Nun ist es passiert: Der Bund hat sich von Anteilen an der Deutschen Post getrennt, die er über die Staatsbank KfW gehalten hat. 50 Millionen Aktien haben gut 2 Milliarden Euro in seine Kasse gespült. Weil die Koalition viel Geld für die Deutsche Bahn benötigt, dürfte das nur der Auftakt der geplanten Privatisierungsaktion sein.

Post und Telekom sind stets Kandidaten, wenn es um Beteiligungsverkauf geht. Natürlich zählt dazu auch die Commerzbank, die der Staat in der Finanzkrise auffangen musste. Hier flösse der Erlös jedoch nicht in den Bundeshaushalt, sondern in die Kasse des Bankenrettungsfonds Soffin.

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Realistischer ist daher, dass der Bund bald sein Engagement bei den Energieversorgern Uniper und Sefe beendet, die er in der Ukrainekrise stützen musste. Seine in der Pandemie erworbenen Lufthansa-Anteile hat er schon mit Gewinn verkauft.

Ob nun Klagen laut werden, dass der Bund sein Tafelsilber verkauft? Nichts wäre falscher. Aus ordnungspolitischer Sicht ist ein geringerer Staatseinfluss zu begrüßen – ganz nach dem Motto: Halten ist Silber, Verkaufen ist Gold.

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Verkaufen ist Gold

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08.02.2024

Nun ist es passiert: Der Bund hat sich von Anteilen an der Deutschen Post getrennt, die er über die Staatsbank KfW gehalten hat. 50 Millionen Aktien haben gut 2 Milliarden Euro in seine Kasse gespült. Weil die Koalition viel Geld für die Deutsche Bahn benötigt, dürfte das nur der Auftakt der geplanten Privatisierungsaktion........

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