Das Deutschlandticket war die größte Reform im öffentlichen Personennahverkehr seit Langem – aber sie sollte nicht die letzte gewesen sein. Doch seit Monaten tobt nur die Debatte um die Finanzierung des Einheitstickets, das eine erstaunliche Übersichtlichkeit in den Tarifdschungel gebracht hat.
Bund, Länder und Verkehrsunternehmen schieben den Ball immer wieder in das Feld des jeweils anderen, ohne dass sich wirklich etwas bewegt. Für die Weiterentwicklung des ÖPNV ist das bedauerlich, denn der Einfallsreichtum ist durch das Deutschlandticket noch längst nicht ausgeschöpft.
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Jetzt muss das System konsequent digitalisiert werden, damit wertvolle Daten über die Auslastung der Verkehrsmittel erhoben werden können. Nur so lässt sich der kostspielige Nahverkehr einigermaßen effizient planen. Statt immer neue Diskussionen über mögliche Finanzierungslücken zu entfachen, die ohnehin erst in einigen Monaten offenbar werden, sollte jetzt daran gearbeitet werden, die Verkehrsverbünde digital auszustatten. Auch das wird viel kosten. Aber es lohnt sich.