München - Über sechs Jahre ist es nun her, dass der FC Bayern sein Nachwuchsleistungszentrum im Münchner Norden feierlich eingeweiht hat. "Dieser Campus soll ein weiteres Fundament für die Zukunft des FC Bayern sein", betonte damals Ehrenpräsident Uli Hoeneß (71). Doch viele Früchte trägt die Talentschmiede des Rekordmeisters noch nicht. Einzig und allein Jamal Musiala (20) konnte sich im aktuellen Profikader dauerhaft etablieren.

Auch deshalb sicherten sich die Münchner im Sommer die Dienste von Talente-Entdecker Christoph Freund (46). Der neue Sportdirektor mit dem feinen Händchen für Mega-Talente soll für neue Musialas und Müllers aus dem Bayern-Campus sorgen. Das forderte Bayern-Präsident Herbert Hainer (69) auf der Jahreshauptversammlung des FC Bayern klar und deutlich.

"Wir brauchen wieder mehr Statement-Spieler made by FC Bayern. Jamal Musiala, Aleksandar Pavlovic und Frans Krätzig sollen erst der Anfang gewesen sein", sagte der Dingolfinger. Doch wer aus dem Bayern-Campus könnte ein solcher Statement-Spieler werden? Die AZ stellt die vielversprechendsten Talente aus den Jugendteams vor.

Tarek Buchmann: Der 1,88 Meter große Augsburger ist ein Innenverteidiger wie er im Buche steht. Wuchtig, zweikampfstark und spielintelligent. Außerdem bringt Buchmann, der sich aufgrund seiner starken Auftritte bei der U17-EM im vergangenen Jahr den Spitznamen "German Virgil van Dijk" einheimste, eine starke Technik und Schnelligkeit mit.

Dass die Bayern-Bosse Buchmann zutrauen, im Star-Ensemble von Thomas Tuchel (50) Fuß zu fassen, ist kein Geheimnis mehr. Im Sommer statteten die Münchner die Abwehrkante mit einem Profivertrag bis 2026 aus. Eigentlich sollte Buchmann schon in der laufenden Saison in der ausfallgeplagten Innenverteidigung der Münchner aushelfen, doch aktuell laboriert der U18-Nationalspieler an einem Muskelbündelriss.

Jonathan Asp Jensen: Der 17-Jährige gilt als dänischer Wunderknabe am Bayern-Campus. Und das nicht nur wegen seines rechten Zauberfüßchens. Jensen, der 2022 von Midtjylland in die bayerische Landeshauptstadt kam, überzeugt in der laufenden Saison auch mit einer guten Übersicht. So ist es kein Wunder, dass der Offensive Mittelfeldspieler in der laufenden U19-Bundesliga in acht Partien schon auf 5 Vorlagen und einen eigenen Treffer kommt.

Lovro Zvonarek: Der Kroate ist ein weiteres Juwel aus dem Bayern-Campus, das den Sprung zu den Profis schaffen kann. Und das nicht nur wegen seines stolzen Preises. Die Münchner legten im Sommer 1,8 Millionen Euro auf den Tisch, um den technisch starken Mittelfeldspieler von Slaven Belupo loszueisen. Zvonarek zahlt diese Summe bisher mit Glanzleistungen bei den Amateuren des FC Bayern zurück. Sechs Tore und sechs Vorlagen schmücken sein Scorer-Konto. Klar, dass auch Tuchel schon auf das Top-Talent aufmerksam wurde. Beim Pokal-Debakel in Saarbrücken (1:2) durfte er erstmals auf der Bayern-Bank Platz nehmen.

Adam Aznou: Der Linksverteidiger kommt aus dem Nachwuchsleistungszentrum, das sich die Bayern zum Vorbild nehmen: Dem berühmt-berüchtigten La Masia des FC Barcelona. Kein Wunder, dass Campus-Leiter Jochen Sauer (51) besonders stolz auf den Spanier mit marokkanischen Wurzeln ist. "Er ist ein kreativer Außenbahnspieler mit viel Offensivdrang. Er ist flink, spielstark und schlägt gute Flanken", schwärmte der Reutlinger über Aznou. Mit seinen zarten 17 Jahren spielt er derzeit in der U19 der Münchner. Im Februar durfte er aber schon unter Ex-Coach Julian Nagelsmann (36) Profiluft schnuppern.

Maximilian Hennig: Auch der 17-Jährige hat das Zeug, um einer dieser Statement-Spieler beim FC Bayern zu werden. Und das nicht nur, weil er seit der F-Jugend beim Rekordmeister spielt und eingefleischter Bayern-Fan ist. Wie Aznou ist Hennig auf der linken Verteidigerposition zu Hause. Aktuell ist er mit der U17-Nationalmannschaft bei der WM in Indonesien. Wie bei den Münchnern ist er dort Stammspieler und überzeugt mit einer guten Sicht für seine Mitspieler. Ein weiterer Pluspunkt von Hennig: Der Linksverteidiger hat schon Erfahrung im Pokale in die Luft stemmen. In diesem Jahr wurde Hennig U17-Europameister.

Ljubo Puljic: Als zweikampfstarken Innenverteidiger "mit Gardemaß" betitelte Halil Altintop (40/Leiter der Nachwuchsabteilung) den Kroaten bei seiner Ankunft in München. Bis zum Sommer kickte er noch beim slowenischen Klub NK Osijek. Dort wurde auch das Scoutingteam um Kaderplaner Florian Zahn auf das 16-jährige Mentalitätsmonster aufmerksam. Derzeit kickt Puljic als einer der Jüngsten in der U19 und ist dort gesetzt. Die Voraussetzungen für eine Karriere beim FC Bayern sind also durchaus gegeben.

Kurt Rüger: Der 17-Jährige kämpft wie sein Teamkollege Maximilian Hennig gerade in Indonesien um den U17-WM-Pokal. Während der Zentrale Mittelfeldspieler bei der Nationalmannschaft bislang nur Ergänzungsspieler ist, bekommt er beim FC Bayern deutlich mehr Spielzeit. Dieses Vertrauen zahlte Rüger, der über einen starken Abschluss verfügt, in der laufenden Saison mit drei Toren und einer Vorlage zurück. Dass die Bayern auf dieses Talent setzen, zeigt sein langfristiger Vertrag bis 2026.

Neben diesen Talenten hat der Rekordmeister weitere Jungspunde mit reichlich Potenzial an Vereine in ganz Europa verliehen. So sammelt Arijon Ibrahimovic (17) in der Serie A bei Frosinone Calcio Spielpraxis, während Gabriel Vidovic (19) bei Dinamo Zagreb in der kroatischen SuperSport HNL auftrumpft. Einen anderen Weg hat Paul Wanner (17) eingeschlagen. Der Rechtsaußen kickt aktuell beim Zweitligaaufsteiger Elversberg.

In Fahrt kommt auch Johannes Schenk bei Preußen Münster. Der Keeper durfte in den letzten vier Drittliga-Partien den Kasten der Münsteraner sauber halten. Das Potenzial für einen Statement-Spieler aus dem Bayern-Campus wäre also durchaus da. Nun liegt es an den Spielern selbst, ihr Potenzial auszuschöpfen und sich beim FC Bayern durchzusetzen.

QOSHE - Bayern-Campus: Welche "Statement-Spieler" es zu den Profis schaffen könnten - Kilian Kreitmair
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Bayern-Campus: Welche "Statement-Spieler" es zu den Profis schaffen könnten

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19.11.2023

München - Über sechs Jahre ist es nun her, dass der FC Bayern sein Nachwuchsleistungszentrum im Münchner Norden feierlich eingeweiht hat. "Dieser Campus soll ein weiteres Fundament für die Zukunft des FC Bayern sein", betonte damals Ehrenpräsident Uli Hoeneß (71). Doch viele Früchte trägt die Talentschmiede des Rekordmeisters noch nicht. Einzig und allein Jamal Musiala (20) konnte sich im aktuellen Profikader dauerhaft etablieren.

Auch deshalb sicherten sich die Münchner im Sommer die Dienste von Talente-Entdecker Christoph Freund (46). Der neue Sportdirektor mit dem feinen Händchen für Mega-Talente soll für neue Musialas und Müllers aus dem Bayern-Campus sorgen. Das forderte Bayern-Präsident Herbert Hainer (69) auf der Jahreshauptversammlung des FC Bayern klar und deutlich.

"Wir brauchen wieder mehr Statement-Spieler made by FC Bayern. Jamal Musiala, Aleksandar Pavlovic und Frans Krätzig sollen erst der Anfang gewesen sein", sagte der Dingolfinger. Doch wer aus dem Bayern-Campus könnte ein solcher Statement-Spieler werden? Die AZ stellt die vielversprechendsten Talente aus den Jugendteams vor.

Tarek Buchmann: Der 1,88 Meter große Augsburger ist ein Innenverteidiger wie er im Buche steht. Wuchtig, zweikampfstark und spielintelligent. Außerdem bringt Buchmann, der sich aufgrund seiner starken Auftritte bei der U17-EM im vergangenen Jahr den Spitznamen "German Virgil van Dijk" einheimste, eine starke Technik und Schnelligkeit mit.

Dass........

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