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Er will mit Satire die Dummheit in ihre Schranken weisen

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14.12.2025

Herr Schroeder, früher galt Kabarett als Opposition, heute oft selbst Teil des Mainstreams. Wie behalten Sie sich Ihren Widerspruchsgeist?
Florian Schroeder: Der kommt von ganz alleine. Jeder Satiriker hat einen eingebauten Widerspruchsradar. Ich schaue auf das, was passiert, und schaue, was mich daran begeistert, was querliegt, was schiefgeht, aber auch was falsch dargestellt wird. Satire ist dann gelungen, wenn sie die Dummheit in ihre Schranken weist und versucht, zu differenzieren – und dabei das Publikum zum Lachen bringt.

2025 war wieder ein Jahr voller Krisen und Konflikte. Wird es für Satiriker schwieriger, über Dinge zu sprechen, ohne selbst Ziel von Empörung zu werden?
Florian Schroeder: Es ist eine gute Entwicklung, dass Satire Teil der Empörung ist. Das ist ein Zeichen, dass sie wahrgenommen wird. Das war nicht immer so. Jahrelang stand man als Komiker als belächelter Kommentator an der Seitenlinie. Das ist die deutlich schlechtere Position. Kunst ist Teil der Gesellschaft, also auch der aufgeregten Gesellschaft. Ich hatte in diesem Jahr staatsanwaltschaftliche Ermittlungen wegen des Verdachts auf Volksverhetzung. Warum und wie es........

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