Ankaras Machtspiele
Vormals Platzhirsch am Ben-Gurion-Airport mit bis zu 16 Flügen am Tag allein auf der Strecke Tel Aviv – Istanbul, hebt heute dagegen kein einziger Turkish-Airlines-Flieger mehr in Israel ab. Unmittelbar nach dem 7. Oktober 2023 stellte die teilstaatliche Luftfahrtgesellschaft alle Flüge dorthin ein. Ihre Start- und Landerechte, die sogenannten Slots, gab sie dann im April 2025 ganz offiziell auf, ein deutliches Indiz dafür, dass der Abschied von Dauer sein soll, und zwar aus politischen Gründen. Er ist zugleich ein Spiegelbild der israelisch-türkischen Beziehungen.
Dabei waren beide Länder einmal enge Verbündete. Als erstes muslimisches Land erkannte die Türkei den Staat Israel bereits 1949 an. Um die Jahrtausendwende pflegte man auf vielen Ebenen eine strategische Partnerschaft. Ankara erwarb gern Waffen »Made in Israel«, und die israelische Luftwaffe durfte den Luftraum über der Türkei für ihre Manöver nutzen.
Ankaras Parteinahme zugunsten der Palästinenser seit 2009 führte zu einer Wende. Heute ist das Verhältnis denkbar schlecht. Mit Verweis auf den Krieg im Gazastreifen untersagte im Mai 2024 Präsident Recep Tayyip Erdoğan jeglichen Handel mit Israel und sperrte im August 2025 die türkischen Häfen für israelische Schiffe. Das Handelsvolumen zwischen beiden Ländern, das 2023 noch 6,8 Milliarden Dollar betrug, schrumpfte 2024 auf knapp 1,6 Milliarden Dollar. Spürbar wurde das für Israels Konsumenten: Unter anderem kamen Autos der Marke Hyundai zuvor aus einem Werk in der Türkei. Nun mussten........





















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