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Rosalías: Endlich „echte Kunst!“

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15.11.2025

Eine Woche ist vergangen, seit Rosalías heiß ersehntes und viel diskutiertes „Lux“ erschienen ist. Über das Album gibt es viel zu sagen: Was Rosalía hier auftischt, ist zweifelsohne außergewöhnlich. Sie singt in 13 Sprachen, wird auf Songs wie „Berghain“ zur Opernsängerin, das London Symphony Orchestra spielt sich die Seele aus dem Leib. „Lux“ ist ein Album, das sich nicht nur nach keinen Pop-Trends richtet, sondern sich ihnen widersetzt und auf virale TikTok-Tänze pfeift. Das ist alles wahr. Aber eine Sache nervt mich an dem Diskurs rund um „Lux“: Es scheint, als hätten viele nur auf einen Anlass gewartet, ihren Kultursnobismus und ihre Verachtung für Pop raushängen zu lassen – und ihn nun endlich gefunden.

Vielen ist es in Debatten um weibliche Popstars unmöglich, eine Künstlerin zu loben, ohne andere im selben Atemzug schlecht zu machen. „Endlich mal wirkliche Kunst im Pop“, „Weg vom Taylor-Swift-Einheitsbrei“, „Rosalía ist viel besser als........

© Wiener Zeitung