GLP-Kantonsrätin Fabienne Michel blickt zurück.

Mit dem Jahresende rückt der Zeitpunkt für einen Rückblick näher. Nach beinahe einem Jahr im Zuger Kantonsrat werfe ich einen Blick zurück auf 14 Tagessitzungen. Von Steuern über Medikamentenknappheit bis hin zu Photovoltaikanlagen auf denkmalgeschützten Gebäuden haben wir uns mit den unterschiedlichsten Themen auseinandergesetzt. Es war immer wieder spannend, zu sehen, wie vielfältig die Anliegen waren, die zur Diskussion standen und wie einfallsreich oder -los die Lösungsansätze dazu ausfielen. Die Debatten waren mitunter intensiv, gelegentlich sorgten unfreiwillige Versprecher für einen Lacher, doch vor allem führten unterschiedliche Standpunkte und Kompromissbereitschaft zu Lösungen, die unseren Kanton attraktiver machen.

Stellvertretend für die zahlreichen verabschiedeten Geschäfte möchte ich zwei herausgreifen: Der Kantonsratsbeschluss bezüglich des Beitrags des Kantons Zug zu den Aufbaukosten des OYM-Colleges stärkt weiter die Strahlkraft dieses Projekts, das jungen Talenten die Vereinbarkeit von Ausbildung und Spitzensport ermöglicht. Es freut mich sehr, dass nun noch mehr junge Sportler professionelle Unterstützung erhalten und nicht mehr zwischen Spitzensport und beruflicher Ausbildung wählen müssen. Als zweites Beispiel legen wir mit dem Kantonsratsbeschluss zur Anpassung des kantonalen Richtplans buchstäblich Wege für die Zukunft fest.

Mein persönliches Highlight war jedoch weder ein Votum noch eine Vorlage oder ein Beschluss, sondern die Erfahrungen, die ich im Verlauf des Jahres sammeln durfte. Besonders stolz bin ich auf das Vertrauen und den Zusammenhalt in unserer Fraktion. Zusätzlich hilft mir der Austausch mit anderen Ratsmitgliedern, unterschiedliche Perspektiven zu verstehen und vertiefte Einblicke zu erhalten.

Im kommenden Jahr stehen wegweisende Abstimmungen an, darunter die beiden Tunnelvorlagen am 3. März und die Transparenzinitiative sowie die Velonetzinitiative am 9. Juni. Die GLP hat einen entscheidenden Beitrag zum Gegenvorschlag zur Transparenzinitiative geleistet. Nachdem der Regierungsrat vorgeschlagen hatte, die Offenlegung von Interessens- bindungen zu streichen, konnten wir erfolgreich darauf hinwirken, diesen essenziellen Aspekt der Transparenz in der Politik wieder ins Gesetz aufzunehmen. Unser Antrag wurde im Kantonsrat von einer Mehrheit unterstützt, was uns sehr gefreut hat.

Im neuen Jahr werde ich mich in der Kommission für Gesundheit und Soziales unter anderem mit der Umsetzung der Pflegeinitiative befassen. Die GLP betrachtet dies als sehr wichtiges Anliegen, da es dringend erforderlich ist, die Ausbildung im Gesundheitssektor zu fördern.

Auch sonst wird es uns im Kantonsrat nicht langweilig werden, es gibt genügend Herausforderungen, die es gemeinsam anzugehen gilt. Die Digitalisierung, der Übergang zu erneuerbaren Energien oder die Wohnraumknappheit im Kanton werden uns weiterhin beschäftigen.

Ihnen wünsche ich bereits jetzt schöne und erholsame Weihnachtstage sowie alles Gute im neuen Jahr!

In der Kolumne «Zuger Ansichten» äussern sich Kantonsrätinnen und Kantonsräte zu einem frei gewählten Thema. Ihre Meinung muss nicht mit jener der Redaktion übereinstimmen.