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Wenn Hilfe zu spät kommt: Notarztversorgung am Limit

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08.12.2025

Mit der Schließung zahlreicher Notarztstützpunkte geraten vor allem abgelegene Regionen unter Druck. So beträgt die Fahrtdauer am Beispiel des Stützpunktes im niederösterreichischen Retz in Richtung Norden zwischen 30 und 45 Minuten. Es fällt auf, dass Notarztstützpunkte mit geringerer Entfernung zu Krankenhäusern nicht aufgelassen werden. Andere mit größerer Entfernung hingegen schon. Im „Gesundheitsplan 2040 “ des Landes Niederösterreich wird hingegen betont, dass „egal, wann und wo sich ein Notfall ereignet, innerhalb von 20 Minuten ein Notfallteam – ob per Rettungswagen oder Hubschrauber – zur Stelle ist.“ Dies stößt sowohl bei der Bevölkerung als auch bei Rettungskräften auf Skepsis, da dieses Versprechen aus ihrer Sicht schwer einhaltbar ist.

Besonders schwierig ist die Situation in den nördlichen Teilen des Landes, die zwar nahe an der tschechischen Grenze liegen, doch grenzüberschreitende Vereinbarungen zur medizinischen Versorgung gibt es nicht. „Die Leute in dieser Region wollen natürlich lieber eine:n Ärzt:in aus der Umgebung, die:der auch Deutsch spricht“, erklärt die Bezirksstellenleiterin des Stützpunktes Retz, Christina Schwarzböck.

Die wegfallenden Notarztstellen sollen in Zukunft durch Notfallsanitäter:innen ersetzt werden. „Das ist entweder völlig verantwortungslos oder ein bewusstes Verschleiern unbequemer Fakten“, kritisiert die Grüne Gesundheitssprecherin Silvia Moser. In Retz beispielsweise bringen die Sanitäter:innen dann die Patient:innen ins 59 Kilometer entfernte Krankenhaus Hollabrunn, an das der Stützpunkt in Retz künftig angebunden sein soll. Die Notfallsanitäter:innen verfügen auch........

© Wiener Zeitung