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Und der Täter der Woche ist? Ein Journalist

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09.12.2025

Washington. Ich weiß, aus persönlicher Betroffenheit geschriebene Texte sind eher selten journalistische Glanzstücke. Trotzdem, ein Versuch ist es wert, ist ja eine Kolumne. Seit fast sechs Wochen bin ich jetzt wieder in Washington. Ich war schon öfter hier in der US-Hauptstadt, vor allem während der Wahlkämpfe – auch für längere Zeit.

Die Menschen hier sind immer noch auffallend freundlich und offen. Und doch hat sich etwas geändert. Die Leichtigkeit ist weg. Vor allem politische Themen werden gemieden.

Ich nehme den schleichenden Klimawandel vor allem auch auf beruflichem Terrain wahr. Als Journalist überlegt man sich inzwischen zweimal, manchmal dreimal, was man wie und über wen schreibt, welche Worte man wählt, welche besser nicht. Nicht nur, weil einem neuerdings ein regierungsamtlicher Shitstorm droht, wenn man Dinge schreibt, die nicht so recht in die Weltanschauung Donald Trumps und seiner willigen Vollstrecker passen. Es sind diese persönliche Verachtung, dieser Übereifer, die stets mitschwingen, wenn die Trump-Leute sich die Journalisten vornehmen, gerne auch mit Milliarden-Klagen gegen deren Verlage untermauert.

Jeder kann........

© Handelsblatt