Russlands Präsident Wladimir Putin steht dem Vorschlag, während der Olympischen Sommerspiele in Paris einen kurzfristigen Waffenstillstand zu vereinbaren, offen gegenüber.

Zuvor hat der französische Präsident Emmanuel Macron, Gastgeber des sportlichen Groß-Events, eine solche Möglichkeit in Erwägung gezogen.

Putin selbst habe, wie er auf einer Pressekonferenz nach den Präsidentschaftswahlen sagte, jedoch noch keinen konkreten Vorschlag Macrons übermittelt bekommen. „Wir sind bereit, alle Fragen zu prüfen, aber wir werden immer und in jeder Situation von den Interessen der Russischen Föderation ausgehen“, so Putin zu der Idee einer dreiwöchigen Feuerpause. Die Olympischen Sommerspiele finden diesen Sommer in der französischen Hauptstadt statt und dauern vom 26. Juli bis 11. August an.

Zuvor hatte Macron in einem ausführlichen Interview im ukrainischen Fernsehen bestätigt, dass Paris Moskau um eine Waffenruhe ersuchen werde. Traditionell bemühen sich die Ausrichter des sportlichen Großereignisses um weltweiten Frieden während der Spiele. Über drei Wochen teilen sich Athleten aus aller Welt Unterkünfte im sogenannten olympischen Dorf. Zudem verweist das Internationale Olympische Komitee (IOC) wiederholt auf den „Olympischen Frieden“, wonach während des Zeitraums der Sportveranstaltungen keine Kriegshandlungen stattfinden dürfen.

Russische wie auch belarussische Athleten dürfen an den Wettbewerben in Paris unter neutraler Flagge teilnehmen, wenn sie den Krieg in der Ukraine nicht aktiv unterstützen. Sie dürfen beispielsweise nur als Einzelathleten antreten; nationale Symbole wie Flaggen oder Hymnen bleiben den Russen und Belarussen verwehrt. Wie genau die Paris-Organisatoren eine solche Regelung durchsetzen wollen – eine häufige Frage ist, wo die Grenzen der aktiven Kriegsunterstützung sind –, bleibt laut Experten jedoch unklar.

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Die Ukraine und weitere westliche Länder kritisierten das IOC dafür scharf – Boykottdebatten in der Ukraine reißen derweil nicht ab. Auch Putin monierte die Entscheidung des IOC und schloss einen Boykott während seiner Jahres-Pressekonferenz im vergangenen Dezember nicht aus. „Wenn das Ziel darin besteht, unsere führenden Sportler abzukapseln und zu zeigen, dass der russische Sport im Sterben liegt, dann müssen das Sportministerium und das Nationale Olympische Komitee Russlands dies analysieren und eine fundierte Entscheidung treffen“, so der 71-Jährige.

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Die Symbolik von Daten rund um Sport-Events spielt in Wladimir Putins Außenpolitik eine besondere Rolle: Der Georgien-Krieg 2008 begann zeitgleich mit den Olympischen Spielen in Peking; die „grünen Männchen“ auf der Krim besetzten die ukrainische Halbinsel nur wenige Tage nach den Winterspielen in Sotschi 2014; der Angriff auf die Ukraine begann wiederum nur wenige Tage nach Winter-Olympia in Peking vor etwa zwei Jahren. Die Ausrichtung der Olympischen Spiele in Sotschi oder der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 hatten eine hohe Priorität in Putins Politik. Wird Paris 2024 nun ein neues Kapitel in der russischen Außenpolitik?

QOSHE - Ukraine-Krieg: Waffenstillstand während Olympischer Spiele? – Putin äußert sich zu Macrons Vorschlag - Nicolas Butylin
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Ukraine-Krieg: Waffenstillstand während Olympischer Spiele? – Putin äußert sich zu Macrons Vorschlag

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18.03.2024

Russlands Präsident Wladimir Putin steht dem Vorschlag, während der Olympischen Sommerspiele in Paris einen kurzfristigen Waffenstillstand zu vereinbaren, offen gegenüber.

Zuvor hat der französische Präsident Emmanuel Macron, Gastgeber des sportlichen Groß-Events, eine solche Möglichkeit in Erwägung gezogen.

Putin selbst habe, wie er auf einer Pressekonferenz nach den Präsidentschaftswahlen sagte, jedoch noch keinen konkreten Vorschlag Macrons übermittelt bekommen. „Wir sind bereit, alle Fragen zu prüfen, aber wir werden immer und in jeder Situation von den Interessen der Russischen Föderation ausgehen“, so Putin zu der Idee einer dreiwöchigen Feuerpause. Die Olympischen Sommerspiele finden diesen Sommer in der französischen Hauptstadt statt und dauern vom 26. Juli bis 11. August an.

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© Berliner Zeitung


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