Zu den Dingen, in die man nicht hineinschauen kann, gehören verschlossene Türen und die Köpfe von Menschen. Wird man dann mit einem unerwarteten Ergebnis konfrontiert, ist die Verblüffung groß: Wie konnte das geschehen?
So geht es wohl auch den meisten Fondsanlegern des „Acatis (Gané) Value Event“ seit Montagabend. Über Jahre hinweg schien das Aschaffenburger Trio zu den Stars des deutschen Fondshimmels zu gehören, unterstützt von einem Grandseigneur der Branche: Acatis-Chef Hendrik Leber. Ein Narrativ im Himmel geschmiedet: Der junge Fondsmanager Henrik Muhle, gleichsam ein Ziehsohn des älteren Leber tut sich mit einem Spezi zusammen und kreiert einen der erfolgreichsten Mischfonds der vergangenen Jahre.
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Und jetzt? Wie darf man es werten? Generationenkonflikt? Neid des Älteren oder der etablierten Gesellschaft gegen den jungen Aufstrebenden, der den einfachen Weg gewählt hat, als Berater ohne Hassel mit Haftung und Regulierung? Oder die Arroganz der jungen Wilden, die meinen, sie bräuchten die Arrivierten nicht mehr? Zwei wunderbare Narrative. Meistens stimmen diese dann nicht.
In jeder persönlichen und geschäftlichen Beziehung gibt es Zentrifugalkräfte: unterschiedliche Ziele und Interessen. Findet man den richtigen Umgang nicht und redet man nicht (offen) miteinander, ist der Bruch unausweichlich. Und wer am Ende Schuld ist, erfährt der Außenstehende nie. Vielleicht keiner. Oder beide.