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Pop-Rückblick 2025: Ein Jahr unter Beobachtung

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18.12.2025

Ob ein Jahr gut oder schlecht war, mag man seit ein paar Jahren gar nicht mehr bewerten. Aber was man über 2025 auf jeden Fall sagen kann: Es war extrem aufschlussreich. Politisch mal wieder ein Jahr des Backlashs, kulturell eines der Überreizung, popkulturell ein Dauertest für Aufmerksamkeit, Ironie und Restwürde. Pop musste dieses Jahr viel leisten: trösten, ablenken, erklären, manchmal einfach nur stillhalten. Hier also die Preise für ein Jahr, das sich ständig selbst gefilmt hat.

Bestes Album: Rosalía – »Lux«
Rosalía hat 2025 ein Album gemacht, das sich konsequent weigerte, ein Meme zu sein. Während Pop sonst auf maximale Anschlussfähigkeit setzte, bestand »Lux« auf Konzentration – und schaffte einen Hype, der sich gewaschen hat. In einem Jahr, in dem Autoritarismus wieder auf Vereinfachung setzte, war das fast schon politisch.

Merkwürdigstes Buch: Olivia Nuzzi – »American Canto«
Ausgangspunkt dieses Kauderwesch-Buches sind die Jahre der Washington-Reporterin Nuzzi. Und es ist genauso nervös und überambitioniert wie das politische Jahr selbst. Nuzzi hat das Buch laut Selbstaussage auf ihrem Handy geschrieben – und so liest es sich auch. Kritiken nannten es »unfertig« und »gekloppt« – was sich im Rückblick aber fast schon nach einem Qualitätsmerkmal anhört?

Bestes Meme:
Es ist der Sound des Winters 2025: »Turn the Lights on« von Kato und dazu Jon Hamm, wie er in blaues Licht getaucht in einem Club tanzt. Videos liefern tausend Variationen........

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