Es wäre vermessen gewesen, zu erwarten, dass ein Jahr nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei mit 53.000 Toten die materiellen Schäden beseitigt, die Städte wiederaufgebaut sind und Hunderttausende ihre Zelte und Wohncontainer gegen feste Behausungen hätten eintauschen können. Bis die Zerstörungen behoben sind, werden Jahre vergehen.

Dass den Betroffenen der Wiederaufbau nicht schnell genug geht, liegt auf der Hand. Hätte der über allem schwebende Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan ihnen nicht von Anfang an zu viel versprochen, wäre die Enttäuschung heute wohl kleiner – und der Protest leiser. Auf mehr als 100 Milliarden Dollar werden die Kosten der Wiederherstellung von 680.000 kollabierten Wohnungen, aufgeplatzten Straßen, geborstenen Leitungen und umgeknickten Strommasten geschätzt.

QOSHE - Aus dem Takt unter Präsident Erdoğan - Andreas Mihm
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Aus dem Takt unter Präsident Erdoğan

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09.02.2024

Es wäre vermessen gewesen, zu erwarten, dass ein Jahr nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei mit 53.000 Toten die materiellen Schäden beseitigt, die Städte wiederaufgebaut sind und........

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