Stand: 25.04.2024, 17:47 Uhr

Von: Stefan Winter

Kommentare Drucken Teilen

Der Rückzug des Lieferservices Getir aus Deutschland zeigt, dass diese Geschäftsmodelle nicht komplett aussichtslos sind, sie aber nur Chancen in einigen Ballungsräumen weltweit haben.

Billiges Geld treibt bisweilen seltsame Blüten. Dann gelten E-Scooter als Lösung von Verkehrsproblemen und die Lebensqualität steigt angeblich, wenn ein Expresslieferdienst das Gemüse aus dem Supermarkt an die Haustür bringt. Diese Geschäftsmodelle sind nicht komplett aussichtslos. Sie haben ihre Chance in einigen Ballungsräumen weltweit, in Megacitys mit Millionen Menschen, mit einer Oberschicht, die sich solchen Luxus leisten möchte, und einem Prekariat, das den Billigjob machen muss.

Deutschland ist kein gutes Terrain für Expresslieferdienste. Lohnkosten und Sozialstandards treiben die Kosten und damit die Preise auf ein unangenehmes Niveau. Aber das war lange egal, denn in den Nullzinsjahren war jede Anlagemöglichkeit willkommen und die Risikobereitschaft der Investoren groß. Doch Investoren, die anderswo Zins ohne Risiko bekommen können, fragen plötzlich: Ist das Geschäft oder kann das weg?

Beileibe nicht jeder Lieferdienst ist Unsinn. Gerade in einer alternden Gesellschaft warten Aufgaben, man denke nur an Apotheken. Manches kann aber einfach weg.

QOSHE - Lieferdienste können sinnvoll sein – aber manches kann getrost weg - Stefan Winter
menu_open
Columnists Actual . Favourites . Archive
We use cookies to provide some features and experiences in QOSHE

More information  .  Close
Aa Aa Aa
- A +

Lieferdienste können sinnvoll sein – aber manches kann getrost weg

15 0
25.04.2024

Stand: 25.04.2024, 17:47 Uhr

Von: Stefan Winter

Kommentare Drucken Teilen

Der Rückzug des Lieferservices Getir aus Deutschland zeigt, dass diese Geschäftsmodelle nicht komplett aussichtslos sind, sie aber nur Chancen in einigen Ballungsräumen weltweit haben.

Billiges Geld treibt........

© Frankfurter Rundschau


Get it on Google Play