Mit einer Werbekampagne will das städtische Bildungsdezernat in Frankfurt mehr Erzieher gewinnen. Denn bis 2030, so die Hochrechnung des Landes Hessen, werden in der Kinderbetreuung in der Mainmetropole rund 5000 Pädagogen fehlen. Das hängt mit dem Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an Grundschulen zusammen, der von 2026 an eingeführt wird. Diese Neuerung wird den Erziehermangel noch einmal verschärfen. Dabei fehlen heute schon in der Mainmetropole so viele Erzieher, dass Kitas weniger Kinder aufnehmen als geplant oder ihre Öffnungszeiten verkürzen.

Der Personalmangel ist also groß, nicht nur in Frankfurt. Alle Kommunen und freien Träger fischen dabei im gleichen Becken. Erzieher können sich ihre Arbeitgeber heutzutage aussuchen. Die Stadt buhlt darum nun mit einer Kampagne um die Aufmerksamkeit potentieller Bewerber. Sie setzt nicht nur auf schrille Farben, sondern auch auf einen Slogan, den die Entwickler für besonders hip zu halten scheinen: „Erzieher*in werden? NICE!“ Für wen das kryptisch klingt, der dürfte schon etwas älter sein. Nice ist sogenannte Jugendsprache – oder was Erwachsene dafür halten – und drückt allgemeine Zustimmung aus.

QOSHE - Wie sich das Frankfurter Bildungsdezernat lächerlich macht - Rainer Schulze
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Wie sich das Frankfurter Bildungsdezernat lächerlich macht

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24.11.2023

Mit einer Werbekampagne will das städtische Bildungsdezernat in Frankfurt mehr Erzieher gewinnen. Denn bis 2030, so die Hochrechnung des Landes Hessen, werden in der Kinderbetreuung in der Mainmetropole rund 5000 Pädagogen fehlen. Das hängt mit dem Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung an........

© Frankfurter Allgemeine


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