Chauffeusen und Chauffeure zu finden. Es handelt sich um ein Problem, das sich letztlich nicht mit der politischen Brechstange lösen lässt.

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QOSHE - Eine sinnvolle, leere Drohung an die VBL - Simon Mathis
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Eine sinnvolle, leere Drohung an die VBL

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09.01.2024

Die Luzerner Regierung erwartet, dass die Verkehrsbetriebe Luzern den Personalmangel möglichst schnell in den Griff bekommen. Dass der Kanton Druck aufbaut, ergibt Sinn.

Im November mussten die Verkehrsbetriebe Luzern (VBL) eine drastische Massnahme beschliessen. Das Unternehmen stellte die Buslinie 5 zwischen Kriens und Emmenbrücke ein. Der Grund: Personalmangel. Nun äussert sich der Luzerner........

© Luzerner Zeitung


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