Die defensive Stabilität, die in diesem Jahr beim 1. FC Union Berlin wieder Einzug gehalten hat, ist eng mit seinem Namen verbunden: Danilho Doekhi. Der Verteidiger, der im Herbst und Winter insgesamt drei Monate verletzungsbedingt ausgefallen war, hat die Abwehrleistungen der Köpenicker merklich verbessert.

Zahlen gefällig? In der Rückrunde haben lediglich Bayer Leverkusen, Borussia Dortmund und Werder Bremen weniger Gegentore kassiert als die Eisernen unter Trainer Nenad Bjelica. In den acht Partien mussten Torhüter Frederik Rönnow und sein Vertreter Alexander Schwolow erst neunmal hinter sich greifen. Zum gleichen Zeitpunkt der Hinrunde hatte Union mit 17 fast schon doppelt so viele Gegentore kassiert.

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Klar, dass Doekhi dafür nicht Alleinverantwortlicher ist. Denn zur Wahrheit gehört auch, dass der Niederländer zu Saisonbeginn bis zu seiner Verletzung im Champions-League-Spiel gegen die SSC Neapel mehr als einmal ebenfalls unsicher wirkte. Auf dem Platz ist er aber eben doch eine Erscheinung. Ein Spieler, der sich durch seine Wucht gepaart mit seiner Körpergröße schnell Respekt verschafft – und der deshalb von anderen Vereinen umgarnt wird.

„Mit möglichen Anfragen beschäftigt sich mein Berater. Für mich ist dieses Thema gerade nicht wichtig, auch weil das Transferfenster noch lange nicht geöffnet ist“, sagte Doekhi am Mittwoch in einer Medienrunde. Den Union-Fans macht er zwar Hoffnung, wenn er sagt, dass es „möglich“ sei, dass er auch über den Sommer hinaus in Köpenick bleibe, das Werben um ihn dürfte in einigen Wochen aber noch einmal deutlich an Fahrt aufnehmen.

09.03.2024

11.03.2024

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•vor 1 Std.

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Schon im vergangenen Jahr hatte es Interesse aus der Serie A und der Premier League gegeben. Inter Mailand und die SSC Neapel galten als Interessenten für den torgefährlichen Innenverteidiger, dessen Entschlossenheit im gegnerischen Strafraum bei Freistößen und Eckbällen beeindruckt. „Er ist der Spieler, den wir am schwierigsten von allen gehen lassen würden“, hatte Oliver Ruhnert seinerzeit keinen Hehl daraus gemacht, welche Wertschätzung Doekhi bei den Verantwortlichen genießt.

Der Abwehr-Hüne, der nach seinem Comeback beim 1:0-Erfolg gegen Wolfsburg sein zweites Saisontor erzielte, will, auch die Karriere in der Nationalmannschaft, international spielen. Mit dem 1. FC Union Berlin besteht lediglich noch die winzige Aussicht auf einen Platz in der Conference League. Bei derzeit acht Zählern Rückstand auf die Plätze sieben und acht müsste die Mannschaft von Trainer Nenad Bjelica dafür aber im Saisonfinale einen schleunigen Endspurt hinlegen. Selbst wenn dieser Fall eintreten sollte: Danilho Doekhi ist einer der Kandidaten, mit denen der Verein im Sommer eine beachtliche Ablösesumme einstreichen könnte.

Der 25-Jährige fühlt sich zwar wohl in der Stadt und im Verein, aber er strebt nach Höherem. „Natürlich ist es ein Traum, für die Nationalmannschaft zu spielen, aber im Moment ist er nicht nah“, erklärte Doekhi, angesprochen auf die Europameisterschaft im Sommer, die zwar mit den Niederlanden, aller Voraussicht nach aber ohne ihn stattfinden wird. Die Konkurrenz im Abwehrzentrum mit Matthijs de Ligt (FC Bayern München), Virgil van Dijk (FC Liverpool), Nathan Aké (Manchester City) oder Stefan de Vrij (Inter Mailand) ist aktuell einfach zu groß.

„Sie spielen alle bei Top-Klubs in Europa. Da hilft es mir natürlich nicht, dass wir mit Union in dieser Saison nicht oben mitspielen“, weiß Doekhi, dass der Fokus von Nationaltrainer Ronald Koeman im Hinblick seiner Nominierungen vor allem auf der Champions League liegt. Und: „Im Vergleich zu den Vereinen, in denen meine Konkurrenten spielen, ist Union ein kleiner Klub.“

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11.03.2024

Am Sonnabend (15.30 Uhr) steht für Danilho Doekhi und seine Teamkollegen erst einmal die letzte Partie vor der darauffolgenden Länderspielpause, in der sein Heimatland in einem Test auf Deutschland trifft, auf dem Programm. Gegen Werder Bremen gilt es den Vorsprung auf die Abstiegsplätze nicht geringer werden zu lassen, bei optimalem Verlauf des Spieltags möglicherweise sogar auf zehn Punkte auszubauen. „Die Situation scheint für uns gerade komfortabel zu sein, aber wir wissen, dass wir noch Punkte brauchen werden, um am Ende sicher in der Liga zu bleiben.“

Die Bilanz gegen den aktuell Zehnten der Liga ist gut. Fünf von sieben direkten Bundesliga-Duellen gewann Union, im Hinspiel gab es allerdings eine 0:2-Niederlage.

QOSHE - 1. FC Union Berlin: Danilho Doekhi steht vor einer ungewissen Zukunft - Nils Malzahn
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1. FC Union Berlin: Danilho Doekhi steht vor einer ungewissen Zukunft

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13.03.2024

Die defensive Stabilität, die in diesem Jahr beim 1. FC Union Berlin wieder Einzug gehalten hat, ist eng mit seinem Namen verbunden: Danilho Doekhi. Der Verteidiger, der im Herbst und Winter insgesamt drei Monate verletzungsbedingt ausgefallen war, hat die Abwehrleistungen der Köpenicker merklich verbessert.

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© Berliner Zeitung


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