Bormio – Die "Stelvio" zählt seit Jahren zu den gefährlichsten Abfahrten im Wintersport. Bereits der Startschuss, mit einer Neigung von 63 Prozent, ist der steilste aller Weltcupabfahrten. Zudem ist die Piste für gewöhnlich stockdunkel, die Sicht eingeschränkt. Dementsprechend hoch ist das Verletzungsrisiko.

Das musste am Donnerstag auch der Führende der Weltcuprangliste, Marco Schwarz, am eigenen Leib erfahren. In einer der Kurven kam der 28-Jährige aus dem Gleichgewicht, rutschte weg und landete im Fangzaun. Zwar konnte Schwarz die Netze aus eigener Kraft ablegen. Im Anschluss allerdings wurde er von Helfern gestützt und mit einer Schiene am rechten Bein per Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht.

Felix Neureuther, dieses Jahr als ARD-Experte tätig, bangte bereits im Moment des Sturzes und vor dem Einschlag ins Fangnetz um Schwarz: "Nein, nein, nein, bitte geh nicht rein."

Als der Profi abtransportiert wurde, sendete Neureuther sofort Genesungswünsche: "Bitte, bitte, bitte, hab dich nicht verletzt", hoffte der 39-Jährige. "Das ist so ein genialer Skifahrer, wirklich und ein toller Typ, Marco Schwarz. Hoffentlich hat er sich nicht verletzt." Doch Neureuthers Hoffnung sollte sich nicht erfüllen. Am Abend kam die niederschmetternde Diagnose für Marco Schwarz. Der Österreicher hat sich bei seinem Sturz einen Kreuzbandriss, einen Innenmeniskusriss sowie einen Knorpelschaden zugezogen. Für den 28-jährigen Schwarz ist die Saison damit beendet.

Schwarz' Situation kann Neureuther selbst allzu gut nachvollziehen. Im Jahr 2007 stürzte er als 22-Jähriger im slowenischen Kranjska Gora, kugelte sich dabei die rechte Schulter aus und musste ebenfalls von zwei Helfern gestützt ins Ziel gebracht werden. Ein Jahr später fiel er beim Training im Kärntner Mölltal auf die linke Schulter.

Das Rennen entschied letztlich der Franzose Cyprien Sarrazin in 1:50,73 Minuten für sich, gefolgt vom Schweizer Marco Odermatt ( 0,09), der auch die Weltcupführung von Schwarz übernahm und dem Kanadier Cameron Alexander ( 1.23). Bester Deutscher wurde der mit der Nummer eins gestartete Andreas Sander auf Rang 19 ( 2.91). Zwischenzeitlich musste das Rennen unterbrochen werden, um die Streckenbegrenzung neu zu präparieren. Letztlich konnte jedoch normal zu Ende gefahren werden.

QOSHE - Neureuther schockiert: Niederschmetternde Diagnose für Schwarz - Victor Catalina
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Neureuther schockiert: Niederschmetternde Diagnose für Schwarz

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30.12.2023

Bormio – Die "Stelvio" zählt seit Jahren zu den gefährlichsten Abfahrten im Wintersport. Bereits der Startschuss, mit einer Neigung von 63 Prozent, ist der steilste aller Weltcupabfahrten. Zudem ist die Piste für gewöhnlich stockdunkel, die Sicht eingeschränkt. Dementsprechend hoch ist das Verletzungsrisiko.

Das musste am Donnerstag auch der Führende der Weltcuprangliste, Marco Schwarz, am eigenen Leib erfahren. In einer der Kurven kam der 28-Jährige aus dem Gleichgewicht, rutschte weg und landete im Fangzaun. Zwar konnte Schwarz die Netze aus eigener Kraft........

© Abendzeitung München


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