Es ist selten, jemandem in Berlin zu begegnen, der schon mal im Vabali war – und nicht davon schwärmt. In Büros und Teeküchen wird sich seit Jahren darüber ausgetauscht, welcher Aufguss der beste und wann die Warteschlange am kürzesten ist.

Ein Hype, der nicht abflaut. Berechtigt? Oder ist Berlin einfach nur begeistert vom Vabali, weil es der einzige echte Wohlfühltempel der Hauptstadt ist? Wer in eine Therme oder überhaupt in ein Saunadorf will, wer Abwechslung und Wellness zugleich sucht, der kann nach Brandenburg fahren.

Wer aber in Berlin bleiben möchte und Wert auf eine große, gehobene Spa-Auswahl legt, landet unweigerlich im Vabali. Die einzige Alternative wäre noch das Liquidrom in Kreuzberg, das jedoch nicht ganz so groß ist. So oder so: Die Gefahr, dass man jemanden trifft, den man kennt und nicht nackt sehen will, ist groß.

Sofern der Gedanke Sie nicht schreckt, ist das Vabali die richtige Adresse. Das Resort bietet unter anderem zehn Saunen, drei Dampfbäder, einen großen Innen- sowie Außenpool, Massagen, ein richtig gutes Kneipp-Becken, ein Bistro sowie ein Restaurant. Das Angebot ist so groß, dass man es kaum an einem Tag schaffen kann. Es sei denn, man nutzt die Öffnungszeiten komplett aus.

In der Sommersaison (April bis September) hat das Vabali von 9 bis 24 Uhr geöffnet, im Winter (Oktober bis März) bereits ab 8 Uhr. Es ist ratsam, sich vorab ein Zeitfenster zu buchen, damit man auch wirklich reinkommt. Mit Wartezeiten muss man trotzdem rechnen, denn auch unter der Woche ist das Vabali gut besucht.

26.03.2024

26.03.2024

•gestern

26.03.2024

gestern

Eine Zwei-Stunden-Karte kostet 25,50 (am Wochenende sowie feiertags 27,50 Euro), für eine Tageskarte zahlt man 43,50 Euro (bzw. 47,50 Euro).

Wer häufiger hier zu Gast ist, kann sich auch eine Elfer-Karte holen und so ein wenig Geld sparen. Sie kostet für den Ganztagestarif beispielsweise 435 Euro.

Die Zwei-Stunden-Karte lohnt sich vor allem für all jene, die sich im Vabali gut auskennen und wissen, wohin sie wollen beziehungsweise was sie brauchen, etwa eine Auszeit zum Feierabend. Erstbesuchende hingegen sollten mindestens vier Stunden (34,50 bzw. 37,50 Euro) einplanen, weil die Orientierung anfangs doch etwas schwerfällt.

Das Vabali liegt in der Seydlitzstraße 6 in Moabit, unweit vom Hauptbahnhof und direkt neben dem erst kürzlich wiedereröffneten Stadtbad Tiergarten. Vom Hauptbahnhof (u.a. ICE, Regio, Stadtbahn S3 etc., U5, Tram und Bus) läuft man einen knappen Kilometer, was man in zehn bis 15 Minuten schafft.

Die Straßenbahnlinie M10 hält auch am Lesser-Ury-Weg, von wo aus man keine fünf Minuten bis zum Vabali läuft. Der Spa-Tempel hat aber auch eine Tiefgarage, in der man den ganzen Tag für 2,50 Euro parken kann.

Berlin zur besten Wellness-Stadt Deutschlands gewählt: Wer hätte das gedacht?

29.02.2024

Sauna sorglos: Wie man in Berlin ungestört und ohne Risiko schwitzen kann

01.01.2022

Beim Einchecken kann man sich aussuchen, ob man in eine videoüberwachte Umkleide möchte oder nicht – wobei das Material nur gesichert, nicht aktiv beobachtet wird –, ob es gemischtgeschlechtlich sein soll oder man als Frau doch lieber unter sich sein möchte; sodann bekommt man einen nummerierten Schlüssel gereicht.

Man braucht keine Münzen, um den Spind abzuschließen, und muss sich auch keine Nummer merken, weil die Spindnummer am Schlüsselarmband vermerkt ist.

„Jeder Gast wird bei Check-in gefragt, welcher Spindbereich bevorzugt wird“, teilt die Pressestelle auf Anfrage mit. In jedem Fall „stehen den Gästen nicht einsehbare Kabinen unmittelbar zur Verfügung“.

Auch Duschen mit fest installierten Duschgel-, Shampoo- und Conditionerspendern gibt es. Bodylotion muss man sich selbst mitbringen. Föhne sind vorhanden.

Ein Beitrag geteilt von vabali spa (@vabalispa_official)

Die Spinde sind ausreichend groß und es gibt im Innern eine schmale Ablage, beispielsweise für Autoschlüssel, Sonnenbrille oder Handys. Diese sind im Vabali nämlich verboten, ebenso wie Tablets, Fotoapparate und Ähnliches.

Es gibt auch sehr große Spinde, mannshoch; diese werden beispielsweise an Personen vergeben, die sehr viel Gepäck dabeihaben

Gleich zu Beginn bekommt man einen Lageplan gereicht. Den sollte man auch mitnehmen, weil es sonst anfänglich schwerfällt, den Überblick zu behalten.

An verschiedenen Stellen sind große Aufgusspläne aufgehängt, darunter oder daneben liegen Zettel und Bleistifte aus, sodass man sich notieren kann, wann man wohin möchte.

Es gibt eine sogenannte Bucketlist, auf der man ankreuzen kann, was man schon erledigt hat: Peeling-Zeremonie in der Aufgusssauna, Nickerchen auf dem beheizten Wasserbett, Schwimmen in der Abenddämmerung.

Tolle Idee: Vabali-Postkarten, die man ausfüllen und abgeben kann. Sie werden dann kostenlos verschickt. Tagesurlaubsgrüße sozusagen an all jene, die gerade nicht so entspannt und zeitlos durch den Tag gleiten.

Überall sind Räucherstäbchen, Buddhas und Asia-Devotionalien platziert. Wem das nicht gefällt, der sollte besser nicht ins Vabali gehen.

Die Saunen haben fast alle eine Temperatur von 70 Grad, mit Ausnahme von zwei 80-Grad-Saunen, wo auch die Aufgüsse mit Abstand am heißesten sind. Die Dampfbäder sind 45 Grad warm, die Biosauna hat 55 Grad. Es gibt auch eine reine Frauensauna (70 Grad).

Die großen Pools sind jeweils etwa 28 bis 30 Grad warm und dienen vorrangig der Abkühlung nach dem Saunieren (Duschen vorher nicht vergessen!). „Wer es etwas wärmer mag, kann in unseren Warmwasserbecken bei 36 Grad entspannen“, so die Vabali-Pressestelle. Diese Warmwasserbecken sind auch mit Salzen angereichert.

Raus aus dem kalten Berlin: Diese schönen Brandenburger Thermen machen glücklich

22.01.2023

Schwitzen Sie sich schön: Diese sieben Berliner Saunen sind ideal zum Entspannen

14.01.2023

In einem der Mineralienbecken finden zudem Zeremonien statt. Vormerken: Die Kebahagiaan-Zeremonie – indonesisch für Glück – findet dreimal täglich statt. Hierbei bekommt man Salze in die Hand, soll durchs Schnuppern erraten, worum es sich handelt, und erlebt dann, beim Reinrieseln ins Wasser, eine angenehme Überraschung, die hier jedoch nicht verraten werden soll.

Man muss dafür nicht extra zahlen, ebenso wenig wie für die Peeling-Aufgüsse. Inkludiert im Eintrittspreis ist auch das sogenannte Sound Bath, eine Klangschalenzeremonie, bei der man sich in einem der Ruheräume auf einen Liegesessel kuschelt oder es sich im Wasserbett gemütlich macht.

Das Ganze findet mehrmals täglich statt, dauert eine halbe Stunde und ist so entspannend, dass man glatt wegdöst und sich wünscht, man hätte so etwas auch zu Hause. Nie wieder Einschlafprobleme, was für ein himmlischer Gedanke!

Überhaupt legt das Vabali, das noch Dependancen in Düsseldorf und Hamburg hat, großen Wert auf Ruhe. Vor jedem Aufguss weist das Personal darauf hin, dass man die Gespräche einstellen möge und auch aufs Flüstern verzichten soll. Wer das Schwitzen in Stille mag, wird im Vabali glücklich werden.

Wer sich lieber unterhalten möchte, sollte entweder von vornherein ein anderes Spa aufsuchen oder aber sich zum Beispiel in den Bistrobereich setzen.

Ein Beitrag geteilt von vabali spa (@vabalispa_official)

Die Sofas sind gemütlich, im Kaminzimmer wird’s ordentlich warm, draußen stehen unzählige Liegen zur Verfügung. Das Einzige, was man mitunter vermisst: eine Möglichkeit, die Handtücher zum Trocknen aufzuhängen, denn der Wechsel zwischen Aufguss, Duschen und Planschen sorgt schnell dafür, dass die Handtücher ziemlich feucht sind.

Tipp: Nehmen Sie sich Ersatz-Handtücher mit! Sie können aber auch vor Ort welche leihen, ebenso Bademäntel.

Die Aufgüsse im Vabali sind – wie überall – ordentlich voll. Insbesondere bei den Peelingaufgüssen sollte man nicht zu spät kommen. Die Düfte variieren und sind auch an die Tageszeit angepasst: Jasmin, Waldspaziergang, Frozen Tea, Himalayazeder, Lavendel.

Spannend ist der vier-Elemente-Aufguss in der Awan-Sauna; er findet mehrmals täglich statt und beinhaltet vier verschiedene Düfte, die an Feuer, Wasser, Erde und Luft erinnern. Viermal hintereinander wedeln erlebt man auch nicht alle Tage, wobei im Vabali gar nicht so heftig gewedelt wird. Vielfach wird mit einem Fächer gearbeitet und sanft die Luft verteilt.

Heftiger geht’s beim Birkenaufguss in der Birkensauna (80 Grad) zu, wo das Wasser und die Blätter nur so fliegen und man am Ende ganz schön schwitzt.

Im ersten Stock befindet sich das Café, im Erdgeschoss ein Restaurant, das sich über drei große Räume erstreckt. In beiden sind die Mitarbeitenden sehr fix und aufmerksam; warten muss man meistens trotzdem.

Frühstück gibt es zwischen 9 und 12 Uhr, Mittag- und Abendessen von 12 bis 22 Uhr. Das Bio-Rührei mit getoastetem Karotten-Roggenbrot und Meersalzbutter etwa kostet 7,50 Euro, Shakshuka 12,50 Euro.

Für den kleinen Hunger zwischendurch warten im Café köstlich eingelegte Kräuter-Oliven (4,50 Euro) oder Energyballs, zum Beispiel mit Aprikose und Mandeln (je 2,80 Euro).

Die Smoothies (0,4 Liter, 6,90 Euro) sind ein wenig wässrig; geschmacklich interessanter sind die Aloe-Vera-Limos (4,50 Euro), die es in den Varianten Gurke-Minze und Apfel-Grapefruit gibt. Im Erdgeschoss ist ein Wasserspender.

Eine Cola (0,2) kostet drei Euro, ein Cappuccino, den es auch mit Hafermilch gibt, 4,20 Euro. Für eine Weißweinschorle zahlt man 4,90 Euro, Aperol Spritz kostet 7,50 Euro und ein 0,3er Bier 3,90 Euro (auch alkoholfrei).

Im Restaurant gibt es etwa Flammkuchen mit Trüffelöl (12,50) oder mit Crème fraîche und Pilzen (14,50). Der Caesars Salad ist etwas enttäuschend: eine Riesenportion Salat, ertränkt im Dressing, dazu Parmesan, beigelegte Anchovis, Kräuterbrot (13,50 Euro). Wer Rinderfiletstreifen dazu möchte, zahlt extra (8,50 Euro).

Das sind die besten Berliner Restaurants, in denen man gesund essen kann

24.01.2024

Nachhaltig, vegan, ayurvedisch: Berlin hat einige der besten Kochschulen Deutschlands

22.12.2023

Ähnlich beim Wok-Gemüse: Reis mit Pak Choi, Brokkoli, Pilzen, Cashews, Erdnusssoße und Koriander (14,50 Euro). Eine Portion, von der man gut satt wird und die geschmacklich vollkommen in Ordnung ist. Wer Sezuan-Tofu dazu möchte, zahlt zusätzlich 4,50 Euro. Allerdings spart die Küche dann am Gemüse, was in dieser Preiskategorie doch etwas ärgerlich ist.

Keine Frage: Im Vabali kann man einen wundervollen Tag verbringen, der so schnell vorbeizieht, dass man sich wundert. So viel Entspannung, man will gar nicht mehr gehen. Angenehmes Publikum, viel Ruhe, frische Luft, abwechslungsreiche Saunen.

Allerdings lässt man ganz schön viel Geld da. Mit Eintritt, Essen und Trinken ist man am Ende des Tages pro Nase schnell bei 100 Euro – Massagen nicht eingerechnet, denn die kosten extra. Aber auch in anderen Spas kommt man leicht auf diesen Betrag. Insofern dürften echte Wellness-Freaks von solchen Summen nicht überrascht sein.

QOSHE - Besuch im Berliner Wohlfühltempel Vabali: Ist das Spa so gut, wie alle sagen? - Nicole Schulze
menu_open
Columnists Actual . Favourites . Archive
We use cookies to provide some features and experiences in QOSHE

More information  .  Close
Aa Aa Aa
- A +

Besuch im Berliner Wohlfühltempel Vabali: Ist das Spa so gut, wie alle sagen?

15 11
28.03.2024

Es ist selten, jemandem in Berlin zu begegnen, der schon mal im Vabali war – und nicht davon schwärmt. In Büros und Teeküchen wird sich seit Jahren darüber ausgetauscht, welcher Aufguss der beste und wann die Warteschlange am kürzesten ist.

Ein Hype, der nicht abflaut. Berechtigt? Oder ist Berlin einfach nur begeistert vom Vabali, weil es der einzige echte Wohlfühltempel der Hauptstadt ist? Wer in eine Therme oder überhaupt in ein Saunadorf will, wer Abwechslung und Wellness zugleich sucht, der kann nach Brandenburg fahren.

Wer aber in Berlin bleiben möchte und Wert auf eine große, gehobene Spa-Auswahl legt, landet unweigerlich im Vabali. Die einzige Alternative wäre noch das Liquidrom in Kreuzberg, das jedoch nicht ganz so groß ist. So oder so: Die Gefahr, dass man jemanden trifft, den man kennt und nicht nackt sehen will, ist groß.

Sofern der Gedanke Sie nicht schreckt, ist das Vabali die richtige Adresse. Das Resort bietet unter anderem zehn Saunen, drei Dampfbäder, einen großen Innen- sowie Außenpool, Massagen, ein richtig gutes Kneipp-Becken, ein Bistro sowie ein Restaurant. Das Angebot ist so groß, dass man es kaum an einem Tag schaffen kann. Es sei denn, man nutzt die Öffnungszeiten komplett aus.

In der Sommersaison (April bis September) hat das Vabali von 9 bis 24 Uhr geöffnet, im Winter (Oktober bis März) bereits ab 8 Uhr. Es ist ratsam, sich vorab ein Zeitfenster zu buchen, damit man auch wirklich reinkommt. Mit Wartezeiten muss man trotzdem rechnen, denn auch unter der Woche ist das Vabali gut besucht.

26.03.2024

26.03.2024

•gestern

26.03.2024

gestern

Eine Zwei-Stunden-Karte kostet 25,50 (am Wochenende sowie feiertags 27,50 Euro), für eine Tageskarte zahlt man 43,50 Euro (bzw. 47,50 Euro).

Wer häufiger hier zu Gast ist, kann sich auch eine Elfer-Karte holen und so ein wenig Geld sparen. Sie kostet für den Ganztagestarif beispielsweise 435 Euro.

Die Zwei-Stunden-Karte lohnt sich vor allem für all jene, die sich im Vabali gut auskennen und wissen, wohin sie wollen beziehungsweise was sie brauchen, etwa eine Auszeit zum Feierabend. Erstbesuchende hingegen sollten mindestens vier Stunden (34,50 bzw. 37,50 Euro) einplanen, weil die Orientierung anfangs doch etwas schwerfällt.

Das Vabali liegt in der Seydlitzstraße 6 in Moabit, unweit vom Hauptbahnhof und direkt neben dem erst kürzlich wiedereröffneten Stadtbad Tiergarten. Vom Hauptbahnhof (u.a. ICE, Regio, Stadtbahn S3 etc., U5, Tram und Bus) läuft man einen knappen Kilometer, was man in zehn bis 15 Minuten schafft.

Die Straßenbahnlinie M10 hält auch am Lesser-Ury-Weg, von wo aus man keine fünf Minuten bis zum Vabali läuft. Der Spa-Tempel hat aber auch eine Tiefgarage, in der man den ganzen........

© Berliner Zeitung


Get it on Google Play