Garbsen. Was sind die besten und die schlechtesten Radwege in Garbsen? Das haben wir unsere Leserinnen und Leser gefragt. Diese haben uns interessante Hinweise gegeben.

Viele von ihnen kritisieren die Ampelschaltungen an der B6. „Diese Kreuzungen sind skandalös, man kann sie nicht anders bezeichnen als Karikaturen einer rein autozentrierten Verkehrsplanung“, schreibt Arne Mentzendorff.

Während der Autoverkehr über die Kreuzung B6/Rote Reihe rollt, können Werner Meyer (grüne Jacke) und Karl-Heinz Giese (in Rot) vom ADFC in Ruhe vom Rad absteigen. Denn die Ampel zur Querung der Walter-Koch-Straße rechts zeigt Rot.

Quelle: Torben Ritzinger (Archiv)

„Diese Ampelschaltungen sind ein großes Problem“, bestätigt auch Bernd Christiansen. „So benachteiligt wie Radfahrer in Garbsen sind, das ist schon speziell – nicht nur an der B6.“ Als Beispiele nennt er die Ampeln an der Europaallee in Richtung IGS und an der Kreuzung Gutenbergstraße/Meyenfelder Straße.

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„Beides sind Bedarfsampeln, beide liegen in der Nähe zur IGS.“ Die Schaltungen seien mit Blick auf den Schulverkehr absolut nicht nachvollziehbar. „Jugendliche fahren eventuell einfach bei Rot über die Ampel – das ist nicht gut durchdacht.“

Vera Mentz ist eine offenbar fehlerhafte Ampelschaltung an der B6 in Höhe von Renault Ahrens aufgefallen. „Wir wollten mit dem Auto von der Herrmann-Löns-Straße rechts auf die B6 abbiegen“, berichtet sie. Ein Radfahrer habe die B6 überquert, obwohl die Ampel für Radfahrer auf der Querungshilfe in Richtung Autohaus Rot gezeigt habe.

Erst beim Weiterfahren auf der B6 sah das Ehepaar, dass die Ampel auf der Seite Hermann-Löns-Straße für die Radfahrer Grün zeigte. „Das ist fatal: Die Autofahrer können die Ampel auf der Seite Hermann-Löns-Straße nicht sehen. Eine Ampel Rot, die andere Grün – vielleicht könnte diese Gefahrenquelle mal entschärft werden“, regt Mentz an.

Sollen den Verkehr sicherer machen: die Fahrradpiktogramme auf den Fahrbahnen, wie hier an der Osterwalder Straße in Berenbostel.

Quelle: Jutta Grätz

Mehr Radschutzstreifen in Garbsen befürwortet unser Leser Alfons Vogel. „Als passionierter Radfahrer schaue ich neidisch auf die roten Schutzstreifen etwa in Otternhagen oder Bordenau.“ Insbesondere der kombinierte Rad- und Fußweg an der Andreaestraße in Horst sei schon als Fußweg eigentlich nicht mehr zumutbar. „Und auf der Gegenseite gibt es nur einen Fußweg, also fahre ich auf der Straße, auch wenn die Autofahrer hupen.“

„Wenn schon keine Fahrradwege vorhanden sind, dann sind Radschutzstreifen eine Alternative“, schreibt Hans Laube. „Aber nur die mit roter Markierung und an nur wenig verkehrsbelasteten Straßen.“ Die Schutzstreifen an der Berenbosteler Straße in Altgarbsen und der Hannoverschen Straße in Havelse seien indes nur von „Lebensmüden“ zu benutzen, so Laube. „Wegen hoher Verkehrsbelastung, fehlender Rotmarkierung und teilweise völlig zerstörter Fahrbahn, wie in Havelse.“

Schmal und dicht bewachsen: Der kombinierte Rad- und Fußweg zwischen den Straßen Auf dem Schacht und Rahlfsweg in Berenbostel.

Quelle: Privat

Kombinierte Fuß- und Radwegen seien oft zu schmal und damit gefährlich, vor allem für Fußgänger, schreibt eine Leserin aus Berenbostel. Beispiele seien die Osterwalder Straße rund um die Einmündung in den Birkenweg und Teile der Dorfstraße.

Exemplarisch sei auch der Verbindungsweg zwischen der Straße Auf dem Schacht und dem Rahlfsweg. Der als Fuß- und Radweg ausgeschilderte Weg sei zwar 150 Zentimeter breit, aber zu etwa einem Drittel von Gras bewachsen. „Hier kommt es regelmäßig zu Situationen, in denen Fußgänger auf den Rasen ausweichen müssen.“

„Zudem ist vielen offensichtlich nicht klar, was ein kombinierter Fuß- und Radweg oder ein reiner Fußweg ist“, sagt sie. „Viele Radfahrer fahren grundsätzlich auf den Gehwegen und behaupten, es handele sich auch um einen Radweg.“

Barrierefreiheit Fehlanzeige: Das sogenannte Drängelgitter, wie hier zwischen Schlesierweg und Dammweg in Altgarbsen, stellt Radfahrer und Menschen mit eingeschränkter Mobilität vor Herausforderungen.

Quelle: privat

„In Garbsen gibt es für Radfahrer viele Engstellen und Hindernisse“, kritisiert Hans Laube und nennt das sogenannte Drängelgitter zwischen Damm- und Schlesierweg in Altgarbsen. „Manche Radwege enden auch im Nichts.“ Wie vor dem Heimatmuseum – und der Roten Reihe kurz vor dem Dorfplatz.

Unübersichtlich: Der Radweg an der Roten Reihe endet abrupt in Höhe der Bäckerei Raute kurz vor dem Dorfplatz. Radfahrer müssen hier auf die Straße wechseln.

Quelle: Jutta Grätz

Auf die Gefahren für Radfahrer ausgerechnet in einer Fahrradstraße, und zwar in der Theodorstraße in Berenbostel, weist Arne Mentzendorff hin. Hier sei motorisierter Anliegerverkehr in einer Richtung erlaubt.

„In der engen Straße gibt es eine scharfe Kurve, die zu gefährlichem Begegnungsverkehr führt, wenn die Innenseite der Kurve, wie üblich, zugeparkt ist“, sagt er. Dadurch werde die Fahrbahn noch mehr verengt und die Sicht stark behindert. „Poller könnten hier das Halten verhindern“, schlägt Menzendorff vor.

Breit genug, aber oft stark verschmutzt: der Radweg zwischen Meyenfeld und Horst.

Quelle: privat

Der schlimmste Fahrradweg in Garbsen, das sei der auf der Straße Vor dem Moore von Meyenfeld nach Horst, meint Bernd Christiansen. „Landwirtschaftlicher Verkehr, Laub und Stürme machen diesen manchmal schwer passierbar und bei Nässe regelrecht gefährlich.“ Viele Kinder und Jugendliche nutzten die Strecke als Schulweg. Der Weg sei oft stark verschmutzt, mittlerweile in einem sehr schlechten Zustand – Wurzeln hätten tiefe Risse hinterlassen.

Vor einem Jahr habe er dazu einen Beschwerdebrief an die Verwaltung geschrieben. Die habe schnell reagiert und eine Reinigung veranlasst. Aktuell sei der Weg wieder stark verschmutzt. „Seit Sommer 2023 wurde er nicht einmal gereinigt.“

HAZ

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25.04.2024

Garbsen. Was sind die besten und die schlechtesten Radwege in Garbsen? Das haben wir unsere Leserinnen und Leser gefragt. Diese haben uns interessante Hinweise gegeben.

Viele von ihnen kritisieren die Ampelschaltungen an der B6. „Diese Kreuzungen sind skandalös, man kann sie nicht anders bezeichnen als Karikaturen einer rein autozentrierten Verkehrsplanung“, schreibt Arne Mentzendorff.

Während der Autoverkehr über die Kreuzung B6/Rote Reihe rollt, können Werner Meyer (grüne Jacke) und Karl-Heinz Giese (in Rot) vom ADFC in Ruhe vom Rad absteigen. Denn die Ampel zur Querung der Walter-Koch-Straße rechts zeigt Rot.

Quelle: Torben Ritzinger (Archiv)

„Diese Ampelschaltungen sind ein großes Problem“, bestätigt auch Bernd Christiansen. „So benachteiligt wie Radfahrer in Garbsen sind, das ist schon speziell – nicht nur an der B6.“ Als Beispiele nennt er die Ampeln an der Europaallee in Richtung IGS und an der Kreuzung Gutenbergstraße/Meyenfelder Straße.

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Vera Mentz ist eine offenbar fehlerhafte Ampelschaltung an der B6 in Höhe von Renault Ahrens aufgefallen. „Wir wollten mit dem Auto von der Herrmann-Löns-Straße rechts auf die B6 abbiegen“, berichtet sie. Ein Radfahrer habe die B6........

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