SEV: Erfahrene Fahrgäste kennen diese Abkürzung. Schienenersatzverkehr, Bus statt Bahn: Das wird auch in diesem Jahr auf vielen Strecken in der Hauptstadt-Region wieder das Motto sein. Am Freitag informierte die Deutsche Bahn (DB), wo mit Baustellen gerechnet werden muss. Alexander Kaczmarek, der Konzernbevollmächtigte des Bundesunternehmens für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, präsentierte eine Auswahl von Infrastrukturprojekten.

Eine neue S-Bahnstrecke für Berlin: In diesem Jahr werden nicht nur auf bestehenden Trassen gebaut, es kommt auch eine neue S-Bahnverbindung hinzu. Zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember geht der erste Teil der zweiten Nord-Süd-S-Bahn in Betrieb, sagte Kaczmarek. Die neue S15, deren Eröffnung mehrere Jahre lang verschoben worden war, pendelt alle zehn Minuten zwischen Gesundbrunnen, Wedding und Hauptbahnhof. Drei Garnituren der jüngsten S-Bahn-Baureihe 483/484 werden eingesetzt. In den kommenden Jahren müssen die Fahrgäste aber mit längeren Sperrungen rechnen – zum Beispiel, wenn der S-Bahnhof Perleberger Straße entsteht.

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Bauarbeiten auf der Ost-West-Strecke: Fahrgäste auf der Stadtbahn, die das Berliner Stadtzentrum von Ost nach West durchmisst, sollten sich auf jährliche Sperrungen einstellen. Die Bahn erneuert Teile des Betonfahrwegs, tauscht defekte Schallabsorber aus und saniert Fugenübergänge. Bis 26. April steht Fern- und Regionalzügen nur eines der beiden Gleise zur Verfügung. Vom 17. bis 29. Juli fahren zwischen Alexanderplatz und Tiergarten keine S-Bahnen, vom 29. Juli bis 9. September ist die S-Bahnstrecke zwischen Friedrichstraße und Tiergarten gesperrt. Als Ersatz verkehren Busse.

SEV statt S-Bahn im Südosten von Berlin: Fahrgäste in Richtung Königs Wusterhausen (S46) und Spindlersfeld (S47) sollten in diesem Jahr ebenfalls aufmerksam auf Bau-Infos achten. Auch sie müssen mit Sperrungen rechnen, die zum Teil Wochen dauern können. Für den Abschnitt zwischen Schöneweide, Treptower Park und Neukölln ist an vier Wochenenden im Winter SEV vorgesehen. Immerhin: Die Bahn geht davon aus, dass der vor vielen Jahren begonnene Umbau der Station Schöneweide im Sommer endet.

gestern

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03.04.2024

03.04.2024

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Lieber mit dem Regionalzug zum BER: Der Flughafen Berlin-Brandenburg, kurz BER, wird längere Zeit nicht mit der S-Bahn erreichbar sein. Weil DB InfraGo rund 7,4 Kilometer Gleise erneuern lässt, muss die Strecke zwischen Altglienicke und dem BER vom 13. September bis 8. November gesperrt werden. Betroffen sind die S-Bahn-Linien S45 und S9. Gut, dass der Hauptstadt-Flughafen von Berlin aus aber auch mit anderen Verkehrsmitteln erreichbar ist – zum Beispiel mit dem Flughafen-Express FEX.

Großbaustelle Bahnhof Köpenick: Ab 2027 halten auch Regionalzüge in Köpenick – das ist der Plan. Damit nicht genug: Außer einem zweiten Bahnsteig baut die Bahn dort ein drittes Gleis zum Überholen, sie erneuert Gleise und Oberleitungen, schafft neue Zugänge und montiert Aufzüge. Das bekommen die Fahrgäste der S3 zu spüren. So müssen die Fahrgäste bis Juli zwischen Wuhlheide und Friedrichshagen acht Wochenendsperrungen einkalkulieren. Die nächste dauert 54 Stunden: vom 19. April, 22 Uhr, bis 23. April, 3.40 Uhr. Zwischen Köpenick und Friedrichshagen wird ein Gleis vom 26. bis 29. Juli sowie vom 6. August bis 2. September gesperrt. Auch dort: SEV.

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Reisen nach Frankfurt (Oder) und Warschau dauern länger: Die Bauarbeiten in Köpenick erfordern auch eine Unterbrechung des Fern- und Regionalverkehrs auf der Frankfurter Bahn. Geplant ist das für die Zeit vom 23. Juli bis 6. August sowie vom 6. September bis 4. Oktober. Das trifft unter anderem den RE1 und den Berlin-Warszawa-Express.

S-Bahn im Norden unterbrochen (1): Weil 9,5 Kilometer S-Bahn-Gleis erneuert werden und Restarbeiten an einem neuen elektronischen Stellwerk anstehen, kommt es im Norden der Linien S1 und S8 zu Sperrungen. Durchgehend bis zum Abend des 8. Mai fahren keine S-Bahnen zwischen Frohnau, Birkenwerder und Oranienburg sowie zwischen Schönfließ und Birkenwerder. Drei Ersatzbuslinien wurden eingerichtet.

S-Bahn im Norden unterbrochen (2): Die Eisenbahnüberführung Wollankstraße, zwischen Pankow und Wedding gelegen, wird neu gebaut. Das wirkt sich auf den S-Bahnverkehr der Linien S1, S25 und S85 aus. Betroffen ist in diesem Jahr der Zeitraum vom 17. Mai bis 8. November. Zwischen Bornholmer Straße und Schönholz gibt es zudem Weichenbauarbeiten. Genannt wird der Zeitraum 28. Oktober bis 11. November.

Keine S-Bahn Alexanderplatz – Friedrichshain: Es werde Licht – der Ostbahnhof bekommt neue Gleishallen. Nach und nach kommt mehr Tageslicht auf die Bahnsteige. Das komplexe Projekt, das bis 2026 dauern soll, erfordert allerdings 2024 erneut Sperrungen auf der Stadtbahn in der östlichen Innenstadt. So sieht der Plan von DB Netz für den 17. bis 21. Mai eine Totalsperrung der Strecke zwischen Alexanderplatz und Warschauer Straße vor.

Autobahnbaustelle im Westen: Der Umbau des Autobahndreiecks Funkturm, der 2025 beginnen und acht Jahre dauern soll, wirft seine Schatten voraus. Um das Großprojekt am Knotenpunkt der A100 und A115 vorbereiten zu können, müssen S-Bahnstrecken am ICC gesperrt werden. Zunächst ist der Abschnitt zwischen Charlottenburg, Grunewald und Olympiastadion an der Reihe – vom 26. bis 29. April sowie vom 18. Oktober bis 1. November. Betroffen sind die Linien S3, S5, S7 und S9. Auch der Ring wird gesperrt, zwischen Halensee und Beusselstraße vom 3. Mai (22 Uhr) bis 6. Mai (1.30 Uhr) sowie vom 9. Mai (22 Uhr) bis 13. Mai (1.30 Uhr). Dazwischen ist Halensee – Westend dicht.

Unterbrechung im Süden: Die Fahrgäste der S2 müssen auch in diesem Jahr mit Sperrungen rechnen. Damit der Neubau der Dresdner Bahn fortgesetzt werden kann, muss auf der parallel verlaufenden S-Bahn-Strecke wieder mehrmals der Verkehr eingestellt werden. Zwischen Priesterweg und Blankenfelde steht vom 30. August bis 2. November eine Vollsperrung mit SEV an. Danach ist im November und Dezember die Strecke Priesterweg –Schichauweg betroffen. Auch dort fahren so lange Busse.

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Längere Fahrzeiten zwischen Berlin und Hamburg: Die Hamburger Bahn wird zur Großbaustelle – wieder einmal. Zwischen Wittenberge und Ludwigslust werden 100 Weichen und 74 Kilometer Gleise saniert. Das wirkt sich vom 17. August bis 14. Dezember 2024 nicht nur auf den Regionalexpress RE8 nach Wismar, sondern auch auf den ICE- und Eurocity-Betrieb zwischen den beiden größten Städten Deutschlands aus. Zwei der vier Fernverkehrslinien sowie die Fernzughalte Wittenberge, Ludwigslust und Büchen entfallen. Statt zwei Fernzügen pro Stunde zwischen Berlin und Hamburg gibt es nur einen. Der Verkehr wird umgeleitet über Stendal, Salzwedel und Uelzen (zum Teil mit Halt). Die Fahrzeit Berlin – Hamburg verlängert sich um rund 45 Minuten. Spoiler: Im nächsten Jahr beginnt eine weitere Sperrung – von August 2025 bis April 2026.

Nur mit dem Bus nach Polen: Zwei Bahnverbindungen von Deutschland nach Polen bleiben unterbrochen. Weil die Strecke zwischen Angermünde und Szczecin (Stettin) ausgebaut sowie elektrifiziert wird, fahren bis 2026 Busse. Die Arbeiten an der neuen Oderbrücke zwischen Küstrin-Kietz und Kostrzyn (Küstrin) haben sich wie berichtet weiter verzögert. Die Fahrgäste sind noch länger auf den Schienenersatzverkehr angewiesen, der mit vielen Problemen zu kämpfen hat. So erlaubt die Straßenbrücke nur kleine Fahrzeuge. Die DB teilte am Freitag mit, dass die Regionalbahn RB26 aus Berlin von diesem Sommer an wieder nach Kostrzyn verkehrt – die Rede ist von September.

QOSHE - Baustellen im Bahn-Netz: Das kommt auf Berliner Fahrgäste in diesem Jahr zu - Peter Neumann
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Baustellen im Bahn-Netz: Das kommt auf Berliner Fahrgäste in diesem Jahr zu

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05.04.2024

SEV: Erfahrene Fahrgäste kennen diese Abkürzung. Schienenersatzverkehr, Bus statt Bahn: Das wird auch in diesem Jahr auf vielen Strecken in der Hauptstadt-Region wieder das Motto sein. Am Freitag informierte die Deutsche Bahn (DB), wo mit Baustellen gerechnet werden muss. Alexander Kaczmarek, der Konzernbevollmächtigte des Bundesunternehmens für Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern, präsentierte eine Auswahl von Infrastrukturprojekten.

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SEV statt S-Bahn im Südosten von Berlin: Fahrgäste in Richtung Königs Wusterhausen (S46) und Spindlersfeld (S47) sollten in diesem Jahr ebenfalls aufmerksam auf........

© Berliner Zeitung


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