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»Ich bin ein Mischkonzern«

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05.12.2024

Scheinwerfer gehören zu ihrem Arbeitsplatz. Aber wenn sie spricht, braucht Rachel Braunschweig kein zusätzliches Licht. Dann erfüllt sie allein mit ihrer Präsenz den Raum. Ihr Gesicht ist ausdrucksvoll, die grünen Augen wach – und die Stimme? Klar und gleichzeitig sanft klingt die Schauspielerin, die man aus der Netflix-Serie Neumatt kennt, wenn sie von sich selbst sagt: »Ich bin ein Mischkonzern.«

Dass sie damit meint, sich am Filmset genauso zu Hause zu fühlen wie auf der Theaterbühne, ist offensichtlich. Das beweisen auch die zahlreichen Preise, die die 56-Jährige in den vergangenen Jahren abgeräumt hat. So erhielt sie unter anderem 2017 für ihre Darstellung der Theresa im international erfolgreichen Kinofilm Die göttliche Ordnung den Schweizer Filmpreis. Der Schweizer Fernsehpreis »Prix Swissperform« ging ebenfalls an Rachel Braunschweig, als sie 2021 bei den Solothurner Filmtagen als beste Nebendarstellerin für ihre Rolle der Staatsanwältin Anita Wegenast im Züricher Tatort »Züri brännt« (»Zürich brennt«) ausgezeichnet wurde.

»Es sind das Surbtaler und das osteuropäische Jiddisch, die in mir nachhallen.«

Ein doppeltes Heimspiel, denn die gebürtige Züricherin hat den Großteil ihres Lebens dort verbracht. »Mir wurde klar, dass ich mich im Rahmen meiner Freiberuflichkeit entscheiden musste: entweder das ewige Umhertingeln von Schauspielhaus zu Schauspielhaus oder ein fester Lebensmittelpunkt in einer Stadt mit Lebensqualität und Arbeit.« Rachel Braunschweig entschied sich für Letzteres, und zwar eben in Zürich, wo sie mit ihrem Mann, ebenfalls Schauspieler und Autor, und ihren beiden Kindern lebt.

»Damit halte ich mir nach wie vor im deutschsprachigen Raum alle Türen offen«, sagt sie. Wobei die Tochter eines Deutschschweizer Vaters und einer französischsprachigen Mutter, die ihre Wurzeln in der Westschweiz hat, mittlerweile auch mit französischsprachigen Rollen liebäugelt. Und obwohl Rachel Braunschweig das sauberste Bühnendeutsch beherrscht, spricht sie jenseits von Set und Maske ein wunderbares Zürichdeutsch, das vielleicht so manches Gegenüber, das sich mit ihr unterhält, an die........

© Juedische Allgemeine


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