In einer kürzlich veröffentlichten Studie ermittelte die deutsche Herrenmodemarke AC&co die Top 50 Modestädte für Männer. Kriterien waren vor allem der Kleidungsstil der Herren, aber auch die Einkaufsmöglichkeiten in den jeweiligen Metropolen. Dass Berlin immerhin auf Platz 10 des Rankings landete, inspirierte uns zu einem etwas genaueren Blick auf die Bezirke. Sieben haben es in unsere Liste geschafft, mit der wir der Frage nachgehen: In welchem Berliner Stadtteil sind die modischsten Männer unterwegs?
Schlusslicht dieser Rangliste ist das gutbürgerliche Prenzlauer Berg. Zwar tragen die Männer zwischen Kollwitz- und Helmholtzplatz sehr hochwertige Kleidung, jedoch kaufen sie diese vor allem nach praktischen Gesichtspunkten ein. So bestimmen vor allem teure Funktionsjacken und bequeme Parkas das Straßenbild, meistens gepaart mit Turnschuhklassikern einschlägiger Sportmarken. Boutiquen, die progressive Mode anbieten, gibt es in Prenzlauer Berg kaum; dafür aber viele gute Restaurants und Cafés.
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Der Neuköllner Stil wird von arabisch- und türkischstämmigen Jugendlichen bestimmt. Oversize-Hoodies mit großen Logos, Baseballjacken, Jogginghosen und Turnschuhe sind die Klassiker auf der Sonnenallee; dazu Caps und sauber ausrasierte Nacken. Modisch ist das zwar alles auf Linie, jedoch fehlt dem Bezirk das Feingefühl für Schnitte und textile Qualität. Dazu kommt, dass es sich bei der laut gelabelten Kleidung oft um Fakes handelt – und das gibt leider Punktabzug.
In Wedding regiert das Sakko. Türkische Geschäftstreibende tragen es genauso wie ihre Nachkommen, bei denen es jedoch meistens enger sitzt und mit passender Anzughose kombiniert wird. Da die Hosen bei den jungen Männern oft ebenfalls sehr schmal und auch etwas zu kurz geschnitten sind, entspricht der Anzug-Look im Wedding nicht dem aktuellen Zeitgeist. Trotzdem ist das Auftreten der Unternehmer vor Ort gepflegt, zumal sie nicht selten Änderungsschneidereien und Textilreinigungen betreiben. Auch das Haar und der Bart sitzen, denn es gibt hier an jeder Ecke einen Barbier.
Die Männer in Kreuzberg lassen sich modisch nicht so leicht über einen Kamm scheren. Ähnlich wie in Prenzlauer Berg kennzeichnet den vorherrschenden Männerlook in diesem Bezirk ein Markenturnschuh, der in Kreuzberg allerdings mit hochwertigen Street- und Workwear-Labels kombiniert wird. Marken wie Fred Perry, Carhartt oder Comme des Garçons werden mit Caps und Collegejacken kombiniert. Zwischen Kotti und Schlesi tragen die Männer zum Teil Kollektionsteile eigener Minilabels, die sich auf die Straßenkultur des Bezirks beziehen.
In Charlottenburg regiert der klassische Herrenlook. Gerade die betagteren Herrschaften rangieren hier auf dem städtischen Eleganz-Barometer ganz weit oben. Nirgends sieht man so viele Einsteck- und Halstücher wie rund um den Savignyplatz. Die Anzüge und Westen sitzen meist perfekt und werden mit Lodenmänteln und klassischen Lederschuhen wie Budapestern kombiniert. Auch pastellige Farben und Muster sind bei den Männern in dieser Gegend kein Tabu. Der Orden für den elegantesten Berliner Bezirk geht ohne Zweifel an Charlottenburg.
Das, wofür Berlin weltweit modisch steht, ist ein Mix aus schwarzer Clubwear und Vintage-Stücken. Mitte repräsentiert diesen Stil wie kein anderer Bezirk, wenn auch weit variantenreicher als das Klischee. Südlich der Torstraße befinden sich zahlreiche Conceptstores, Sneakerläden und Secondhand-Boutiquen, wo die Männer nach Herzenslust einkaufen können. Auch wenn ein Look mit limitierten Supreme-Sneakern, weiten Jeans oder Cargohosen, Vintage-Tanktops oder Vetements-Pullis kaum elegant genannt werden kann, so schaffen es die Männer in Mitte, die unterschiedlichen Teile passend zu kombinieren und nicht wie ein Clown auszusehen. Der Mitte-Style ist extrem zeitgemäß und sehr „Berlin“.
Überraschungssieger ist Tiergarten – aber nicht, weil man im Park adrett uniformierten Förstern begegnet, sondern weil ein Teil der Potsdamer Straße in diesen Bezirk hineinragt. Auf der hippen Shoppingmeile befindet sich auch der Stil-Tempel von Andreas Murkudis, der größte und wichtigste Concept Store Berlins, wenn nicht Deutschlands. Männer, die hier ein und aus gehen, wissen, dass zeitgemäße Eleganz kein Zweiteiler sein muss. Zur lässig geschnittenen Dries-Van-Noten-Hose kombinieren sie den japanischen Kaschmirpullover, einen Mantel von Jil Sander und rahmengenähte italienische Schuhe. Dazu umweht sie der Duft eines schlichten Molekül-Parfüms. Und weil Quiet Luxury gerade als der Modetrend Nummer eins gilt, ist Tiergarten damit der Gewinnerbezirk.
Mitte, Neukölln, Charlottenburg: Wo sind Berliner Männer am besten angezogen?
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In einer kürzlich veröffentlichten Studie ermittelte die deutsche Herrenmodemarke AC&co die Top 50 Modestädte für Männer. Kriterien waren vor allem der Kleidungsstil der Herren, aber auch die Einkaufsmöglichkeiten in den jeweiligen Metropolen. Dass Berlin immerhin auf Platz 10 des Rankings landete, inspirierte uns zu einem etwas genaueren Blick auf die Bezirke. Sieben haben es in unsere Liste geschafft, mit der wir der Frage nachgehen: In welchem Berliner Stadtteil sind die modischsten Männer unterwegs?
Schlusslicht dieser Rangliste ist das gutbürgerliche Prenzlauer Berg. Zwar tragen die Männer zwischen Kollwitz- und Helmholtzplatz sehr hochwertige Kleidung, jedoch kaufen sie diese vor allem nach praktischen Gesichtspunkten ein. So bestimmen vor allem teure Funktionsjacken und bequeme Parkas das Straßenbild, meistens gepaart mit Turnschuhklassikern einschlägiger Sportmarken. Boutiquen, die progressive Mode anbieten, gibt es in Prenzlauer Berg kaum; dafür aber viele gute Restaurants und Cafés.
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