Ein 63-jähriger Mann und seine 33-jährige Lebensgefährtin sollen mit betrügerischen Goldgeschäften Anleger um mehr als zwei Millionen Euro gebracht haben. Nun wurde gegen die beiden Anklage erhoben. Wie die Staatsanwaltschaft Berlin am Montag mitteilte, soll der Mann zwischen März 2020 und Oktober 2022 mehr als 280 Anleger durch betrügerische Verkaufsangebote von Gold geschädigt haben.

Die Staatsanwaltschaft hat nun wegen gewerbsmäßigen Betruges in 287 Fällen gegen den Mann Anklage beim Landgericht Berlin erhoben. Gegen seine 33-jährige Lebensgefährtin wird als mutmaßliche Komplizin in 41 Fällen ermittelt.

Der 63-Jährige soll den Angaben zufolge im Internet eine Goldinvestmentfirma betrieben haben, die ihren Firmensitz seit Mai 2020 in Berlin hatte. Über den Internetshop soll er Edelmetalle angeboten haben, für die der Kaufpreis und eine Versandkostenpauschale sofort fällig waren. Die Lieferung sollte dann angeblich zwischen zwei Wochen und sechs Monaten erfolgen. Die Webseite des Angeklagten soll den Eindruck eines seriösen, größeren Unternehmens erweckt haben. In Wirklichkeit war nur er selbst damit beschäftigt und verlor mangels Buchhaltung zunehmend den Überblick über seine Geschäfte.

Obwohl dem Angeklagten irgendwann klar wurde, dass er seinen Verpflichtungen gegenüber den Kunden nicht mehr nachkommen konnte, soll er weitere Verträge abgeschlossen haben. Der 63-Jährige soll so nach und nach eine Art „Schneeballsystem“ aufgebaut haben, das letztendlich kollabierte. So sollen den Angaben zufolge 244 Geschädigte, die zwischen 1010 und 77.000 Euro gezahlt hatten, um ihr Geld gebracht worden sein.

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12.01.2024

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gestern

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Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin soll der Mann seit Februar 2022 einen weiteren Webshop nach dem gleichen Prinzip betrieben haben. Von 41 weiteren Kunden sollen sie mit dem neuen Shop insgesamt weitere knapp 440.000 Euro eingenommen haben. Die Lebensgefährtin soll mit 500.000 Euro aus den Geschäften den überwiegenden Teil ihrer Kosten für die Anschaffung und Haltung ihrer Pferde bestritten haben.

Die 33-Jährige soll am 29. April und am 20. Juni 2022 darüber hinaus noch betrügerisch Darlehen von Bekannten in Höhe von insgesamt 45.000 Euro erlangt haben. Damit soll sie ein hochwertiges Reitpferd im Wert von 70.000 Euro erworben und ausstehende Mietzahlungen für Pferdeboxen beglichen haben. Die Darlehenssumme wollte sie offenbar von vornherein nicht zurückzuzahlen, so die Staatsanwaltschaft.

Der Angeklagte befindet sich seit dem 3. Juli 2023 in Untersuchungshaft. Ein Untersuchungshaftbefehl besteht auch gegen seine mutmaßliche Mittäterin. Diese wurde allerdings, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte, vom weiteren Vollzug der Untersuchungshaft verschont.

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Berliner Paar verursacht Millionenschaden mit betrügerischem Goldverkauf – Anklage

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Ein 63-jähriger Mann und seine 33-jährige Lebensgefährtin sollen mit betrügerischen Goldgeschäften Anleger um mehr als zwei Millionen Euro gebracht haben. Nun wurde gegen die beiden Anklage erhoben. Wie die Staatsanwaltschaft Berlin am Montag mitteilte, soll der Mann zwischen März 2020 und Oktober 2022 mehr als 280 Anleger durch betrügerische Verkaufsangebote von Gold geschädigt haben.

Die Staatsanwaltschaft hat nun wegen gewerbsmäßigen Betruges in 287 Fällen gegen den Mann Anklage beim Landgericht Berlin erhoben. Gegen seine 33-jährige Lebensgefährtin wird als mutmaßliche Komplizin in 41 Fällen ermittelt.

Der 63-Jährige soll den Angaben zufolge im Internet eine Goldinvestmentfirma betrieben haben, die ihren........

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