Stand: 14.01.2024, 20:10 Uhr

Von: Pitt von Bebenburg

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Der AfD-Kandidat liegt im thüringischen Saale-Orla-Kreis vorn. Selbst nach den jüngsten Enthüllungen über die Rechtsaußen-Partei. Dagegen müssen Demokratinnen und Demokraten zusammenstehen.

Es ist erschreckend, aber wahr: Die Anhängerinnen und Anhänger der AfD lassen sich auch durch die jüngsten Enthüllungen über Vertreibungspläne nicht davon abhalten, der Rechtsaußen-Partei ihre Stimme zu geben.

Seit Sonntag herrscht darüber Gewissheit. Bei der Landratswahl im thüringischen Saale-Orla-Kreis ist der AfD-Kandidat Uwe Thrum nur knapp unterhalb der absoluten Mehrheit geblieben. Dabei ist der AfD-Mann keineswegs ein Leisetreter – sondern einer, der nationalistische Töne á la Björn Höcke anschlägt. Thrum wettert gegen eine angebliche „Massenmigration“, die es in seinem Landkreis gar nicht gibt, gegen Klimaschutzpolitik und Gendersprache – die Modethemen der Rechten.

In der Stichwahl wird CDU-Konkurrent Christian Herrgott nur dann eine Chance haben, wenn sich alle demokratisch gesonnenen Wählerinnen und Wähler hinter ihm versammeln – und selbst dann wird es eng. In Nordhausen, ebenfalls Thüringen, hat das geklappt, dort konnte der AfD-Kandidat im zweiten Wahlgang der Oberbürgermeister-Wahl gestoppt werden – im Landkreis Sonneberg hingegen nicht.

Erst vor wenigen Tagen hatte das Medienhaus „Correctiv“ aufgedeckt, dass führende AfD-Leute gemeinsam mit Neonazis über die Vertreibung von Millionen Menschen aus Deutschland nachdenken. Aufgeschreckt wurden durch die Enthüllungen lediglich die AfD-Gegnerinnen und -Gegner, die am Sonntag gegen „neue Nazis“ auf die Straße gingen, etwa in Potsdam gemeinsam mit Kanzler Scholz und Außenministerin Baerbock.

Doch selbst wenn darauf hingewiesen wird, dass das AfD-Konzept der „Remigration“ nicht nur unmenschlich ist, sondern unweigerlich in Gewalt münden würde, scheint das die rechten Wählerinnen und Wähler nicht weiter zu stören. Es ist an der Zeit, dass die zu oft schweigende Mehrheit aufsteht gegen rechts. Ein „Aufstand der Anständigen“, den schon der einstige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) vor mehr als 20 Jahren beschwor, ist dringlicher denn je.

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AfD-Kandidat mit Mehrheit - Zeit für den „Aufstand der Anständigen“

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14.01.2024

Stand: 14.01.2024, 20:10 Uhr

Von: Pitt von Bebenburg

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Der AfD-Kandidat liegt im thüringischen Saale-Orla-Kreis vorn. Selbst nach den jüngsten Enthüllungen über die Rechtsaußen-Partei. Dagegen müssen Demokratinnen und Demokraten zusammenstehen.

Es ist erschreckend, aber wahr: Die Anhängerinnen und Anhänger der AfD lassen sich auch durch die jüngsten Enthüllungen über Vertreibungspläne nicht davon abhalten, der Rechtsaußen-Partei ihre Stimme zu geben.

Seit Sonntag herrscht........

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