Nicht alle Banken haben gute Erinnerungen an Osteuropa. Das Desaster um die Frankenkredite, das Hunderttausende Haushalte in die Überschuldung stürzten, hallt auch eine Dekade später noch nach. Aufräumarbeiten im polnischen Bankenmarkt, in dem viele Akteure unter hohen Wertberichtigungen leiden, dauern an. Aber das sollte nicht zu Fehlschlüssen leiten. Richtig gemacht und gut organisiert lassen sich in den Staaten im Osten Europas Renditen erwirtschaften, von denen im Westen Europas viele nur träumen. Das liegt nicht nur an den zuletzt sprudelnden Zinserträgen. Grund dafür ist das stetige und konstant über den Werten Westeuropas liegende Wachstum, das die Kreditnachfrage hoch und Ausfallraten niedrig hält. 20 Jahre nach der EU-Osterweiterung ist diese Geschichte noch lange nicht zu Ende. Die Digitalisierung, deren Chancen man im Osten Europas lieber nutzt, als über deren Risiken zu lamentieren, sollte die Kosten senken und die Renditechancen treiben. Das hat sich herumgesprochen und wird den Appetit auf die Konsolidierung des Bankenmarktes steigern. Nicht auszuschließen ist allerdings, dass sich die Politik wieder einmischt, wenn ihr die Ergebnisse nicht gefallen. Polen und Ungarn waren in der Beziehung mehrfach auffällig. Ob es daher kommt, dass diese Staaten, obgleich wirtschaftliche Schwergewichte, in der Vergabe von für das Wachstum entscheidenden Bankkrediten hinterherhinken?

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QOSHE - Die Partei geht noch weiter - Andreas Mihm
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Die Partei geht noch weiter

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02.05.2024

Nicht alle Banken haben gute Erinnerungen an Osteuropa. Das Desaster um die Frankenkredite, das Hunderttausende Haushalte in die Überschuldung stürzten, hallt auch eine Dekade später noch nach. Aufräumarbeiten im polnischen Bankenmarkt, in dem viele Akteure unter hohen Wertberichtigungen leiden, dauern an. Aber das sollte nicht zu Fehlschlüssen leiten. Richtig gemacht und gut........

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