Wer die Entwicklungen im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine in den letzten Monaten verfolgt hat, der weiß, dass die Beziehung zwischen dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dem Oberbefehlshaber der ukrainischen Streitkräfte, Walerij Saluschnyj, zunehmend schlechter wurde. Die Entlassung des Militärchefs am Donnerstag, nach mehr als einer Woche voller Gerüchte, hatten viele kommen sehen – sie markiert dennoch einen entscheidenden Moment für die Militärstrategie der Ukraine. Nachfolger des äußerst beliebten Saluschnyj wird Oleksij Syrskyj, Chef der ukrainischen Bodenstreitkräfte – und viele in der Zivilbevölkerung sowie im Ausland fragen sich nun, wie es weitergeht.

Walerij Saluschnyj war seit Juli 2021 Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee. Nachdem russische Truppen am 24. Februar 2022 in die Ukraine einmarschiert waren, machte er sich schnell westliche Militärtaktiken und Unterstützung zu eigen und wurde für viele Ukrainer zum Helden. Doch der Fortschritt an der Front kam für Selenskyj nicht schnell genug, während Saluschnyj angesichts schwindender westlicher Unterstützung die militärischen Ressourcen der Ukraine schonen wollte.

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Der Tropfen, der für Selenskyj das Fass zum Überlaufen gebracht haben soll, war wohl ein Interview, das Saluschnyj im November 2023 der britischen Zeitschrift The Economist gegeben hat – in dem er meinte, der Krieg sei in eine Patt-Situation geraten. Selenskyj soll sich danach Sorgen gemacht haben, ob solche Äußerungen von seinem Militärchef seinen eigenen Versuchen schaden würden, sich weiterhin die entscheidende westliche Unterstützung für die Ukraine zu sichern. Saluschnyj soll eine erste Bitte von Selenskyj, seinen Posten zu räumen, verweigert haben; am 8. Januar wurde er schließlich doch abgesetzt.

Laut einer Meinungsumfrage des Kiewer Internationalen Instituts für Soziologie (KIIS) liegen die Zustimmungsraten des scheidenden Oberbefehlshaber unter den Ukrainern bei 88 Prozent, bei Selenskyj hingegen bei 62 Prozent – gegen 84 Prozent ein Jahr zuvor. Viele Ukrainer reagierten schockiert und ungläubig auf die Absetzung Saluschnyjs. Mariya Berlinska, die vor zehn Jahren als Aktivistin während der Maidan-Revolution bekannt wurde und nun eine Drohneneinheit an der Front leitet, nannte Saluschnyj in einer Kolumne des Mediums Ukrajinska Prawda „den wichtigsten Oberbefehlshaber in der Geschichte der Ukraine“.

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„Wir waren nur Millimeter von völligem Chaos, Terror und dem Verlust der Staatlichkeit entfernt“, schreibt Berlinska über die Zeit nach der russischen Invasion. Saluschnyj aber habe als ukrainischer Militärchef die Situation bewältigen können – und dabei Hunderttausende Leben gerettet. „Die Entscheidung, ihm diesen Posten zu geben, war eine der besten Personalentscheidungen des Präsidenten“, schreibt sie.

I met with General Valerii Zaluzhnyi.
I thanked him for the two years of defending Ukraine.
We discussed the renewal that the Armed Forces of Ukraine require.
We also discussed who could be part of the renewed leadership of the Armed Forces of Ukraine.
The time for such a renewal… pic.twitter.com/tMnUEZ3BCX

Selenskyj nannte den neuen Militärchef Syrskyj bei seiner Ernennung „den erfahrensten Kommandeur der Ukraine“ – und erteilte ihm sofort nach der Ernennung mehrere Aufträge. Der Präsident will einen „realistischen und detaillierten” Kampfplan für das Jahr 2024, Lösungen für logistische Probleme und ein besseres Rotationssystem für Soldaten an der Front. Bei dem letztgenannten Thema besteht gesellschaftlicher Druck zur Veränderung: In vielen ukrainischen Städten kommt es immer wieder zu Demonstrationen von Frauen, deren Ehemänner seit fast zwei Jahren ununterbrochen an der Front kämpfen. Die Frauen fordern die Demobilisierung ihrer Männer. Jetzt seien andere an der Reihe, sagen sie.

Die genannten Ziele hat Syrskyj bereits bei einem Treffen mit dem ukrainischen Verteidigungsminister Rustem Umjerow besprochen. Es ging auch um Verbesserungen in der Militärausbildung und die Schaffung einer Sonderabteilung der ukrainischen Streitkräfte, die sich mit Drohnen befasst. Syrskij hat sich auch schon in Kiew mit Carsten Breuer, dem Generalinspekteur der Bundeswehr, getroffen, wie Umjerow mitteilte. Thema des Antrittsgesprächs waren weitere deutsche Waffenlieferungen und die Bedürfnisse der Ukrainer bei Bewaffnung, Munition und Flugabwehrsystemen.

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Gegenüber dem ukrainischen Medium Hromadske meinte Ivan Stupak, ein Militäranalyst und ehemaliger Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes der Ukraine, Selenskyj habe nach der „loyalsten Person“ als Nachfolger für Saluschnyj gesucht. „Ich erwarte nicht, dass Herr Syrskyj ohne die Zustimmung des Präsidialamts Interviews gibt“, sagte Stupak. „Wenn es solche Interviews gibt, werden sie möglichst übereinstimmend mit der Meinung des Präsidenten sein.“ Der Analyst sieht Syrskyj auch vor der großen Herausforderung, mindestens das gleiche Maß an Vertrauen beim Militär und der Zivilbevölkerung zu erreichen wie Saluschnyj – erst dann werde seine Ernennung von einer Mehrheit für richtig gehalten.

Saluschnys Nachfolger, Oleksandr Syrskyj, ist acht Jahre älter als sein Vorgänger und unter mehreren einschlägigen Spitznamen bekannt. Seinen Rufnamen „Schneeleopard“ hat er seit der Bekämpfung eines von Moskau unterstützten Aufstandes in der Ostukraine 2014. Dabei habe er Taktiken eingesetzt, die der Jagd eines Schneeleoparden ähneln, sagte er der Nachrichtenagentur Reuters im Januar. „Dieses Tier ist sehr vorsichtig, gerissen und mutig.“ Syrskij wurde 1965 im russischen Wladimir geboren und wurde in der Moskauer Höheren Militärischen Kommandantenschule ausgebildet. Nach seinem Abschluss im Jahr 1986 zog er in die Ukraine und diente im sowjetischen Artilleriekorps; er diente nie in der russischen Armee nach dem Zerfall der Sowjetunion.

Als Chef der Bodenstreitkräfte der Ukraine seit 2019 war Syrskij schon vor dem Krieg als Anführer der Paraden am ukrainischen Unabhängigkeitstag ein bekanntes Gesicht in der Ukraine. Für seine Leitung der Verteidigung von Kiew und der Nordukraine nach der russischen Invasion wurde ihm der Titel „Held der Ukraine“ verliehen, die höchste Auszeichnung des Landes. Auch bei der erfolgreichen Gegenoffensive im Gebiet Charkiw im September 2022 hat er sich einen Namen gemacht. Als Selenskyj die befreiten Städte des Gebiets besuchte, stand Syrskyj oft direkt neben ihm. Laut einem Porträt im britischen Guardian interessiert er sich für die altgriechische und römische Geschichte und liest Werke des preußischen Generals Carl von Clausewitz.

Seine Kritiker verweisen jedoch auf seine Rolle bei der Verteidigung der Stadt Bachmut, die trotz ihrer geringen strategischen Bedeutung zu einem Brennpunkt im Krieg zwischen den ukrainischen und russischen Streitkräften wurde. Syrskyj bestand hartnäckig darauf, dass die Stadt bis zum Schluss verteidigt werden müsse – ein Ansatz, dem nicht alle Ukrainer zustimmten. Nach zehn Monaten erlangte Russland im Mai 2023 die Kontrolle über die Stadt; der Kampf wurde von beiden Seiten wegen der hohen Verluste als „Fleischwolf“ bezeichnet. Bei einigen ukrainischen Streitkräften erwarb sich Syrskij dabei einen weiteren Spitznamen – der Metzger. Er wird als obsessiver Planer, sogar als Pedant beschrieben, und soll mit einer eisernen Disziplin leiten, die seine streng hierarchische sowjetische Ausbildung widerspiegele.

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Seine russische Herkunft sorgt für Misstrauen unter einigen Ukrainern. Auf X, ehemals Twitter, schreibt eine Ukrainerin, die sich als Soldatin und ehemalige Journalistin ausgibt: „Saluschnyj ist der erste General, der nie in der sowjetischen Armee gedient hat, nach der Unabhängigkeit studierte und einen Abschluss an ukrainischen Universitäten machte.“ Syrskyj hingegen „ist geboren und aufgewachsen in der Sowjetunion, ist Absolvent der Moskauer Höheren Militärkommandantenschule und diente fünf Jahre lang in der sowjetischen Armee“. Der Vergleich, den viele Ukrainer in den sozialen Medien ziehen, ist nicht gerade wohlwollend gemeint.

Harte Worte kommen auch aus Moskau: Dmitri Medwedew, ehemaliger Präsident und Ministerpräsident Russlands und jetzt stellvertretender Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates, nannte Syrskyj einen „Verräter“. „Wenn man sich seine Biografie ansieht, spürt man Hass, Verachtung und Abscheu“, schrieb Medwedew auf Telegram. „Möge die Erde unter seinen Füßen brennen!“ Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hingegen reagierte eher gelassen auf den Führungswechsel. „Wir glauben nicht, dass dies den Verlauf der speziellen militärischen Operation [wie die russische Führung ihren Angriffskrieg gegen die Ukraine nennt – Anm. d. Red.] ändern kann“, teilte er den russischen Medien mit.

International fallen die Reaktionen auf die Ernennung Syrskijs zurückhaltend aus. Der britische Militäranalyst Sean Bell beschreibt Syrskyj für Sky News als „kampferprobt“, zweifelt aber daran, dass der Führungswechsel viel bringen werde. „Da General Syrskyj die gleichen militärischen Unzulänglichkeiten erben wird, die auch seinen Vorgänger herausforderten, ist es schwer vorstellbar, dass dieser Wechsel einen signifikanten Einfluss auf das Schlachtfeld haben wird”, so Bell.

Als „Unzulänglichkeiten“ bezeichnet Bell die mangelnde Luftkampffähigkeit der Ukraine, insbesondere das Fehlen moderner Kampfflugzeuge, sowie die politischen Spannungen zwischen dem Drängen Kiews auf Fortschritte und der militärischen Vorsicht. Selbst Syrskij sagte der britischen BBC in einem Interview im Juli 2023: „Wir würden gerne sehr schnelle Ergebnisse erzielen, aber in der Realität ist das praktisch unmöglich.“ Analyst Sean Bell merkt aber auch an, dass ein militärischer Führungswechsel während eines längeren Kampfeinsatzes sei nichts Ungewöhnliches sei. „Militärische Führung erfordert ein breites Spektrum an persönlichen Eigenschaften – und Beliebtheit steht nicht ganz oben auf der Liste“, schreibt er.

Auch Robert Hamilton, ehemaliger Oberst der US-Bodentruppen, äußert sich in seiner Bewertung des Führungswechsels vorsichtig – zieht aber am Ende ein hoffnungsvolles Fazit. Im Interview mit dem ukrainischen Ableger des Mediums Voice of America nennt er die Absetzung von Saluschnyj „nicht unbedingt den richtigen Weg“ – fügt aber hinzu, dass er in der aktuellen Lage keinen Grund zur Panik sieht. „Die Abläufe innerhalb des ukrainischen nationalen Sicherheitsapparates werden durch diesen Wechsel nicht gestört, und es bedeutet nicht, dass die Ukraine es mit der Kriegsführung nicht mehr ernst meint“, so Hamilton.

Für Syrskij sei nun eine „multisektorale Strategie“ erforderlich, um weitere Erfolge im Krieg zu erzielen, so Hamilton weiter. Es werde oft vergessen, dass es sich in der Ukraine nicht nur um einen Landkrieg handle, sondern auch um einen Seekrieg – wobei die Ukraine keine Marine hat. „Die Ukraine und ihre Partner sollten sich mit allen Bereichen dieses Krieges befassen – am Boden, in der Luft, im Schwarzen Meer“, so Robert Hamilton. Wenn das Syrskyj gelingt, werde er in der Lage sein, den Verlauf des Krieges gegen Russland zu ändern und so die militärischen Ziele der Ukraine zu erreichen.

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Robert Hamilton glaubt, dass die Absetzung Saluschnyjs keinen großen Einfluss auf die Unterstützung der USA für die Ukraine haben werde. „Dass diese derzeit ins Stocken gerät, ist das Ergebnis amerikanischer Probleme, nicht ukrainischer“, so der ehemalige Oberst. Bereits am Tag der Absetzung Saluschnyjs teilte Pentagon-Sprecher Patrick Ryder mit, die USA betrachteten den Führungswechsel als eine interne Angelegenheit der ukrainischen Behörden. „Es wird sich nichts ändern, und unsere Unterstützung für die Ukraine ist konstant“, so Ryder. Nach seinen Angaben habe der US-Verteidigungsminister Lloyd Austin noch nicht mit Syrskij gesprochen.

Nach der Absetzung von Walerij Saluschnyj hat Selenskyj den nunmehr ehemaligen Militärchef ebenfalls zum „Helden der Ukraine“ ernannt – was aus Sicht vieler in der Bevölkerung längst überfällig war. Laut Selenskyj selbst soll Saluschnyj trotz der Absetzung weiter „Teil des Teams“ bleiben – der ukrainische Journalist und Militärkorrespondent Illia Ponomarenko vermutet aber einen Karrierewechsel. „Die politische Karriere von General Saluschnyj geht gleich in vollem Gange los”, schrieb er auf X. „Er wird ziemlich bald aus dem Militärdienst ausscheiden.“

Dass Saluschnyj für den Präsidenten eine politische Bedrohung darstellen könnte, wurde häufig als Grund für seine Absetzung erwogen. Die ukrainischen Präsidentenwahlen, die in diesem Jahr fünf Jahre nach der Wahl Selenskyjs vorgesehen waren, wurden allerdings aufgrund des Kriegsrechts verschoben. Im November 2023 ergab eine Umfrage des KIIS, dass 80 Prozent der Ukrainer keine Wahlen bis zum Kriegsende wollen. Aber: Eine weitere Umfrage kam zu dem Ergebnis, dass 72 Prozent der Ukrainer die Entlassung Saluschnyjs negativ sehen – unabhängig davon, ob sie Selenskyj vertrauen oder nicht. Es bleibt also abzuwarten, welche Folgen die Absetzung des Militärchefs für Selenskyj noch zeitigen wird.

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Neuer ukrainischer Militärchef Oleksandr Syrskyj: Wer ist der „Schneeleopard“?

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11.02.2024

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We also discussed who could be part of the renewed leadership of the Armed Forces of Ukraine.
The time for such a renewal… pic.twitter.com/tMnUEZ3BCX

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