An Rhein und Ruhr Baustellen beeinträchtigen den Bahnverkehr mehr denn je. Personal fehlt auch. Fazit: Dem Vorzeigeprojekt RRX droht das Abstellgleis.

Wenn der Betreiber des Zukunftsprojektes RRX einräumen muss, für den Betrieb nicht genug Leute zu haben und Baustellen als „Stress“ für die nicht fahrenden Lokführer als Alibi nimmt, um Züge zu streichen, muss das die Politik alarmieren. Den Verkehr just einzustellen, wenn mit dem Stundentakt der Linie RE11 zwischen Düsseldorf und Kassel ein Schritt in Richtung Verkehrswende getan werden soll, ist mehr als peinlich.

Schönfärberisch wird der Offenbarungseid als „Fahrplanstabilisierung durch Reduzierung“ verkauft. Das verdient weitergedacht zu werden: Keine Fahrten ankündigen und Nichtfahren als Planerfüllung verkaufen! Drohende Streiks und nahender Winter verlieren dann ihren Schrecken für die Bahn, wenn sie den Betrieb ohnehin einstellen muss, weil Glücksspiel unter freiem Himmel verboten ist.

Erschütternderweise verheddern sich die Aufsichtsgremien des Verkehrsverbundes Rhein-Ruhr zu oft im Klein-Klein neuer Weichenverbindungen hier, Bahnsteighöhen dort und Tarifdebatten. Letztere will Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) gestrichen wissen, vergisst aber eine Finanzierungszusage fürs Deutschlandticket, die diese Baustelle abräumen könnte. Fehlt nur noch, dass er sagt, diese Zusage wäre ja nur sinnvoll, wenn es einen funktionierenden Nahverkehr gäbe. Peinlicherweise hätte er recht.

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Eine Baustelle namens Verkehrswende

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03.12.2023

An Rhein und Ruhr Baustellen beeinträchtigen den Bahnverkehr mehr denn je. Personal fehlt auch. Fazit: Dem Vorzeigeprojekt RRX droht das Abstellgleis.

Wenn der Betreiber des Zukunftsprojektes RRX einräumen muss, für den Betrieb nicht genug Leute zu haben und Baustellen als „Stress“ für die nicht fahrenden Lokführer als Alibi nimmt, um Züge zu streichen, muss das die........

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