Das erste weiße Fest wurde im Jahr 1967 von Studenten in der Kunstakademie in Schwabing gefeiert. Danach fanden die Faschingsfeten über 50 Jahre lang in der Max Emanuel Brauerei statt. Zuletzt 2018. Dann war lange nicht klar, ob und wie es weitergeht. Inzwischen hat das Schwabinger Wirtshaus neue Pächter, die kein Interesse an dieser Tradition haben.

Christian Karpfinger ist Professor für Mathematik an der Technischen Universität München. Aber in der Faschingszeit mutiert er jedes Jahr zum weißen Partylöwen. 2023 ist es ihm gelungen, die weißen Feste in der Isarpost in der Sonnenstraße wiederzubeleben. Mit Erfolg: die Faschingsbälle waren jeden Abend ausverkauft.

Deshalb geht es in diesem Jahr weiter. Der Vorverkauf läuft bereits, aber es gibt für alle Abende noch Karten. Im letzten Jahr waren pro Abend 450 Feiernde da. "In diesem Jahr haben wir die Option, spontan noch einen zweiten Saal dazuzunehmen", teilt Karpfinger der AZ mit. "Wenn sich ein Abend dem Ausverkauf nähert, dann können wir bis zu 800 Leute aufnehmen."

Außerdem möchte Karpfinger ausprobieren, was den Leuten sonst noch gefallen könnte. Bisher legte auf den weißen Festen ein DJ die Musik auf. In diesem Jahr werden jeweils kurz Bands spielen. An ein paar Abenden tritt zum Beispiel Roland Hefter mit seiner Band auf. "Ich will einfach mal testen, wie das aufgenommen wird", so Karpfinger zur AZ. Auch eine kleine Tanzshow von einem Tanzverein wird es geben.

Die Musik ist wie jedes Jahr eine Mischung aus Disco, Pop, ein bisserl Rock und Faschingsmusik. Sollte ein zweiter Saal dazu kommen, wird dort Clubmusik gespielt. Dafür kommt unter anderem ein DJ aus der Milchbar. Die Dekoration haben sich ein paar Studenten der Architektur überlegt: die Decke wird abgehängt und riesige weiße Palmen schmücken den Raum. Ebenfalls neu in diesem Jahr: den Gästen wird (ohne Aufpreis) Fingerfood geboten.

Was aber definitiv beim Alten bleibt, ist das Motto: die Kostüme sind nach wie vor weiß. Da tanzt der Eisbär mit dem Krankenpfleger, die Tennisspielerin mit dem alten Römer. Viel hat sich kostümtechnisch in den letzten Jahren eigentlich nicht verändert. Aber ein Trend ist zu beobachten: LED-Lampen. Viele Frauen kommen mit leuchtenden Röcken oder sogar Frisuren. "Das ist sehr originell und gefällt mir gut", sagt Karpfinger.

In der Vergangenheit war die Kostümkontrolle am Einlass sehr streng. "Das wollen wir nicht mehr", sagt Karpfinger. Klar, das Kostüm muss weiß sein. "Aber wenn da ein goldener Knopf dran ist oder die Schuhe nicht strahlend weiß sind, passt das trotzdem", versichert er. Zu bunt wird's trotzdem nicht. Aber vielleicht ja ein kleines bisserl strahlender in den nächsten Jahren.

26./27.1. im Februar am 2., 3., 8., 9., 10. und 12. Beginn jeweils um 20 Uhr, Isarpost, Sonnenstraße 24-26
Tickets und weitere Informationen: weissefeste.de oder bei München Ticket, erstes Fest 13 Euro, alle weiteren 24 Euro

QOSHE - Berühmtes Fest wird wieder in München gefeiert – was in diesem Jahr neu ist - Ruth Frã¶Mmer
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Berühmtes Fest wird wieder in München gefeiert – was in diesem Jahr neu ist

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26.01.2024

Das erste weiße Fest wurde im Jahr 1967 von Studenten in der Kunstakademie in Schwabing gefeiert. Danach fanden die Faschingsfeten über 50 Jahre lang in der Max Emanuel Brauerei statt. Zuletzt 2018. Dann war lange nicht klar, ob und wie es weitergeht. Inzwischen hat das Schwabinger Wirtshaus neue Pächter, die kein Interesse an dieser Tradition haben.

Christian Karpfinger ist Professor für Mathematik an der Technischen Universität München. Aber in der Faschingszeit mutiert er jedes Jahr zum weißen Partylöwen. 2023 ist es ihm gelungen, die weißen Feste in der Isarpost in der Sonnenstraße wiederzubeleben. Mit Erfolg: die Faschingsbälle waren jeden Abend ausverkauft.

Deshalb geht es in diesem Jahr weiter. Der........

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