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Shein muss weg!

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17.11.2025

Kaum ein Tag ist in der letzten Woche vergangen ohne Nachrichten über Shein. Der Ultra-Fast-Fashion-Gigant liefert jede Menge Billigstprodukte nach Europa. Global 2000 und die AK Oberösterreich testeten – und fanden eine bis zu 4000-fache (in Worten: VIERTAUSEND-fache!) Überschreitung der EU-Grenzwerte von Ewigkeitschemikalien. In Paris eröffnete Shein eine große Filiale, offiziell die erste in Europa – ich war allerdings im Sommer bereits in einem lieblos eingerichteten Pop-up-Store des Unternehmens in Slowenien.

Nicht nur die Shoperöffnung selbst war von Protesten begleitet, schon zuvor ging ein Aufschrei durch Frankreich (und Europa): Shein verkaufte auf seiner Plattform Kindersexpuppen. Und falls wer meinte, dass das ja nur lebensechte Kinderpuppen seien, der hatte die Beschreibung auf der Website nicht gelesen: Da stand was von „erotischen Körpern“ und „lebensechten Genitalien“. Shein stoppte den Verkauf und erklärte, dass das passiert sei, weil sie eine Plattform seien, auf der andere Produzent:innen ihre Produkte verkaufen können, und die Puppen seien ihnen – oh je – durchgerutscht.

Shein und auch Temu, der zweite chinesische Ultra-Fast-Schwachsinnsprodukte-Gigant, verfolgen ein System, das auf der Ausbeutung anderer beruht. Und sie sind bereits ein ernstzunehmendes Problem, in Europa und der Welt.

Shein hat seinen globalen Umsatz 2023 gegenüber dem Vorjahr erneut kräftig gesteigert, Schätzungen sprechen von zweistelligen Wachstumsraten. Gleichzeitig explodiert die Menge an weggeworfener Kleidung in Europa. Laut EU entstehen jährlich rund 5,8 Millionen Tonnen Alttextilien, Tendenz stark steigend – und Fast Fashion ist einer der Haupttreiber. Immer öfter stolpere ich bei Volkshilfe oder Caritas über gespendete Kleidung von Shein – und es sind immer die mit Abstand am schlechtesten verarbeiteten Stücke. Mäntel ohne Futter, knisternde und durch die statische........

© Wiener Zeitung