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»Man ist schließlich französisch«

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25.07.2024

Fragt man Juden in Paris nach ihrem Interesse an den Olympischen Spielen, die gerade Frankreichs Hauptstadt umkrempeln, schwanken die Antworten zwischen einem lapidaren »Aber wir sind doch schon in den großen Ferien!«, dem sorgenvollen »Wir haben gerade ganz andere Probleme« und einem stolzen »Natürlich, man ist schließlich französisch!«. Letzteres wäre die gewünschte gute Nachricht für den »Wir-Effekt«, den die Regisseure der spektakulären Eröffnung am Freitag erzeugen wollen.

Dem allerdings hat gerade Thomas Portes, Abgeordneter einer der linken Wahlgewinner-Parteien, der anti-israelischen und immer wieder auch antisemitischen La France Insoumise (LFI), den Garaus gemacht, indem er eine Woche vor der großen Gala an der Seine auf einer Kundgebung ins Mikrofon rief: »Die israelische Delegation ist in Paris nicht willkommen! Die israelischen Sportler sind bei den Olympischen Spielen in Paris nicht willkommen!« Man müsse die Zeit, die bis zur Eröffnung bleibe, nutzen, gegen sie zu mobilisieren.

Zur Erinnerung: In den ersten 48 Stunden nach der zweiten Runde der Parlamentswahlen, aus der die Nouveau Front Populaire (Neue Volksfront), zu der die LFI gehört, als Sieger hervorging, registrierte die Jewish Agency fast 2000 neue Anträge auf Alija, wie die »European Jewish Press« berichtete.

45.000 Polizisten und, wenn die nicht reichen, 100.000 Soldaten sollen für Sicherheit sorgen.

Der Conseil représentatif des institutions juives de France (CRIF) reagierte noch am selben Tag voller Empörung: Portes’ Worte würden Zielscheiben auf die Rücken der israelischen........

© Juedische Allgemeine


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