Braunes Geraune: Die Doku „German Pop and Circumstance“ über völkische Nischen der Popkultur
Im November 2011 fanden Ermittler in den Trümmern eines Wohnmobils in Thüringen und in einer abgebrannten Wohnung in Zwickau selbstgemachte Videos. Urheber war das Mörder-Trio Mundlos, Böhnhardt, Zschäpe. Der Zynismus, mit der die Täter hier ihre eigenen Verbrechen feierten, legt Abgründe frei. Gleichzeitig zeigten sich Experten über das vergleichsweise hohe professionelle Niveau dieser NSU-Bewegtbilder verblüfft. Offenbar waren hier technikaffine junge Menschen am Werk – mit viel freier Zeit und einem gewissen Talent für Montage und Rhythmus.
Als Hintergrundmusik diente ihnen Musik der schwäbischen Naziband „Noie Werte“. Dort heißt es: „Wir sind am Puls der Zeit, kein Weg führt an uns vorbei.“ Im Refrain folgt die Aufforderung „Haut drauf!“ Diesen Impuls griffen die Mörder mit ihrer Parole „Taten statt Worte“ auf. Neun Menschen wurden von ihnen zwischen 2000 und 2006 umgebracht.
Lucia Palacios und Dietmar Post stellen Ausschnitte aus dem NSU-Video an den Beginn ihrer Doku „German........
© Berliner Zeitung
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