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Europa hat seine mächtigsten Anführer gerade verloren

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16.06.2024

Halb Österreich staunt noch. Die FPÖ hat es bei der EU-Wahl tatsächlich geschafft, Platz eins zu holen. Und das, obwohl ihre Wähler als EU-Muffel gelten – und alle anderen Parteien getrommelt haben, dass es um nichts Geringeres als die Demokratie, und damit die Zukunft Österreichs, Europas und der Welt gehe. Alle Drohszenarien haben nichts genützt. Die FPÖ ist mit dem radikalsten Parteichef, den sie je hatte, als Erste ins Ziel gelaufen. Das hatte dem Scharfmacher Herbert Kickl bei Antritt kaum jemand zugetraut. Wir lernen: Man sollte ihn nicht unterschätzen, aber kann sich einiges von ihm abschauen.

Zum Beispiel, dass sich langfristige Strategien mehr auszahlen als Politik à la Umfrage zu machen – wie die ÖVP das zuletzt mit ihrem Verbrennermotor-Gejubel tat. Man kann von der FPÖ lernen, wie für die jeweiligen Zielgruppen differenzierter Wahlkampf geht: Für das Fernsehen eher moderat, um Mitte-Konservative abzuholen; in den Social-Media-Kanälen für die Verschwörungsliebhaber, verschwörerisch. Für den rechten Rand mit entsprechend codierter Semantik. Für die FPÖ-Stammwähler gibt es klassischen Wahlkampf mit reißerischen Plakaten und........

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