Eschborn baut, und Eschborn hört auch so schnell nicht mehr damit auf. Stadthalle, Rathaus, Bücherei, Schwimmbad liegen in der Verantwortung der Stadt, aber für die Bahnhöfe ist nun einmal die Deutsche Bahn zuständig. Und das dauerte oft. Leider sind sehr viele Bahnhöfe im Gebiet des Rhein-Main-Verkehrsverbunds noch alles andere als barrierefrei. Auch der viel frequentierte Bahnhof von Eschborn gehört dazu. Das Mittelgleis ist momentan nur über eine Unterführung zu erreichen, Eltern mit Kinderwagen oder Fahrgäste mit Mobilitätseinschränkungen sind oft auf die Hilfe anderer angewiesen.

Dank des „Bahnhofsmodernisierungsprogramms Hessen“, bei dem rund 580 Millionen Euro für 119 Stationen bereitgestellt werden, muss die Kommune für einen Umbau keine Kosten zuschießen. Der Bahnhof Eschborn steht ebenso auf der Liste der 119 Kandidaten wie der in Eschborn-Niederhöchstadt. Voraussichtlich 17,27 Millionen Euro zahlt die Bahn für den Eschborner Bahnhof. Die Planung für das Bahnhofsumfeld allerdings ist Sache der Stadt.

Zwei Varianten wurden den Stadtverordneten vorgestellt, Ende November legten sie eine Vorzugsvariante fest. Demnach soll der Mittelbahnsteig wegfallen, stattdessen wird es zwei Außenbahnsteige mit Treppen- und Rampenanlage geben, dazu natürlich neue Überdachungen. Die große Unterführung wird durch eine kleinere ersetzt, die kürzer, breiter und heller werden soll, aber auch über den nebenliegenden Bahnübergang kann dann das Gleis gewechselt werden.

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Wer es nicht eilig hat, aber sich die Rampen nicht zutraut, kann dort bequem auf die andere Seite gelangen, was gute Nachrichten für weniger mobile Bürger sind. Möglich wird die Neuordnung, weil stillgelegte Gleise abgebaut werden. Drum herum wird auch einiges passieren: Bushaltestellen, Park&Ride-Plätze, Wartezonen und Informationssysteme werden neu geordnet, dafür soll es Gespräche mit Bürgern geben.

Wer sich schon auf den neuen Bahnhof freut, kann sich noch eine ganze Weile freuen. Erst im Frühjahr oder Sommer 2027 rollen die Bagger an. Fertiggestellt sein soll die Anlage dann Ende 2028 – immerhin noch in diesem Jahrzehnt.