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„Bumsen statt Bomben“

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30.03.2024

Als John Lennon und Yoko Ono am 25. März 1969 miteinander ins Bett gingen, war das nicht gerade eine intime Angelegenheit. Rund um ihr Hotelbett stand eine Reportertraube mit gezückten Notizblöcken, die Kameras klickten ohne Unterlass. Der Beatle und die japanisch-amerikanische Künstlerin hatten zu einem sogenannten Bed-in geladen: „Wir bleiben im Bett, sieben Tage, von neun Uhr bis neun Uhr, und wir sprechen über den Frieden.“

Das Paar knüpfte in den Kissen unmittelbar an den Hippieslogan „Make Love Not War“ an. Der war in den Jahren zuvor bei Protesten gegen den Vietnamkrieg entstanden und vereinte die Forderung nach freier Liebe jenseits konservativer Moral mit dem Protest gegen den Krieg. Der Claim fand rasch seinen Weg in die Welt, manchmal etwas abgewandelt. In der deutschen Aufführung des Hippiemusicals „Hair“ rief der Hauptdarsteller: „Bumsen statt Bomben.“

In Deutschland hatte sich als Widerstand gegen die Wiederbewaffnung der noch jungen Bundesrepublik bereits in den 1950er-Jahren eine Friedensbewegung formiert. Als beliebtes Protestmittel etablierten sich........

© Fluter


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