2023 war ein teures Jahr für die Menschen im Landkreis Nienburg. Vor allem für Lebensmittel und Energie mussten sie erheblich mehr bezahlen.

© Quelle: IMAGO/Michael Gstettenbauer

In seinem Rückblick auf das Jahr 2023 sind HARKE-Chefredakteur Holger Lachnit vor allem die hohen Preissteigerungen im Gedächtnis geblieben. Auch hat er eine zunehmende Entfremdung von politisch Verantwortlichen und Bürgern beobachtet.

Landkreis. Woran denken Sie, wenn Sie auf die vergangenen zwölf Monate zurückblicken? Mir sind vor allem die enormen Preissteigerungen in nahezu allen Lebensbereichen im Gedächtnis geblieben.

Zum Jahresbeginn 2023 waren es vor allem die extrem gestiegenen Energiepreise, die viele Menschen zutiefst besorgt hatten. Wie gut ist es, dass es gelungen ist, diese Preise durch staatliche Maßnahmen zu deckeln. Noch besser ist, dass sich die Lage auf dem weltweiten Energiemarkt so sehr entspannt hat, dass die Preise gesunken sind.

Was hilft das aber, wenn die Ampel-Koalition beschließt, den CO₂-Preis zu erhöhen und gleichzeitig die Preisbremse auslaufen zu lassen? Die Folge ist: Im Jahr 2024 werden Kraftstoff, Strom und Gas wieder teurer.

Nicht nur deshalb beschäftigt uns die Inflation weiterhin. Vor allem bei den Lebensmittelpreisen scheint keine Verbilligung in Sicht zu sein. Das trifft vor allem arme Menschen hart. Die Folgen sind auch im Landkreis Nienburg zu spüren: So musste beispielsweise die Stolzenauer Tafel einen Aufnahmestopp für Neukunden verhängen, da sie dem Ansturm nicht mehr gewachsen ist. Ich finde, dass es im wahrsten Sinne des Wortes ein Armutszeugnis für unseren Staat ist, wenn bedürftige Menschen auf Lebensmittel von den Tafeln angewiesen sind. So etwas darf einfach nicht sein.

In den vergangenen Monaten habe ich bei vielen Gesprächen mit vielen Menschen eine grundsätzliche Verunsicherung wahrgenommen. Da ist das ab 1. Januar geltende Gebäudeenergiegesetz an erster Stelle zu nennen. Viele, vor allem Ältere, befürchten, dass sie sich ihr Eigenheim nicht mehr werden leisten können, falls ein Heizungstausch erforderlich sein sollte. Dabei ist diese Angst wohl nicht begründet, dennoch ist sie vorhanden.

Ganz offensichtlich trauen viele den politisch Verantwortlichen – und das gilt für Regierung genauso wie für Opposition – nicht mehr zu, Deutschland durch schwieriges Fahrwasser zu steuern. Die Zeiten eines Urvertrauens der Bürgerinnen und Bürger in den Staat sind vorbei.

Das ist eine höchst gefährliche Entwicklung, die radikale Kräfte mit vermeintlich einfachen Lösungen für komplexe Probleme zugutekommen könnte. Deshalb blicke ich auch mit großer Sorge auf die im September anstehenden Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg.

Auch international scheint sich ein Trend zur Wahl von Extremisten zu ergeben: In den Niederlanden hat der knallharte Nationalist und Islamkritiker Geert Wilders die Wahl gewonnen. In Argentinien wurde der rechtspopulistische Ultraliberale Javier Milei zum Präsidenten gewählt. Und am 5. November findet eine weitere Wahl statt, die das Schicksal der gesamten Welt beeinflussen wird: Dann wird ein neuer US-Präsident gewählt. Ein Comeback von Donald Trump ist aktuell nicht ausgeschlossen. Welche Folgen das beispielsweise für den Krieg in der Ukraine hätte, mag ich mir gar nicht ausmalen.

Überhaupt ist der russische Überfall auf das Nachbarland in den vergangenen zwölf Monaten mehr und mehr in den Hintergrund der öffentlichen Wahrnehmung getreten. Dies gilt nach den Terroranschlägen der Hamas in Israel umso mehr.

Doch es gab auch positive Entwicklungen im Jahr 2023: Nach dem Ende der Coronapandemie hat sich das Leben weitestgehend normalisiert: Musikalische und sportliche Großveranstaltungen sind ebenso wieder möglich wie private Feiern.

Deshalb sollten wir einen Vorsatz für 2024 fassen: Kümmern wir uns mehr um unsere Freunde und Familien. Finden wir im Privaten die Kraft, die Herausforderungen des Jahres gemeinsam zu meistern.

Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wünsche ich alles erdenklich Gute für 2024 – vor allem Gesundheit und Zufriedenheit!

DH

Die Pegelstände an der Weser im Landkreis Nienburg gehen weiter zurück. Nach und nach wird die Lage entspannter. Wenngleich von Entwarnung noch keine Rede sein kann.

Ob Verkehrsunfälle, Sperrungen, Vermisstenmeldungen, Gewaltdelikte oder anderweitige Verbrechen. Aktuelle Polizei- und Verkehrsmeldungen aus Nienburg und der Umgebung finden Sie ab sofort rund um die Uhr auch in unserem Liveticker.

Im Nienburger Krankenhaus ist während des ärztlichen Notdienstes der Kassenärztlichen Vereinigung ein Arzt von einem Patienten angegriffen worden. Der Arzt wurde verletzt, die Polizei ermittelt wegen Körperverletzung.

An allen fünf Messpunkten im Landkreis Nienburg sinkt der Weser-Pegel weiter. In Stolzenau und Liebenau gilt nur noch die Warnstufe zwei. An den anderen drei Orten noch die Warnstufe drei. Hoyas Pegel sinkt auf unter sieben Meter.

Rundfahrt durch den Landkreis Nienburg: So sieht es an den bislang gesperrten Straßen am Sonntagnachmittag aus. Und so hoch steht das Wasser noch immer im Naturfreibad in Eystrup.

In seinem Rückblick auf das Jahr 2023 sind HARKE-Chefredakteur Holger Lachnit vor allem die hohen Preissteigerungen im Gedächtnis geblieben. Auch hat er eine zunehmende Entfremdung von politisch Verantwortlichen und Bürgern beobachtet.

Die Pegelstände an der Weser im Landkreis Nienburg gehen weiter zurück. Nach und nach wird die Lage entspannter. Wenngleich von Entwarnung noch keine Rede sein kann.

Ob Verkehrsunfälle, Sperrungen, Vermisstenmeldungen, Gewaltdelikte oder anderweitige Verbrechen. Aktuelle Polizei- und Verkehrsmeldungen aus Nienburg und der Umgebung finden Sie ab sofort rund um die Uhr auch in unserem Liveticker.

Im Nienburger Krankenhaus ist während des ärztlichen Notdienstes der Kassenärztlichen Vereinigung ein Arzt von einem Patienten angegriffen worden. Der Arzt wurde verletzt, die Polizei ermittelt wegen Körperverletzung.

An allen fünf Messpunkten im Landkreis Nienburg sinkt der Weser-Pegel weiter. In Stolzenau und Liebenau gilt nur noch die Warnstufe zwei. An den anderen drei Orten noch die Warnstufe drei. Hoyas Pegel sinkt auf unter sieben Meter.

Rundfahrt durch den Landkreis Nienburg: So sieht es an den bislang gesperrten Straßen am Sonntagnachmittag aus. Und so hoch steht das Wasser noch immer im Naturfreibad in Eystrup.

Über Jahre haben sie sich in der Öffentlichkeit engagiert, haben politisch, kirchlich oder im sportlichen Bereich gewirkt. In 2023 hieß es schließlich Abschiednehmen von einigen namhaften Menschen im Landkreis Nienburg.

An allen fünf Messpunkten im Landkreis Nienburg sinkt der Weser-Pegel weiter. In Stolzenau gilt nur noch die Warnstufe zwei. An den anderen vier Orten noch die Warnstufe drei. Zwischen Hoya und Hassel fahren wieder Autos.

Der Jahreswechsel steht vor der Tür. Wir möchten von unseren Lesern wissen, wie sie in diesem Jahr Silvester feiern – und welche Vorsätze sie für 2024 fassen. Machen Sie jetzt bei der Umfrage mit.

Zum Jahresabschluss legten beim MTV Nienburg 19 der fast 50 aktiven Taekwon-Do-Schüler ihre Prüfung zum nächsten Gürtelgrad ab.

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Die Zeiten eines Urvertrauens der Bürgerinnen und Bürger in den Staat sind vorbei

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01.01.2024

2023 war ein teures Jahr für die Menschen im Landkreis Nienburg. Vor allem für Lebensmittel und Energie mussten sie erheblich mehr bezahlen.

© Quelle: IMAGO/Michael Gstettenbauer

In seinem Rückblick auf das Jahr 2023 sind HARKE-Chefredakteur Holger Lachnit vor allem die hohen Preissteigerungen im Gedächtnis geblieben. Auch hat er eine zunehmende Entfremdung von politisch Verantwortlichen und Bürgern beobachtet.

Landkreis. Woran denken Sie, wenn Sie auf die vergangenen zwölf Monate zurückblicken? Mir sind vor allem die enormen Preissteigerungen in nahezu allen Lebensbereichen im Gedächtnis geblieben.

Zum Jahresbeginn 2023 waren es vor allem die extrem gestiegenen Energiepreise, die viele Menschen zutiefst besorgt hatten. Wie gut ist es, dass es gelungen ist, diese Preise durch staatliche Maßnahmen zu deckeln. Noch besser ist, dass sich die Lage auf dem weltweiten Energiemarkt so sehr entspannt hat, dass die Preise gesunken sind.

Was hilft das aber, wenn die Ampel-Koalition beschließt, den CO₂-Preis zu erhöhen und gleichzeitig die Preisbremse auslaufen zu lassen? Die Folge ist: Im Jahr 2024 werden Kraftstoff, Strom und Gas wieder teurer.

Nicht nur deshalb beschäftigt uns die Inflation weiterhin. Vor allem bei den Lebensmittelpreisen scheint keine Verbilligung in Sicht zu sein. Das trifft vor allem arme Menschen hart. Die Folgen sind auch im Landkreis Nienburg zu spüren: So musste beispielsweise die Stolzenauer Tafel einen Aufnahmestopp für Neukunden verhängen, da sie dem Ansturm nicht mehr gewachsen ist. Ich finde, dass es im wahrsten Sinne des Wortes ein Armutszeugnis für unseren Staat ist, wenn bedürftige Menschen auf Lebensmittel von den Tafeln angewiesen sind. So etwas darf einfach nicht sein.

In den vergangenen Monaten habe ich bei vielen Gesprächen mit........

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