Vor einem Jahr am 15. März starb Antje Vollmer, Grüne der ersten Stunde, Theologin, 1983 erstmals in den Bundestag gewählt und bis 2005 dessen Vizepräsidentin und Erstunterzeichnerin des Friedensmanifests von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer. Kurz vor ihrem Tod hatte sie in der Berliner Zeitung ihren letzten Text veröffentlicht, den die Pazifistin als politisches Vermächtnis verstanden wissen wollte: „Was ich noch zu sagen hätte“.

Aus Anlass des ersten Todestages diskutieren einstige Weggefährtinnen und -gefährten aus der von ihr mitgegründeten Gruppe „Neubeginn“ in der Alten Pfarrkirche „Zu den vier Evangelisten“, in Berlin-Pankow darüber, wie ihr Vermächtnis weitergetragen werden kann.

Dabei sind der Osteuropa-Historiker Alexander Rahr, die Schriftstellerin Daniela Dahn, Dieter Klein von der Partei Die Linke, Gabi Zimmer, bis 2019 Europaabgeordnete und langjährige Vorsitzende der Fraktion linker Parteien im Europaparlament, der Liedermacher Hans-Eckardt Wenzel, der Schriftsteller Ingo Schulze, Antje Vollmers Sohn Johann Vollmer, der Publizist Marco Bülow, der Philosoph Michael Brie und der Historiker Peter Brandt, Mitglied des Vorstands der Friedrich-Ebert-Stiftung: „Zu Antje Vollmers Vermächtnis an uns gehört ihr ausdrücklicher Wunsch, wir mögen für dieses Ziel weiter streiten. Und damit für eine Öffentlichkeit, in der man für ein abweichendes Ideal nicht diskreditiert wird, etwa als ‚Lumpenpazifist‘. Für einen Diskursraum, der fähig ist, verschiedene Perspektiven zu Freiheit und Demokratie zu respektieren, also der ‚westlichen Hybris‘, wie sie es nennt, zu entsagen.“

Der Abend dient auch der Vorstellung der Flugschrift „Den Krieg verlernen“ (VSA-Verlag, 2024, 120 S.), die neben Vollmers Vermächtnis-Essay Texte der genannten Weggefährten versammelt.

Lesung und Buchvorstellung: Den Krieg verlernen. Alte Pfarrkirche „Zu den vier Evangelisten“, Breite Straße 37, 14. März, 19 Uhr, Eintritt frei

09.03.2024

11.03.2024

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„Den Krieg verlernen“: Zum 1. Todestag von Antje Vollmer lesen und diskutieren Weggefährten

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13.03.2024

Vor einem Jahr am 15. März starb Antje Vollmer, Grüne der ersten Stunde, Theologin, 1983 erstmals in den Bundestag gewählt und bis 2005 dessen Vizepräsidentin und Erstunterzeichnerin des Friedensmanifests von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer. Kurz vor ihrem Tod hatte sie in der Berliner Zeitung ihren letzten Text veröffentlicht, den die Pazifistin als politisches Vermächtnis verstanden wissen wollte: „Was ich noch zu sagen hätte“.

Aus Anlass des ersten Todestages diskutieren einstige........

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