München – Diesen Dienstag legte der FC Bayern wieder mit dem Training los. Am Zaun der Säbener Straße versammelten sich bereits wieder die ersten Fans und beobachteten, neben Trainingsrückkehrer Kingsley Coman (Muskelfaserriss), dass auch Noussair Mazraoui (Muskelbündelriss) das Lauftraining wieder aufnahm.

Beim 1:0-Erfolg in Old Trafford zog sich der Marokkaner die Verletzung zu. Vereinsseitig wurden keine Angaben zur Ausfalldauer gemacht. Wie im Fall von Raphaël Guerreiro, der sich einen Tag vor der Abreise ins Asien-Trainingslager ebenfalls einen Muskelbündelriss zuzog, lag die Befürchtung bei mehreren Monaten. Dennoch nominierte Nationaltrainer Walid Regragui den Rechtsverteidiger, der beim WM-Vierten auf der linken Seite spielt, für den Afrika Cup.

Auf einer der Pressekonferenzen betonte der Coach: "Noussair hat beim FC Bayern eine Wadenverletzung erlitten. Unser Teamarzt ist nach München gereist, um das genaue Ausmaß der Verletzung herauszufinden. Sie (Bayern, d. Red.) erwarten, dass er sechs Wochen ausfällt. Unsere Einschätzung liegt bei drei bis vier Wochen."

Regragui möchte Mazraoui schnellstmöglich wieder auf dem Platz haben: "Er wird mit uns reisen und wir werden ihn so vorbereiten, dass er hoffentlich im zweiten oder dritten Spiel oder im Achtelfinale dabei sein kann. Er ist ein wichtiger Spieler für uns."

Vonseiten des FC Bayern soll jedoch ein Déjà -vu vermieden werden. Der Rekordmeister befürchtet, dass der Marokkaner zu früh eingesetzt werden und sich seine Verletzung dadurch verschlimmern könnte. Bereits während der vergangenen Weltmeisterschaft wurde Mazraoui positiv auf COVID-19 getestet und verpasste das Viertelfinale gegen Portugal (1:0). Wenige Tage später, im Halbfinale gegen Frankreich (0:2), spielte der 26-Jährige allerdings 45 Minuten. Nach dem Turnier verkündete der Rekordmeister die Diagnose: Herzbeutelentzündung. Schnell wurde diese mit einem (zu frühen?) Einsatz in Verbindung gebracht. Mazroaui fehlte in der Rückrunde zehn Spiele lang.

Während die Münchner damals jedoch mit João Cancelo, Benjamin Pavard oder Josip Stanisic mehr als genug gleichwertigen Ersatz bereithatten, müsste im Fall der Fälle der gelernte Mittelfeldspieler Konrad Laimer übernehmen, wodurch eine weitere Lücke im Zentrum entstehen würde. Gleich hinter Laimer folgt Mazraouis Landsmann Adam Aznou, der kurz vor dem Profidebüt steht und eigentlich auf der linken Seite beheimatet ist.

Der FC Bayern wird den Afrika Cup 2024 daher aus doppelter Sicht mit viel Spannung verfolgen.

QOSHE - FC Bayern und Marokko: Droht bei Mazraoui der nächste Ärzte-Zoff? - Victor Catalina
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FC Bayern und Marokko: Droht bei Mazraoui der nächste Ärzte-Zoff?

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07.01.2024

München – Diesen Dienstag legte der FC Bayern wieder mit dem Training los. Am Zaun der Säbener Straße versammelten sich bereits wieder die ersten Fans und beobachteten, neben Trainingsrückkehrer Kingsley Coman (Muskelfaserriss), dass auch Noussair Mazraoui (Muskelbündelriss) das Lauftraining wieder aufnahm.

Beim 1:0-Erfolg in Old Trafford zog sich der Marokkaner die Verletzung zu. Vereinsseitig wurden keine Angaben zur Ausfalldauer gemacht. Wie im Fall von Raphaël Guerreiro, der sich einen Tag vor der Abreise ins Asien-Trainingslager ebenfalls einen Muskelbündelriss zuzog, lag die Befürchtung bei mehreren........

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