Ludwigsvorstadt - Wie viele Chinesen in München leben, sieht man mittags an der Poccistraße. Dort hat das Restaurant Malatang eröffnet. Das ist der Name einer chinesischen Suppe, die man sich individuell zusammenstellt. Wer wissen will, was diese Chinesen gerne essen, probiert es einfach mal aus – so wie die AZ.

Eine Malatang ist nicht zu verwechseln mit dem Hotpot, dem chinesischen Fondue, das man in der Gruppe am Tisch isst. Die Malatang ist eine Art Hotpot für eine Person. Die Zutaten sucht man sich selbst an einer Frischetheke im Restaurant aus. Jeder Gast bekommt eine Plastikschüssel, versehen mit einer Nummer, und packt hinein, was ihn anlacht.

Gemüse, verschiedenste Nudeln (es gibt sogar lila Reisnudeln), Fleisch, Innereien, Meeresfrüchte, Tofu, diverse Schwammerl und vieles mehr stehen zur Auswahl. Die AZ war erschlagen von dem Angebot und hat sich für eine Mischung aus Gemüse und Meeresfrüchten, Tofu und Krabben-Bällchen entschieden. Mutige trauen sich an Zutaten wie Froschschenkel, Entenblut oder Kutteln, aber so forsch war die AZ dann doch nicht.

Hat man genug, wiegt ein Mitarbeiter die Schüssel ab und man sucht sich eine von fünf Brühen dazu aus. Auf Wunsch wird das Gericht auch ohne Suppe, als gebratene Nudeln, serviert. Abgerechnet wird nach dem Gewicht der Zutaten (ohne Brühe gewogen). Die AZ hat für zwei unbezwingbar große Suppen knapp 40 Euro bezahlt. In unserem Fall einmal der Klassiker, die Malatang-Brühe und eine süß-säuerliche Sauerkohl-Brühe, jeweils mit verschiedenen Einlagen. Diverse Würzsoßen und Toppings wie Frühlingszwiebeln kann man sich in kleinen Schälchen mit an den Tisch nehmen.

Die Reporterin hat ihre Malatang-Brühe in "leicht scharf" bestellt und fand sie schön scharf. Wer empfindlich ist, sollte vielleicht ganz ohne Schärfe bestellen. Die Suppe kommt dampfend heiß in einer Porzellanschüssel auf den Tisch, ist nicht zu salzig und schmeckt würzig, stark nach Szechuan-Pfeffer, Chili und Knoblauch, aber fein und nicht nach künstlichem Geschmacksverstärker. Wer aber den sehr speziellen, auf der Zunge prickelnden Szechuan-Pfeffer-Geschmack nicht liebt, sollte sich eine andere Brühe aussuchen.

Zum Beispiel die Sauerkohl-Brühe, die der AZ-Fotograf gewählt hat. Sie schmeckt überhaupt nicht scharf, leicht süßlich, mild und angenehm säuerlich. Wie auch immer das funktioniert: In beiden Suppen hatten alle Einlagen den perfekten Garpunkt. Blumenkohl, Karotten und Lotuswurzel waren weder zu weich noch zu hart, die Garnelen auf den Punkt, ebenso die zarten Fischbällchen. Weder die Reis- noch die Weizennudeln waren matschig.

Die AZ war sehr angetan, wenn auch ungeübt im Speisen mit Stäbchen. Erstens war die Reporterin nach einer halben Stunde immer noch nicht am Ende ihrer Malatang angekommen und zweitens war ihr Sweatshirt danach übersäht mit Suppentropfen. Aber das war es definitiv wert!

Poccistraße 2
Mo-Fr: 11.30 bis 15 Uhr und 17.30 bis 22 Uhr, Sa-So: 11 bis 22 Uhr

QOSHE - Neuer Suppen-Trend in München: Diese Beilagen wollte die AZ nicht probieren - Ruth Frã¶Mmer
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Neuer Suppen-Trend in München: Diese Beilagen wollte die AZ nicht probieren

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04.02.2024

Ludwigsvorstadt - Wie viele Chinesen in München leben, sieht man mittags an der Poccistraße. Dort hat das Restaurant Malatang eröffnet. Das ist der Name einer chinesischen Suppe, die man sich individuell zusammenstellt. Wer wissen will, was diese Chinesen gerne essen, probiert es einfach mal aus – so wie die AZ.

Eine Malatang ist nicht zu verwechseln mit dem Hotpot, dem chinesischen Fondue, das man in der Gruppe am Tisch isst. Die Malatang ist eine Art Hotpot für eine Person. Die Zutaten sucht man sich selbst an einer Frischetheke im Restaurant aus. Jeder Gast bekommt eine Plastikschüssel, versehen mit einer Nummer, und packt hinein, was ihn anlacht.

Gemüse, verschiedenste Nudeln (es gibt sogar lila Reisnudeln), Fleisch, Innereien,........

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