Erst vor einem Monat ist das aktuelle Buch von Philipp Peyman Engel, Chefredakteur der Jüdischen Allgemeine, über Antisemitismus in Deutschland und den Angriff der Hamas vom 7. Oktober vergangenen Jahres erschienen. „Deutsche Lebenslügen“, so der Titel des Buches, soll schildern, wie Antisemitismus in Deutschland 2024 immer noch erstaunlich viel Platz in vielen Teilen der Gesellschaft findet, so Peymann Engel vor drei Wochen auf der Leipziger Buchmesse.

Nun wird aber der Inhalt des Buches bei einem Vorfall im Kulturkaufhaus Dussmann in der Friedrichstraße anscheinend veranschaulicht. Bei einem Post auf X (ehemals Twitter) zeigt ein Foto, wie die ersten Seiten vermeintlich aller Exemplaren des Buches eingerissen worden sind – so, dass diese wohl nicht mehr verkauft werden können. Laut dem Verfasser des Posts seien Mitarbeiter des Kaufhauses über den Vorfall informiert worden, diese würden dazu bei der Polizei Anzeige erstatten wollen.

Offener #Antisemitismus: Bei sämtlichen Exemplaren „Deutsche Lebenslügen“ von @PhilippPeyman im Kaufhaus #Dussmann sind die ersten Seiten eingerissen worden.

Ekelhaft & erschreckend!

Habe den Fall den Mitarbeitern gemeldet, wollen Anzeige erstatten.@AStaroselski @Volker_Beck pic.twitter.com/Jt7cadtyYg

Bei anderen X-Nutzern stoßt die Aktion auf Verurteilung und Unverständnis. Anna Staroselski, Vizepräsidentin der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, verurteilt den Vandalismus als einen „unglaublich widerlichen Akt des Judenhasses“ und schickt „vollste Solidarität“ an den Autoren. Mauritius Kloft, der Verfasser des Posts bei X, schrieb weiter über den Vorfall: „Ein (weiterer) Beweis schlechthin für die These des Buches: Der Antisemitismus versteckt sich nicht mehr“. Für ihn ist der Vorfall „absolut traurig und beschämend“.

Auf den Vorfall reagiert Philipp Peyman Engel selbst mit Witz. „Mein erster Verriss“, schrieb er bei X, als er den originalen Post mit dem Foto der eingerissenen Bücher teilte.

Mein erster Verriss … https://t.co/4Fctmxaoux

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09.04.2024

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