Vielleicht ist Schwimmen tatsächlich der schönste Sport, den man machen kann: Keine klebende Kleidung, weil man schwitzt. Macht Spaß, auch wenn man kein Fitness-Freak ist. Hält fit, ohne dass man sich stundenlang quälen muss.

Egal, ob Sie gern Sport machen oder man Sie damit eher jagen kann: Schwimmen finden die meisten Menschen gut. Und das aus gutem Grund, denn das Planschen im Wasser macht Spaß, weil man sich leicht fühlt und die Bewegung daher als nicht so anstrengend empfunden wird.

Der Kölner Sportwissenschaftler Prof. Dr. Ingo Froböse, selbst passionierter Läufer und ehemaliger Leistungssportler, sagt: „Schwimmen kann man in jedem Alter und unabhängig davon, wie trainiert man ist. Es ist ideal, um mit dem Sporttreiben zu beginnen, aber ebenso, um das Training zu ergänzen.“

Letzten Endes ist jede Form der Bewegung gesund. Und wenn Sie keine Lust aufs Joggen haben, Bauch-Beine-Po-Übungen nicht Ihr Ding sind und Sie auch keine Zuhause-Übungen machen wollen, so ist ein Besuch im Schwimmbad oder am See für die meisten von uns doch etwas, das lockt.

Und falls Sie noch ein bisschen Motivation brauchen: Der Experte Ingo Froböse erklärt drei wichtige Vorteile, die Sie übers Schwimmen wissen sollten. Denn Schwimmen ist gesund.

•vor 1 Std.

06.03.2024

gestern

•gestern

07.03.2024

Wenn wir ins Wasser steigen, werden wir durch die Auftriebskraft nach oben gedrückt. Dadurch fühlen wir uns leicht. „Deshalb fühlen sich die Bewegungen freier und leichter an“, sagt der Sportwissenschaftler. „Das tut besonders denjenigen gut, die sonst eher Schwierigkeiten haben, sich zu bewegen.“

Das gilt beispielsweise für Schwangere, aber auch für Menschen mit Übergewicht oder Gelenkproblemen. Der Auftrieb sorgt für eine Entlastung des ganzen Körpers, speziell auch der Gelenke. Diese sind im Alltag oft hohem Druck ausgesetzt; im Wasser werden sie bewegt ohne überlastet zu ein.

Hinzu kommt: Unsere Gelenke sind nicht durchblutet. „Nährstoffe und vor allem Flüssigkeiten gelangen nur hinein, indem die Gelenke ausreichend bewegt werden“, sagt Froböse. Das tun wir in der Regel zu wenig, weshalb die Gelenkknorpel nicht gut genug versorgt sind und anfangen zu knacken und knirschen – ein Warnzeichen.

Unser Schultergelenk beispielsweise ist das einzige Gelenk, das um 360 Grad, also einmal um die eigene Achse gedreht werden kann. Das ist wichtig, damit wir auch oben aus dem Schrank etwas herausnehmen können.

Wird das Gelenk nicht regelmäßig im hohen Bogen bewegt, schränkt sich der Radius ein, und wir kommen im Alter nicht mehr an die oberen Fächer heran. Wer nun ein paar Bahnen krault oder auf dem Rücken schwimmt, investiert quasi in eine lange Beweglichkeit der Gelenke.

Im Wasser müssen unsere Muskeln mehr ackern als an Land. „Der Wasserwiderstand ist 14-mal größer als der Luftwiderstand, was den Trainingserfolg positiv beeinflusst“, sagt Froböse. Das heißt: Mit weniger Aufwand erreichen Sie deutlich mehr.

Beim Schwimmen trainiert man zudem den ganzen Körper, die Muskulatur und die Sehnen, die Beine wie die Arme. Es ist ein Ganzkörpertraining, das sehr effektiv ist, aber meistens weniger anstrengend und zeitintensiv als etwa ein Besuch im Fitnessstudio.

Aber nicht nur Schwimmen ist ein guter Wassersport, auch die klassische Wassergymnastik ist ein schöner Weg, sich fit zu halten – insbesondere für all jene, die aus Furcht vor Verletzungen keinen Sport treiben.

„Vor allem ältere Menschen haben häufig Angst davor, zu stürzen. Das passiert im Wasser aufgrund des Widerstands nicht so leicht, der Sport im Wasser ist also perfekt für Personen mit Gangunsicherheit“, fasst der Experte zusammen.

Der Druck, den das Wasser auf unseren Körper auswirkt, bewirkt eine leichte Lymphdrainage, weshalb Wassersport auch gut für Frauen mit Lipödem ist. Über die Lymphbahnen werden Giftstoffe abtransportiert; der Wasserdruck unterstützt das, ohne dass man selbst irgendetwas dafür tun müsste.

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Die Lymphe fließen nur, wenn die Muskeln bewegt werden, wenn wir uns recken und strecken“, sagt Ingo Froböse. „Sie werden nicht wie das Blut übers Herz in Bewegung gesetzt.“ Indem also die Muskulatur unter Wasser dem Druck ausgesetzt ist, wird der Lymphfluss und damit der Abtransport von Giftstoffen in Gang gesetzt. Und das wirkt sich positiv auf unsere Gesundheit aus.

Ein Wassertraining – egal, ob im Stehen oder schwimmend – stärkt insgesamt das Herz-Kreislauf-System, es erhöht unsere Ausdauer, fördert die Lungenleistung, trainiert sanft, aber effektiv die gesamte Muskulatur, hält die Gelenke geschmeidig und sorgt dafür, dass Giftstoffe ausgeleitet werden können.

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Sportwissenschaftler: Schwimmen ist der perfekte Sport, um gesund zu bleiben

9 0
09.03.2024

Vielleicht ist Schwimmen tatsächlich der schönste Sport, den man machen kann: Keine klebende Kleidung, weil man schwitzt. Macht Spaß, auch wenn man kein Fitness-Freak ist. Hält fit, ohne dass man sich stundenlang quälen muss.

Egal, ob Sie gern Sport machen oder man Sie damit eher jagen kann: Schwimmen finden die meisten Menschen gut. Und das aus gutem Grund, denn das Planschen im Wasser macht Spaß, weil man sich leicht fühlt und die Bewegung daher als nicht so anstrengend empfunden wird.

Der Kölner Sportwissenschaftler Prof. Dr. Ingo Froböse, selbst passionierter Läufer und ehemaliger Leistungssportler, sagt: „Schwimmen kann man in jedem Alter und unabhängig davon, wie trainiert man ist. Es ist ideal, um mit dem Sporttreiben zu beginnen, aber ebenso, um das Training zu ergänzen.“

Letzten Endes ist jede Form der Bewegung gesund. Und wenn Sie keine Lust aufs Joggen haben, Bauch-Beine-Po-Übungen nicht Ihr Ding sind und Sie auch keine Zuhause-Übungen machen wollen, so ist ein Besuch im Schwimmbad oder am See für die meisten von uns doch etwas, das lockt.

Und falls Sie noch ein bisschen Motivation brauchen: Der Experte Ingo Froböse erklärt drei wichtige Vorteile, die Sie übers Schwimmen wissen sollten. Denn Schwimmen ist........

© Berliner Zeitung


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