Berlin. Plötzlich positiv: Die jüngsten Klimadaten des Umweltbundesamts nützen dem grünen Wirtschaftsminister – trotz einiger Fragezeichen.

Robert Habeck war in letzter Zeit nicht unbedingt als oberster Vertreter von guter Laune in der Bundesregierung bekannt. Richtiggehend düster hörten sichh die Einschätzungen des Wirtschafts- und Klimaschutzministers zuletzt an, wenn es um die Situation der deutschen Wirtschaft ging.

Deshalb kam es ein bisschen überraschend, wie optimistisch Habeck am Freitag zu einem anderen, nicht minder krisenhaften Thema klang: dem Klimaschutz. 2023er-Ziel erreicht, das für 2030 ist in Sicht, und selbst der kumulierte Emissionen-Berg bis dahin könnte platt gemacht werden, wenn es denn so weiter geht.

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Das allerdings ist aus mehreren Gründen ein ganz schön großes „Wenn“. Denn hinter den Annahmen, auf die das Umweltbundesamt seine Rechnung und Habeck seinen Optimismus aufbaut, stehen einige Fragezeichen – bei der wirtschaftlichen Entwicklung der kommenden Jahre etwa, wo das UBA für dieses und das kommende Jahr von einem Aufschwung ausgeht, auf den Habeck als oberster Chef der Behörde nur hoffen kann.

Oder bei den Erneuerbaren Energien: Damit die avisierte Übererfüllung Wirklichkeit wird, muss wirklich jedes einkalkulierte Windrad auch gebaut werden. Ob das so kommt, hängt maßgeblich davon ab, was nach der Bundestagswahl im kommenden Herbst passiert. Das ist das wohl größte Fragezeichen hinter diesen Zahlen: Wird die nächste Regierung diesen Kurs halten?

Habecks Erinnerungen daran, dass es eine CDU-Kanzlerin war, die das Ziel für 2030 ursprünglich einmal festgesetzt hat, und eine CDU-Kommissionspräsidentin, die in der EU den Green Deal vorantreibt, muss man deshalb vor allem vor diesem Hintergrund sehen: Es ist das Bemühen, Klimaschutz ein Stück weit aus der grünen Ecke herauszuholen, ihn wieder zum Gemeinschaftsprojekt zu machen und ihn so den eingeschlagenen Weg in die nächste Legislatur zu retten. In Habecks Optimismus steckt deshalb wohl eine gute Portion Zweck.