München - Der Schnee fiel am Wochenende in Mengen, wie sie die Münchner so noch nicht erlebt hatten. Kein Wunder also, dass auch der Öffentliche Nahverkehr in und um München zusammenbrach.

Am Freitag (2. Dezember) stellte die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) den Bus- und Trambetrieb angesichts der Schneemassen ein. Während die Busse dann am Sonntagmorgen wieder fuhren, stehen die Trambahnen vorerst weiter in den Depots. "Im Laufe des Abends ist geplant, die Linie 19 abschnittsweise in Betrieb zu nehmen. Als Nächstes wird am Dienstag die Linie 20 den Betrieb in Abschnitten aufnehmen. Bis auf Weiteres fahren auf der nachfragestärksten Linie 20 im Abschnitt Karlsplatz (Stachus) – Westfriedhof noch ersatzweise Busse", teilte die MVG am Montag mit.

Dass es bei starkem Schneefall zu Beeinträchtigungen bei Tram und Bus komme, sei nachvollziehbar, nicht aber die komplette Einstellung des Betriebes und die späte Wiederaufnahme, findet Berthold Maier, Sprecher des Arbeitskreises Attraktiver Nahverkehr im Münchner Forum (AAN). "Warum wurde nicht wenigstens versucht, einen Notbetrieb beim Busnetz aufrechtzuerhalten? Offensichtlich verfügt die MVG über kein brauchbares Notfallkonzept", wird Maier in einer entsprechenden Mitteilung zitiert.

Ein Problem bei der Tram sei es , dass die MVG schlicht nicht über die Mittel verfüge, die Gleise freizuhalten. Es sei "hinlänglich bekannt", dass zum Freihalten der Gleise Niederflurfahrzeuge wegen der zu geringen Fußbodenhöhe nur schlecht geeignet seien, ergänzte AAN-Sprecher Matthias Hintzen: "Das einzige gut zum Schneeräumen geeignete Fahrzeug ist der Fahrdrahtkontrollwagen."

Dieses Fahrzeug stammt aus dem Jahre 1961, die letzte Hauptuntersuchung führten die Mitglieder des Trambahnmuseums ehrenamtlich durch. Auch heute werde das Modell FK 1.8 zur Fahrdrahtkontrolle und Abnahmefahrten nach Fahrleitungs-arbeiten und Fahrleitungsneubauten eingesetzt und hat durch seinen seit einigen Jahren nachgerüsteten Schneepflug teilweise die Aufgabe der verschrotteten sp 2.55 übernommen. Die MVG musste nämlich feststellen, dass auch heute eine Schneeräumung allein durch Straßenfahrzeuge in härteren Wintern nicht immer ausreicht", heißt es dazu auf der Website der Freunde des Münchner Trambahn-Museums.

Wie Markus Trommer, der Vorsitzende des Museums, im Gespräch mit der AZ sagte, kam der Fahrdrahtkontrollwagen am Sonntag bei Pasing zum Einsatz und verrichtete am Montag zwischen Max-Weber-Platz und Bahnhof Einsteinstraße seinen Dienst. "Das Fahrzeug hat gerade bei Eis in den Schienen auch ganz schön zu kämpfen", meinte Trommer und erinnerte daran, dass es bis in die 1970er-Jahre sieben Schneepflüge gegeben habe, die dann allesamt abgeschafft worden seien. Auf den Zügen saßen laut Trommer vier Mitarbeiter, hinten habe ein Falzmühlenwagen Salz auf die Strecke gestreut.

Wer sich einen solchen Wagen ansehen möchte, der findet ihn auf einem Podest in besagtem MVG-Museum in der Ständlerstraße. Trommer: "Theoretisch wäre der einsatzbereit, müsste aber geschoben werden. Und die Aufsichtsbehörde müsste natürlich erst zustimmen."

Laut AAN-Sprecher Hintzen wurden die ebenfalls gut zum Freifahren der Gleise geeigneten Hochflur-P-Wagen seit 2020 nicht mehr gewartet und können somit nicht genutzt werden: "Somit kann derzeit durch die MVG kein brauchbarer Winterdienst geleistet werden."

Angesichts der durch den Klimawandel zu erwartenden Zunahme von Extremwetterereignissen sei hier eine bessere Vorsorge von Seiten der MVG dringend erforderlich, fordert der AAN eine schnelle Reaktion der Verantwortlichen. Die Politik müsse dafür die benötigten finanziellen Mittel bereitstellen, MVG und das für den städtischen Winterdienst zuständige Baureferat sollten ein Konzept vorlegen, "wie ein Totalausfall bei Tram und Bus" künftig vermieden werden könne: "Ein unzuverlässiger ÖPNV hilft der Verkehrswende und dem Klimaschutz nicht!"

Beim Baureferat sind mehr als 1.000 Mitarbeiter und über 600 Fahrzeuge für die Räum- und Streudienste zuständig. Man sei "rund um die Uhr im Einsatz, um die großen Schneemassen zu beseitigen", teilte eine Sprecherin auf AZ-Anfrage mit.

Die Räum- und Streudienste des Baureferats und die von ihm beauftragten Vertragsfirmen räumen Fahrbahnen, Plätze, Fußgängerzonen, Geh- und Radwege sowie die Hauptverkehrswege in den städtischen Freianlagen; Ausnahme sind die Gehwege außerhalb des Vollanschlussgebietes. Das Vollanschlussgebiet entspreche in etwa dem Gebiet innerhalb und einschließlich des Mittleren Ringes sowie dem Kernbereich von Pasing, erläuterte die Sprecherin.

"Oberste Priorität haben etwa 10.000 Fußgängerüberwege, 2.300 Haltestellen und 290 Gefahrenstellen, zum Beispiel starke Gefälle- und Steigungsstrecken sowie Bahnübergänge. Vorrangig wird das Hauptstraßennetz geräumt und gegebenenfalls gestreut sowie Straßen, auf denen Busse und Tram unterwegs sind."

Der Fahrgastverband Pro Bahn bezeichnet die Lage im Münchner ÖPNV als "ambitionslos". Angesichts des Anspruchs Münchens, Weltstadt zu sein und die Verkehrswende voranzutreiben, dürfe das Geschehene nicht einfach nur passiv hingenommen werden, sagte der Münchner Verbandssprecher Andreas Barth: "Dass mit dem Fahrdrahtkontrollwagen nur noch ein einziges Hochflurfahrzeug betriebsbereit ist, ist ärgerlich genug."

Laut Pro Bahn waren bei der Tram früher bei Schneefall die älteren und unempfindlicheren Hochflurstraßenbahnen die ganze Nacht im Einsatz, um ein Einfrieren der Infrastruktur zu vermeiden. Die früher üblichen Schneepflüge vor Trambahnen sind demnach verkauft oder verschrottet, die Ersatzkonzepte mit Unimog führten nicht zu geräumten Strecken.

Zumindest bei den noch vorhandenen robusteren Hochflurwagen müssten sofort die nötigen Reparaturen durchgeführt werden, damit diese für den Winterdienst wieder genutzt werden könnten. Die Tram sei "Schlüsselelement für die vom Stadtrat beschlossene Verkehrswende", die auch Voraussetzung für die klimaresiliente Stadt sei und auch Straßenraum für Fußgänger und Radfahrer freimachen solle.

Denn die Tram habe pro Euro den dreifachen Nutzen einer U-Bahn. Andreas Barth: "Daher muss auch in einen guten Winterdienst bei der Tram investiert werden. Auch damit ist der Nutzen pro Euro bei einer Tram immer noch viel besser als bei der U-Bahn. Damit ist die Investition gut angelegt, selbst wenn es nur selten so viel schneit."

Die MVG reagierte am Montagnachmittag auf die Kritik. "Die Analyse der Verbände verkennt eine wesentliche Tatsache: Im Gegensatz zum Jahr 2006, in dem ähnlich viel Schnee fiel, haben wir es jetzt mit frostigen Temperaturen zu tun. Im Unterschied zu heute herrschte damals nach dem Schneefall aber Tauwetter. Insbesondere im Bereich der Überfahrten wird viel Schneematsch vom Straßenverkehr in die Rillen hineingedrückt. Dieser vereist bei den aktuell tiefen Temperaturen", teilte das Unternehmen mit.

Die Rillen müssten zunächst mit erheblichem manuellem Aufwand eisfrei gemacht, die Oberleitungen von Schnee und Eis befreit werden. An den Übergängen, wo die Straße die Schienen kreuze, drückten Autos Schnee, Matsch und Eis in die Rillenschienen, was dort bei den aktuellen Temperaturen gefriere, heißt es weiter.

Dort, wo Eis in den Rillen festgefroren sei bestehe die Gefahr einer Entgleisung: "Ein Sonderfahrzeug und eine Trambahn sind bei den Räumarbeiten bereits entgleist. Das Sonderfahrzeug ist aufgrund eines daraus resultierenden Gestängebruchs aktuell nicht einsetzbar. Momentan kann das Eis nur mit Salz, Kratzeisen und schwerem Gerät gelöst werden. Die Trupps arbeiten sich meterweise vor."

Die AZ wollte wissen, wie sich die Zusammenarbeit zwischen MVG und Baureferat gestalte, ob entsprechende Notfallpläne für ein Schneechaos wie das aktuelle in der Schublade liegen. "Wir stehen bereits mit der MVG in Kontakt, um sukzessive weiterhin betroffene Haltestellen gezielt verkehrssicher zu räumen", hieß es dazu aus dem Baureferat.

Angesichts der außergewöhnlichen Schneemassen könne es demnach infolge der wiederholten Räumeinsätzen des Baureferats und der MVG selbst stellenweise zu sehr großen Schneeanhäufungen kommen: "Die Organisation des Winterdienstes auf Extremwetterereignisse auszulegen, ist weder vollumfänglich möglich noch wirtschaftlich vertretbar. Dennoch arbeitet das Baureferat selbstverständlich kontinuierlich im Verbund mit anderen städtischen Stellen und Akteuren an der Optimierung der Prozesse, so auch beim Räum- und Streudienst." Die aktuelle Wetterlage lasse sich als ein außergewöhnliches Ereignis betrachten.

Zudem kümmert sich das Baureferat auch um das Räumen in den städtischen Parks- und Freianlagen, bei Gefahr im Verzug etwa durch angebrochene Äste oder Stämme in enger Abstimmung mit den Feuerwehren. Zudem gehört die Räumung der Dächer städtischer Gebäude zu dessen Aufgaben. Das Baureferat steht dazu in engem Austausch mit anderen städtischen Stellen wie etwa dem Referat für Bildung und Sport.

Der Busverkehr sei aus Sicherheitsgründen vollständig eingestellt worden, weil die Straßen und die Haltestellen nicht geräumt und damit nicht befahr- und begehbar gewesen seien, ließ die MVG weiter verlaufen. Man habe "bereits mehrere Unfälle" verzeichnet.

Markus Büchler, Landtagsabgeordnete der Grünen, fand am Montag klare Worte und sieht die Staatsregierung in der Pflicht. Sie müsse erklären, was sie angesichts des Schneechaos und dem mangelhaften Krisenmanagement zu tun gedenke: "Das muss im Landtag ein Nachspiel haben."

Er habe überhaupt kein Verständnis, dass die Münchner S-Bahn den Verkehr am dritten Tag nach den Schneefällen immer noch weitgehend komplett eingestellt habe, so Büchler: "Die Leute müssen doch in die Arbeit, wir haben normal 850.000 Fahrgäste am Tag." Mit Blick auf die Bayerische Regiobahn (BRB) erinnerte Büchler daran, dass diese zuletzt im Januar 2019 wegen Schneechaos den Verkehr tagelang eingestellt hatte: "Offenbar hat man daraus nichts gelernt."

In Anbetracht der jüngsten Wetterereignisse im Freistaat fordert die FDP Bayern von der Staatsregierung, der Landeshauptstadt München und der Deutschen Bahn die zeitnahe Erstellung eines umfassenden "Aktionsplans Winter". Dieser solle sicherstellen, dass der Betrieb von öffentlichen Verkehrsmitteln auch unter extremen Wetterbedingungen aufrechterhalten werden könne und dabei insbesondere folgende Aspekten berücksichtigen, schreibt die Partei in einer entsprechenden Mitteilung.

Man müsse von Ländern wie der Schweiz und Norwegen lernen, die bekannt für ihre effiziente Bewältigung von Winterbedingungen seien: "Durch die Einbindung internationaler Expertise können wir Bayern besser auf zukünftige Winter vorbereiten." Zudem sei es offensichtlich, dass die derzeitige Anzahl von 13 Räumfahrzeugen für Schienen in ganz Bayern nicht ausreichend sei.

Die Deutsche Bahn muss nach eigenen Angaben 9.800 Streckenkilometer in der Region Süd auch im Winter befahrbar halten. Von den mehr als 11.000 Weichen im Freistaat verfügen etwa 8.030 über eine Weichenheizung, mehr als 1.550 Räumkräfte kommen in Spitzenzeiten an den Schienen und Weichen zum Einsatz und werden von über 760 Sicherungskräften bei der Arbeit unterstützt.

13 bahneigene Räumfahrzeuge schieben dabei Schnee von den Gleisen, dazu kommen sieben Fahrzeuge der leichten Schneeräumtechnik. Bei der Münchner S-Bahn befahren bei Schneefall nachts Leerzüge die Strecke und wirken damit Schnee- und Eisbildung entgegen.

Der Bayern-FDP weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass sie den motorisierten Individualverkehr als Teil des Mobilitätsmix für unverzichtbar halte: "Wir erinnern daran, dass es falsch ist, eine Politik gegen das Auto zu betreiben."

"Die Hälfte der Münchner Haushalte hat kein Auto. Der öffentliche Nahverkehr darf daher nicht nur ein Schönwetterbetrieb sein, sondern muss zuverlässig und immer zur Verfügung stehen. Durch die Erderwärmung wird es mehr der bisher als Extremwetter wahrgenommene Ereignisse geben, dafür muss auch die Münchner Infrastruktur frühzeitig ertüchtigt werden", entgegnet dem Andreas Barth von Pro Bahn.

Die komplette Verkehrseinstellung über mehr als einen Tag und auch nach Ende des Schneefalls sei eine unnötige Steilvorlage für die, die dem Öffentlichen Nahverkehr feindselig gegenüber stünden, so der Fahrgastverband.

In Großstädten wie München sei der Ausbau neuer U-Bahnlinien und generell die Umsetzung von Lösungen in Tunneln "essenziell", da diese "krisenfester" seien, findet die Bayern-FDP mit Blick auf Projekte wie die U9, U26 und die Erweiterung der U4 nach Englschalking.

Dazu erklärt Lukas Köhler, stellvertretender Landesvorsitzende der FDP Bayern: "Das derzeitige Winter-Chaos muss ein Weckruf sein. Die wirtschaftlichen Schäden sind bereits enorm, die Beeinträchtigungen für hunderttausende Pendler unzumutbar. Die Staatsregierung muss nun die richtigen Vorkehrungen treffen, um Mobilität in Bayern künftig auch unter extremen Wetterbedingungen sicherzustellen."

Die Stadtratsfraktion FDP/Bayernpartei formulierte am Montag eine Anfrage zum Thema Schneechaos und ÖPNV. "Wir fragen den Oberbürgermeister: Über welche Schneeräumgeräte für Straßenbahntrassen verfügt aktuell die MVG bzw. der städtische Winterdienst?", heißt es da unter anderem. Zudem will die Fraktion wissen, ob sich der Stadtrat, zum Beispiel im Rahmen der Haushaltsplanung 2024 oder in der nächsten Sitzung des Mobilitätsausschusses, mit dem Thema "Trambahn witterungsbedingt außer Dienst" und den dafür vorgesehenen Maßnahmen befasse.

QOSHE - Schneechaos in München: Ein Oldtimer muss die MVG-Tram retten - Guido Verstegen
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Schneechaos in München: Ein Oldtimer muss die MVG-Tram retten

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05.12.2023

München - Der Schnee fiel am Wochenende in Mengen, wie sie die Münchner so noch nicht erlebt hatten. Kein Wunder also, dass auch der Öffentliche Nahverkehr in und um München zusammenbrach.

Am Freitag (2. Dezember) stellte die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) den Bus- und Trambetrieb angesichts der Schneemassen ein. Während die Busse dann am Sonntagmorgen wieder fuhren, stehen die Trambahnen vorerst weiter in den Depots. "Im Laufe des Abends ist geplant, die Linie 19 abschnittsweise in Betrieb zu nehmen. Als Nächstes wird am Dienstag die Linie 20 den Betrieb in Abschnitten aufnehmen. Bis auf Weiteres fahren auf der nachfragestärksten Linie 20 im Abschnitt Karlsplatz (Stachus) – Westfriedhof noch ersatzweise Busse", teilte die MVG am Montag mit.

Dass es bei starkem Schneefall zu Beeinträchtigungen bei Tram und Bus komme, sei nachvollziehbar, nicht aber die komplette Einstellung des Betriebes und die späte Wiederaufnahme, findet Berthold Maier, Sprecher des Arbeitskreises Attraktiver Nahverkehr im Münchner Forum (AAN). "Warum wurde nicht wenigstens versucht, einen Notbetrieb beim Busnetz aufrechtzuerhalten? Offensichtlich verfügt die MVG über kein brauchbares Notfallkonzept", wird Maier in einer entsprechenden Mitteilung zitiert.

Ein Problem bei der Tram sei es , dass die MVG schlicht nicht über die Mittel verfüge, die Gleise freizuhalten. Es sei "hinlänglich bekannt", dass zum Freihalten der Gleise Niederflurfahrzeuge wegen der zu geringen Fußbodenhöhe nur schlecht geeignet seien, ergänzte AAN-Sprecher Matthias Hintzen: "Das einzige gut zum Schneeräumen geeignete Fahrzeug ist der Fahrdrahtkontrollwagen."

Dieses Fahrzeug stammt aus dem Jahre 1961, die letzte Hauptuntersuchung führten die Mitglieder des Trambahnmuseums ehrenamtlich durch. Auch heute werde das Modell FK 1.8 zur Fahrdrahtkontrolle und Abnahmefahrten nach Fahrleitungs-arbeiten und Fahrleitungsneubauten eingesetzt und hat durch seinen seit einigen Jahren nachgerüsteten Schneepflug teilweise die Aufgabe der verschrotteten sp 2.55 übernommen. Die MVG musste nämlich feststellen, dass auch heute eine Schneeräumung allein durch Straßenfahrzeuge in härteren Wintern nicht immer ausreicht", heißt es dazu auf der Website der Freunde des Münchner Trambahn-Museums.

Wie Markus Trommer, der Vorsitzende des Museums, im Gespräch mit der AZ sagte, kam der Fahrdrahtkontrollwagen am Sonntag bei Pasing zum Einsatz und verrichtete am Montag zwischen Max-Weber-Platz und Bahnhof Einsteinstraße seinen Dienst. "Das Fahrzeug hat gerade bei Eis in den Schienen auch ganz schön zu kämpfen", meinte Trommer und erinnerte daran, dass es bis in die 1970er-Jahre sieben Schneepflüge gegeben habe, die dann allesamt abgeschafft worden seien. Auf den Zügen saßen laut Trommer vier Mitarbeiter, hinten habe ein Falzmühlenwagen Salz auf die Strecke gestreut.

Wer sich einen solchen Wagen ansehen möchte, der findet ihn auf einem Podest in besagtem MVG-Museum in der Ständlerstraße. Trommer: "Theoretisch wäre der einsatzbereit, müsste aber geschoben werden. Und die Aufsichtsbehörde müsste natürlich erst zustimmen."

Laut AAN-Sprecher Hintzen wurden die ebenfalls gut zum Freifahren der Gleise geeigneten Hochflur-P-Wagen seit 2020 nicht mehr gewartet und können somit nicht genutzt werden: "Somit kann derzeit durch die MVG kein brauchbarer Winterdienst geleistet werden."

Angesichts der durch den........

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