München - Kann ein Brief keinem Empfänger zugeordnet werden, landet er oft einfach auf den Briefkästen im Hausflur – das kennt wohl jeder, der in einem Mehrfamilienhaus in der Stadt wohnt. Für Münchner kann diese Praxis teuer werden – weil auf nicht bezahlte Rechnungen Mahnungen folgen. Und das auch, wenn die Post von der Stadt kommt, man nicht lange mehr in dem Haus wohnt – und sich ordnungsgemäß umgemeldet hat.

Weil die Stadtkasse die Ummelde-Daten nicht automatisch vom KVR bekommt, wie die AZ dieser Tage berichtet hat. Das "normale" Vorgehen laut Stadtverwaltung: Die Briefe kommen als unzustellbar zurück, dann beginnt man mit einer Recherche, ob in der Stadtverwaltung nicht eine neue Adresse bekannt ist.

Absolut nicht mehr zeitgemäß – findet die CSU. Und bringt das Thema nun mit einer Anfrage und einem Antrag ganz offiziell im Stadtrat auf die Tagesordnung. Nun also muss sich die Stadtverwaltung damit auseinandersetzen.

Konkret fragt die CSU zum Beispiel, warum die Stadtkasse denn eigentlich nicht an das digitale Einwohnermeldeamtsregister angeschlossen ist. "Welche weiteren städtischen Dienststellen sind noch nicht digital daran angeschlossen?", will Fraktionschef Manuel Pretzl in seiner Anfrage wissen.

Auf eine AZ-Nachfrage hin hatte es geheißen, man arbeite in der Verwaltung derzeit an einer Lösung für das Problem. Pretzl will nun genau wissen: "Wann ist denn mit dem Anschluss der Stadtkasse an das Datensystem zu rechnen?"

Die CSU fragt auch, wie viele Mitarbeiter denn im Kreisverwaltungsreferat und der Stadtkasse dafür zuständig seien, fehlende oder fehlerhafte Adressen zu ermitteln, obwohl diese dem Einwohnermeldeamt "längst vorliegen" und welche Kosten dadurch entstünden?

Auch will Pretzl wissen, wie oft es denn wie im von der AZ beschriebenen Fall vorkomme, dass Münchner seitens der Stadtkasse abgemahnt werden, weil ihre neue Adresse nicht digital übermittelt worden sei und deshalb Rechnungen nicht ankamen?

In seinem Stadtratsantrag fordert Pretzl, dass die Stadtkasse "unverzüglich" an das Datensystem des Einwohnermeldeamts angeschlossen werden soll. "Der bisherige Zeitverlust und Personalaufwand sind absolut vermeidbar, wenn die Lücken in der Digitalisierung geschlossen werden", so Pretzl.

QOSHE - Peinliches Adress-Chaos in München: Das sind die Folgen - Felix Mã¼Ller
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Peinliches Adress-Chaos in München: Das sind die Folgen

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09.11.2023

München - Kann ein Brief keinem Empfänger zugeordnet werden, landet er oft einfach auf den Briefkästen im Hausflur – das kennt wohl jeder, der in einem Mehrfamilienhaus in der Stadt wohnt. Für Münchner kann diese Praxis teuer werden – weil auf nicht bezahlte Rechnungen Mahnungen folgen. Und das auch, wenn die Post von der Stadt kommt, man nicht lange mehr in dem Haus wohnt – und sich ordnungsgemäß umgemeldet hat.

Weil die Stadtkasse die Ummelde-Daten nicht automatisch vom KVR bekommt, wie die AZ dieser Tage berichtet hat. Das........

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