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Aus 45 Jahren mit 1. FC Union Berlin: Er ist die größte Legende

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Seit einigen Wochen befindet sich auf der Homepage des 1. FC Union Berlin ein Aufruf. „Unzählige Spieler haben in sechs Jahrzehnten das Union-Trikot getragen, viele von ihnen haben tiefe Spuren hinterlassen, nicht wenige wurden zu Legenden. Doch wie würde eine Union-Elf aussehen, wenn sie alle zur gleichen Zeit im besten Fußballeralter gewesen wären?“, steht dort geschrieben.

Mitglieder können ihre Lieblings-Elf der letzten 60 Jahre wählen, gekürt wird sie anlässlich der Geburtstagsfeier am 20. Januar 2026. Vom Duktus der Wahlbenachrichtigung ist es ein Popularitätswettbewerb, mit Wahlvorschlägen basierend auf Länge der Betriebszugehörigkeit, sprich Anzahl Spiele im Union-Trikot. Dies als Kriterium der Vorauswahl zu nehmen, ist legitim. Und angenehm, fallen damit doch einige Namen heraus, die auch und unbedingt zu 60 Jahren Union gehören.

Was mich zu meiner eigenen Wertung motiviert, ist weniger der ausgeschriebene Popularitätswettbewerb mit limitierter, vorgegebener Auswahl, sondern zwei Teile des obigen Zitates. Der Begriff der „Legende“ und das Konzept des „Spuren Hinterlassens“. Denn beide sind nur bedingt an der Anzahl der Spiele für Union zu messen. Ein Jakob Busk, ein Christopher Quiring, ja, auch ein Max Kruse haben mehr Spuren hinterlassen als ihre Spiele es aussagen und sind für mich Union-Legenden. Da ist aber auch noch die andere Frage: Wie macht man subjektive Relevanz von Spielern über 60 Jahre vergleichbar?

Als Nerd von Kindesbeinen an, ist mein Ansatz folgender: Seit 45 Jahren gehe ich zu Union. Genauso lange dokumentiere ich jedes Spiel, bei dem ich im Stadion war, in einem kleinen, grauen Buch. Egal ob Heim- oder Auswärtsspiel. Seit 1980 dasselbe Büchlein. Da steht für exakt 415 Spiele neben Datum, Uhrzeit, Stadionnamen, Gegner, Zuschauerzahl und Ergebnis, immer auch der Union-Spieler, der bei mir während des Spiels den positivsten, wichtigsten, prägendsten Eindruck, also Spuren hinterlassen hat.

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