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From Hamburg with Love – eine Kolumne zu Keith Richards Geburtstag

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18.12.2025

Ulf Kubanke gratuliert Keith Richards in seiner Hörmal Kolumne zum 82. Geburtstag. Dazu nimmt er sich dessen Klassiker-Album „Talk is cheap“ (1988) vor.

„You shouldn’t take it so hard, yeah! You shouldn’t take it…shouldn’t take it so hard.“ Beschwingt schmiegt sich 1988 „Take It So Hard“ als perfekte Single in Ohr und vor allem Herz des Hörers.
Stones?
Nein!
Jagger?
Nein!
Unverkennbar Keith Richards in seiner einmaligen Mixtur aus Rumpeln, Filigranität und gefühlvollem Groove.

„Mick ist jetzt ‚Sir Mick‘, weil die Queen ihn zum Ritter geschlagen hat. ‚Sir Mick‘ … Wir haben andere Namen für ihn in der Band.“ Kein Zitat Keith Richards‘ bringt sein ebenso enges wie schwieriges Verhältnis zu Jagger so britisch-trocken auf den Punkt. Doch ohne diese Reibungen und manch zeitweiliges Zerwürfnis in ihrer musikalischen Ehe gäbe es „Talk Is Cheap“ nicht, sein erstes, mit Abstand bestes Soloalbum.

England 1987: Keith Richards ist mit einiger Berechtigung stinksauer. Rollender Stein des Anstoßes ist einmal mehr Mick Jagger. Seit längerem widmet Mick sich mit Feuereifer einer Solokarriere, bunkert seine besten Songideen für zwei LPs („She’s The Boss“, 1985 und „Primitive Cool“, 1987) und behandelt die Rolling Stones eher als lästiges Stiefkind. Kein Wunder, dass das gemeinsame Stones-Album „Dirty Work“ 1986 eher durchwachsen geriet und seine beste Nummer – „One Hit (To The Body)“ – im Wesentlichen aufs Konto von Ronnie Wood und Keith ging.

Doch aus eben dieser Talsohle erwächst Richards höchst gelungenes Solodebüt. Das sensitive Naturell des ledrigen........

© Die Kolumnisten