Nach den Zwischenfällen von Freitag am Tesla-Werksgelände in Grünheide bereitet sich die Polizei Brandenburg auf den dritten „Aktionstag“ gegen den E-Autobauer an der Gigafactory vor. Konkrete Details zu den geplanten heutigen Aktionen haben die Aktivisten bisher keine bekannt gegeben.

Bekannt ist bisher, dass ab 14 Uhr eine Demonstration vom Bahnhof Fangschleuse zum Tesla-Werk stattfinden soll, wie es der Webseite der Gruppe Disrupt, einer der Gruppen, die die Aktionstage organisieren, zu entnehmen ist. Angesichts der Ereignisse von Freitag ist es allerdings nicht ausgeschlossen, dass weitere, auch spontane Protestaktionen rund um das Tesla-Werksgelände stattfinden könnten.

Eskalation an der Teslafabrik: Radikale versuchen, das Werk zu stürmen, Flugplatz besetzt

•gestern

Am Freitag war es immer wieder zu Zusammenstößen zwischen den rund 800 Protestteilnehmern und Beamten gekommen. Die Polizisten setzten Pfefferspray und Schlagstöcke ein. Mehrere Teilnehmer der Proteste sowie 21 Einsatzkräfte wurden laut Polizei verletzt. Bis 19 Uhr seien 16 Personen in Gewahrsam genommen worden, hieß es.

Sprecher der verschiedenen beteiligten Protestgruppen kritisierten ein „unverhältnismäßig rabiates“ Vorgehen der Polizei. Diese war mit einem Großaufgebot im Einsatz, darunter Hundertschaften aus mehreren Bundesländern. Auch Wasserwerfer und ein Räumpanzer standen bereit, kamen zunächst aber nicht zum Einsatz.

Während eines Demonstrationszugs versuchten mehrere Aktivisten am Freitag, auf das Tesla-Werksgelände vorzudringen. Sie überwanden einen Wildzaun im Wald am Rande der Teslafabrik, wurden jedoch von der Polizei daran gehindert, auf das Werksgelände zu gelangen. Die Tesla-Gegner schafften es, auf das Gelände eines Flugplatzes in Neuhardenberg zu gelangen, wo sie Pyrotechnik zündeten und dort geparkte Tesla-Fahrzeuge mit Farbe beschmierten. Außerdem soll laut Angaben der Aktivisten ein LKW, der neue Teslas transportierte, blockiert worden sein.

09.05.2024

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09.05.2024

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Ausgangspunkt der Proteste war das in der Nähe des Autowerks in Grünheide errichtete Protestcamp. Dort harren Aktivisten und Aktivistinnen seit Ende Februar auch in Baumhäusern aus, um gegen die geplante Erweiterung des Tesla-Geländes und die Rodung von Wald zu protestieren. Seit Mittwoch haben die Tesla-Gegner zu Aktionstagen gegen den Autobauer aufgerufen. „Der Kampf gegen diese Autofabrik ist ein Kampf gegen jede Autofabrik“, teilte die beteiligte Gruppe Disrupt am Freitag mit. „Damit die Erde langfristig unser Zuhause bleibt, sollten wir mutig genug sein, dieses Werk kreativ neu zu gestalten. Ob wir hier Busse, Krankenwägen oder Lastenräder bauen, müssen wir gemeinsam entscheiden.“

Die Polizei hatte versucht, das Gelände des einzigen Tesla-Werks in Europa weiträumig abzuschirmen, mehrere Autobahnausfahrten wurden gesperrt. Auch die Bahnstrecke zwischen Berlin und Frankfurt (Oder) war am Bahnhof Fangschleuse zwischenzeitlich gesperrt. Am Rande der Demonstrationszüge zum Gelände gab es auch eine Sitzblockade auf der Landstraße 23 in der Nähe des Werks. In Berlin hielten Aktivistinnen und Aktivisten vor dem Einkaufszentrum Mall of Berlin, in dem sich ein Tesla-Ausstellungsgeschäft befindet, ein Banner mit der Aufschrift „Saubere Autos sind eine dreckige Lüge“.

Tesla äußerte sich zunächst nicht zum Verlauf der Proteste. Produziert wurde in dem Werk am Freitag nicht. Das habe allerdings mit dem Brückentag nach Himmelfahrt zu tun und nicht mit den Demonstrationen, betonte eine Unternehmenssprecherin. Tesla-CEO Elon Musk äußerte sich angesichts der Videos der Aktionen, die seit gestern in den sozialen Medien kursieren, mit einem etwas kryptischen Kommentar auf einen Post auf seinem Netzwerk X: „Es steckt mehr dahinter, als man auf den ersten Blick sieht“, schrieb Musk unter dem Post eines Accounts mit dem Namen „End Wokeness“, ohne näher zu erklären, was er damit meint.

There is more to this than meets the eye

Der US-Autohersteller hatte im März nach einem Brandanschlag auf einen Strommast die Produktion in seiner Fabrik für einige Tage stoppen müssen. Zu der Tat bekannte sich eine linksextremistische Gruppe. Zudem waren an verschiedenen Orten immer wieder geparkte Teslas in Flammen aufgegangen.

QOSHE - Tesla-Proteste gehen am Samstag weiter – Elon Musk äußert sich - Federica Matteoni
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Tesla-Proteste gehen am Samstag weiter – Elon Musk äußert sich

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11.05.2024

Nach den Zwischenfällen von Freitag am Tesla-Werksgelände in Grünheide bereitet sich die Polizei Brandenburg auf den dritten „Aktionstag“ gegen den E-Autobauer an der Gigafactory vor. Konkrete Details zu den geplanten heutigen Aktionen haben die Aktivisten bisher keine bekannt gegeben.

Bekannt ist bisher, dass ab 14 Uhr eine Demonstration vom Bahnhof Fangschleuse zum Tesla-Werk stattfinden soll, wie es der Webseite der Gruppe Disrupt, einer der Gruppen, die die Aktionstage organisieren, zu entnehmen ist. Angesichts der Ereignisse von Freitag ist es allerdings nicht ausgeschlossen, dass weitere, auch spontane Protestaktionen rund um das Tesla-Werksgelände stattfinden könnten.

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Am Freitag war es immer wieder zu Zusammenstößen zwischen den rund 800 Protestteilnehmern und Beamten gekommen. Die Polizisten setzten Pfefferspray und Schlagstöcke ein. Mehrere Teilnehmer der Proteste sowie 21 Einsatzkräfte wurden laut Polizei verletzt. Bis 19 Uhr seien 16........

© Berliner Zeitung


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