München - Montag, 14.30 Uhr: Frank Schmöller erteilt den Löwen den Anpfiff für die Vorbereitung auf das vorletzte Drittliga-Duell des Jahres: am Sonntag, zur äußerst fanunfreundlichen Uhrzeit (16.30 Uhr) auf der Alm, bei Tabellennachbar Arminia Bielefeld (Rang 13, 22 Punkte). Es ist eine Woche, in der sich der Interimscoach auf mehreren Positionen die Fragen stellen muss: entweder, oder?

"Die Jungs haben eine richtig gute Energie, sie reden miteinander, wir haben Leben auf dem Platz", sagte Schmöller der AZ über seine Mannschaft nach dem Aus von Ex-Coach Maurizio Jacobacci.

Der 57-Jährige lässt aber auch durchblicken, was ihm in seiner Rolle als U21-Trainer aufgefallen war: "Den Willen des Teams braucht man sicherlich nicht infrage zu stellen. Ich denke aber schon, dass man in der ein oder anderen Situation zu wenig Leben auf dem Rasen hatte", urteilte Schmöller über die Jacobacci-Sechzger. Ob er 1860 mehr Power einhauchen kann?

Die Schmöller-Löwen müssen eine neue Überzeugung auf den Rasen kriegen. "Wir kommen langsam aber sicher dahin, wo wir hinwollen. Es macht Spaß, mit den Jungs zu arbeiten, sie ziehen gut mit", lobt der gebürtige Hamburger. Fragt sich nur: Wem gibt er eine Startelf-Chance? Eine Achse aus Kapitän Jesper Verlaat, Routinier Tim Rieder sowie der engagierten, aber zuletzt torlosen Speerspitze Fynn Lakenmacher scheint gesetzt, dazu Rechtsaußen-Wirbelwind Morris Schröter. Und sonst?

Der AZ-Check, auf welchen Positionen Schmöller vor einer Entweder-oder-Frage steht:

Hiller oder Richter: Beide Torhüter haben gute Argumente: Hiller als langjährig-verlässliche Nummer eins, Vize-Kapitän, Identifikationsfigur. Richter als Herausforderer, der seine Chance nach Hillers Knieverletzung bestens nutzen konnte und in seinen sieben Saisoneinsätzen sogar etwas kompletter wirkte. "Ich denke, man sieht eine Tendenz", so Schmöller – und meinte Richter, der im Training länger im Tor stand als Hiller.

Lang oder Kurt: Der gelernte Innenverteidiger Niklas Lang wäre die brachial-defensive Variante, der Ex-Gladbacher Kurt die zu Saisonbeginn funktionierende, offensivere Lösung. Auswärts dürfte Schmöller wohl eher auf Lang bauen.

Kwadwo oder Glück: Routinier oder formstarker Junglöwe? Schmöller hat die Qual der Wahl zwischen zwei Sechzgern, die ihr Können bereits unter Beweis gestellt haben. Im Training trug Glück über einen längeren Zeitraum das A-Leibchen, zuletzt aber sogar Sechser Rieder. Schmöller: "Auch Tim ist eine Option."

Steinhart oder Greilinger: Baut Schmöller wieder auf Comebacker Phillipp Steinhart, jahrelanger, aber manchmal wackelnder Linksverteidiger-Garant? Oder auf Kraftpaket Fabian Greilinger, der vor allem aufgrund seines Kampfgeistes in den letzten Monaten mehr als ein würdiger Vertreter war? Die Schmöller-Lösung im internen Test (0:0): Steinhart hinten, Greilinger davor. Würde aber bedeuten, dass der wiedergenesene Julian Guttau oder Albion Vrenezi als (torgefährlichere) Flügelflitzer draußen blieben. Dumm für Greilinger, dass er erkrankt ist (Infekt mit Schüttelfrost) – und damit fraglich für die Alm.

"Wir hoffen, dass wir ihn spätestens Donnerstag wieder dabei haben", wollte Frank Schmöller auf AZ-Nachfrage einen Einsatz am Wochenende aber noch nicht ausschließen.

Tarnat oder Starke: Sechser Niklas Tarnat wäre die defensivere, Achter Manfred Starke die offensivere Alternative neben Rieder. Beide sind nahe dran – oder laufen zusammen auf, sollte Rieder dahinter verteidigen.

Vrenezi oder Zejnullahu: Die Spielgestalter-Frage. Eroll Zejnullahu agiert öfter blass, auch Albion Vrenezi steckte im Leistungsloch, musste auf Außen oder die Ersatzbank ausweichen. Neuer Trainer, neue Chance, neues Glück? Oder mit Milos Cocic eine Junglöwen-Überraschung?

Und dann wäre da noch die Frage, wer bei Sechzig eigentlich die Tore schießen soll. Top-Stürmer Joel Zwarts wird in diesem Kalenderjahr keine Option mehr sein und könnte die Löwen gar im Winter verlassen. Fynn Lakenmacher, in dieser Saison bisher glücklos, fehlte am Montag angeschlagen im Training. "Er hat eine Verhärtung im Oberschenkel, aber das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme. Ich gehe davon aus, dass er morgen wieder dabei ist", zeigte sich Schmöller optimistisch, was seinen letzten verbliebenen Stoßstürmer im Kader angeht.

QOSHE - "Macht Spaß": Schmöller lobt seine Löwen – wer jetzt eine Chance bekommt - Matthias Eicher
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"Macht Spaß": Schmöller lobt seine Löwen – wer jetzt eine Chance bekommt

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13.12.2023

München - Montag, 14.30 Uhr: Frank Schmöller erteilt den Löwen den Anpfiff für die Vorbereitung auf das vorletzte Drittliga-Duell des Jahres: am Sonntag, zur äußerst fanunfreundlichen Uhrzeit (16.30 Uhr) auf der Alm, bei Tabellennachbar Arminia Bielefeld (Rang 13, 22 Punkte). Es ist eine Woche, in der sich der Interimscoach auf mehreren Positionen die Fragen stellen muss: entweder, oder?

"Die Jungs haben eine richtig gute Energie, sie reden miteinander, wir haben Leben auf dem Platz", sagte Schmöller der AZ über seine Mannschaft nach dem Aus von Ex-Coach Maurizio Jacobacci.

Der 57-Jährige lässt aber auch durchblicken, was ihm in seiner Rolle als U21-Trainer aufgefallen war: "Den Willen des Teams braucht man sicherlich nicht infrage zu stellen. Ich denke aber schon, dass man in der ein oder anderen Situation zu wenig Leben auf dem Rasen hatte", urteilte Schmöller über die Jacobacci-Sechzger. Ob er 1860 mehr Power einhauchen kann?

Die Schmöller-Löwen müssen eine neue Überzeugung auf den Rasen kriegen. "Wir kommen langsam aber sicher dahin, wo wir hinwollen. Es macht........

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