Der kleine Junge hieß Yonatan Moshe Ehrlichman, zum Zeitpunkt seines Todes war er acht Jahre alt. Sein Vater und sein Großvater sind Ärzte, sie gelten als angesehene Experten in Beit El, einer israelischen Siedlung im Westjordanland mit etwa 6000 Einwohnern. So berichtet es jedenfalls die Nachrichtenseite Israel National News, die zu dem englischsprachigen Internet-Radiosender Arutz Shea gehört.

Laut einem Bericht des Portals ist der achtjährige Yonatan bereits am Abend vor Jom Kippur im elterlichen Haus kollabiert, also Ende September 2023. Jom Kippur ist der höchste jüdische Feiertag, ein Fasten- und Ruhetag. Er habe an jenem Sonntag, dem 24. September, gerade in der Badewanne gelegen, als er einen Herzstillstand erlitt. Daraufhin sei er wiederbelebt worden, ins Krankenhaus gekommen und dort wenige Tage später, am 28. September, verstorben.

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Die News-Seite zitiert die Familie wie folgt: „Unser Yonatan Moshe ist vor kurzem verstorben. Am Vorabend von Jom Kippur erlitt Yonatan in unserem Haus einen Herzstillstand, und seither haben wir an seiner Seite gekämpft, nachdem er zusammengebrochen war. Mit Liebe danken wir all denen, die uns am Herzen liegen und die in den letzten Tagen seines Lebens an unserer Seite waren.

Der Name, der Todesfall und die Todesursache scheinen demzufolge zu stimmen, weniger lässt sich allerdings darüber finden, ob ein Zusammenhang zur Corona-Impfung gegeben ist, den in den vergangenen Tagen und Wochen mehrere auch deutsche Portale und alternative Medien vermeldeten. Dort ist zu lesen, dass Yonatan das Werbegesicht einer nationalen Impfkampagne gewesen und sein Tod – so etwa bei dem Journalisten Boris Reitschuster – auf eine Myokarditis zurückzuführen sei.

Die Myokarditis, also eine Entzündung des Herzmuskelgewebes, gilt als eine unerwünschte Nebenwirkung der mRNA-Impfungen von Biontech/Pfizer und Moderna gegen Corona, vor allem bei jungen Männern und Jugendlichen. Dies hatten Studien bestätigt. Meist heilen akute Herzmuskelentzündungen ab, ohne schwerwiegende Folgen zu haben, doch sie können auch zu einer Herzschwäche oder Herzrhythmusstörungen führen und im schlimmsten Fall zum plötzlichen Herztod. Und zwar in jedem Stadium der Erkrankung, darauf weist das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DHZK) hin. Bei Patienten unter 40, die eine Herzschwäche haben, ist eine Myokarditis die häufigste Ursache. Auch für Herzversagen im Kindesalter ist sie eine der häufigsten Ursachen.

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Allerdings kann eine Herzmuskelentzündung auch ohne Impfung entstehen, nämlich durch einen Infekt. In westlichen Industrieländern wird sie meist durch Viren verursacht. Ob also der Achtjährige aus Israel womöglich an den Spätfolgen einer Impfung oder eines Virus starb, ist nicht klar.

Es ist noch nicht einmal vollständig klar, ob Yonatan wirklich der Junge ist, der in einer nationalen Werbekampagne – vor Beginn der Impfkampagne in Israel – zusammen mit einer Handpuppe auftrat, um Kinder zu erreichen. Sämtliche Quellen zu diesem Fall verlinken auf das Video aus dem israelischen Fernsehen, in dem ein blonder kleiner Junge mit einer Puppe darüber spricht, wie sich Kinder während der Quarantäne zu verhalten haben. Der Junge verweist darauf, sich bei Fragen an seinen Vater zu wenden, der Arzt sei.

יונתן ארליכמן ז"ל בן 8 מת מדום לב 😥😥😥
לא מזעזע אתכם ? היכן הכותרות ? החקירות? כמה ילדים עוד ימותו על מזבח הזהב?
ובייחוד שיש כבר שני מחקרים מבוקרים המעידים כי חיסוני ה mRNA גורמים לבעיות לבביות. עד מתי תתחפרו ? כמה עוד תכחישו?
תזכרו שבכל רגע נתון זה יכול לקרות לילדיכם… pic.twitter.com/PUYlLN4jDr

Doch über Impfungen wird in dem Video offenbar gar nicht gesprochen; es gab sie zum Zeitpunkt der Veröffentlichung 2020 auch noch nicht.

Nichtsdestotrotz war das Video laut Berichten Teil des staatlichen Programms „Shushki in the Land of Binyamin“, das Kinder sowohl über die Quarantäne als auch über Tests und zuletzt über Impfstoffe aufklären sollte. Der kleine Junge, der in diesem Video fünf Jahre alt gewesen sein soll, spricht darin mit der Puppe Shushki über seinen Vater, den Arzt.

Sollte es sich also bei dem verstorbenen Yonatan, dessen Vater laut Israel National News Arzt ist, tatsächlich um den blonden Jungen aus der staatlichen Kampagne handeln, ist immer noch nicht klar, ob er gegen Corona geimpft war.

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Obwohl es unter diesen Umständen – Vater und Opa Ärzte, Junge Teil einer Kampagne für Kinder vor Einführung der Impfstoffe – nicht unwahrscheinlich wäre. Zudem wäre in einem Ärztehaushalt eine stattdessen angeborene Herzerkrankung oder auch eine Myokarditis aufgrund eines verschleppten Virusinfektes vielleicht früher erkannt worden als nach einem plötzlichen Herztod. Aber das sind wohlgemerkt Spekulationen.

Wir wissen also zum jetzigen Zeitpunkt nur, dass in Israel ein achtjähriger Junge namens Yonatan im September 2023 an einem Herzproblem gestorben ist und dass sein Vater Arzt ist.

Ein Zusammenhang zu dem in Israel bekannten Werbegesicht ist – womöglich noch – nicht offiziell bestätigt. Dass aber ein „Posterboy“, der fürs Kinderimpfen in Israel geworben habe, nun an einer Myokarditis gestorben sei, wie es manche Alternativmedien berichten, ist in jedem Falle verkürzt, vielleicht sogar falsch. Zumindest gibt die Quellenlage eine solche Behauptung aktuell nicht her.

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Verstorbener Yonatan: Ist er das Werbegesicht der Corona-Kampagne aus Israel?

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03.12.2023

Der kleine Junge hieß Yonatan Moshe Ehrlichman, zum Zeitpunkt seines Todes war er acht Jahre alt. Sein Vater und sein Großvater sind Ärzte, sie gelten als angesehene Experten in Beit El, einer israelischen Siedlung im Westjordanland mit etwa 6000 Einwohnern. So berichtet es jedenfalls die Nachrichtenseite Israel National News, die zu dem englischsprachigen Internet-Radiosender Arutz Shea gehört.

Laut einem Bericht des Portals ist der achtjährige Yonatan bereits am Abend vor Jom Kippur im elterlichen Haus kollabiert, also Ende September 2023. Jom Kippur ist der höchste jüdische Feiertag, ein Fasten- und Ruhetag. Er habe an jenem Sonntag, dem 24. September, gerade in der Badewanne gelegen, als er einen Herzstillstand erlitt. Daraufhin sei er wiederbelebt worden, ins Krankenhaus gekommen und dort wenige Tage später, am 28. September, verstorben.

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26.11.2023

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02.10.2023

01.12.2023

30.11.2023

•vor 1 Std.

Die News-Seite zitiert die Familie wie folgt: „Unser Yonatan Moshe ist vor kurzem verstorben. Am Vorabend von Jom Kippur erlitt Yonatan in unserem Haus einen Herzstillstand, und seither haben wir an seiner Seite gekämpft, nachdem er zusammengebrochen war. Mit Liebe danken wir all denen, die uns am Herzen liegen und die in den letzten Tagen seines Lebens an unserer Seite waren.

Der Name, der Todesfall und die Todesursache scheinen........

© Berliner Zeitung


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