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Limit 500 bis 3000 Euro: Was hinter dem Digitalen Euro steckt

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06.06.2024

Artikel vom 06.06.2024

Bundesbanker Burkhard Balz über das geplante neue Zahlungsmittel, die Widerstände von Sparkassen, die Skepsis der Verbraucher und die Zukunft des Bargeldes. Er sieht das Projekt auf einem guten Weg im Interview mit Oliver Stock

Burkhard Balz, ehemals tätig für die Commerzbank, gehört seit 2018 dem Vorstand der Bundesbank an. Dort ist der vormalige CDU-Europaabgeordnete (2009 bis 2018) unter anderem für die Bankenaufsicht und aktuell vor allem für die Einführung des Digitalen Euro zuständig. Das Projekt ist kein Selbstläufer. Wo die Widerstände sind, was es für uns bedeutet, ob die Blockchain-Technologie zum Tragen kommt, wie danach die Zukunft des Bargelds aussieht und wann neue Banknoten kommen, erläutert Balz, geboren 1969 in Lemgo, im Interview mit Oliver Stock.

THE EUROPEAN: Europa steckt in den Vorbereitungen zu einem Projekt, das unser Zahlungssystem so verändern kann wie die Umstellung von Mark auf Euro – den digitalen Euro. Was passiert da gerade?

Burkhard Balz: Mit dem Euro wurde 1999 eine neue, gemeinsame Währung eingeführt. Mit dem digitalen Euro wird nur eine zusätzliche Bezahloption geschaffen, die sowohl online wie auch offline nutzbar sein wird. Dabei wird der digitale Euro erstmals ein digitales europäisches Zahlungsmittel sein, das im gesamten Eurosystem akzeptiert wird. Der digitale Euro wird ebenso wie Bargeld von den Zentralbanken des Eurosystems herausgegeben und ein höchstmögliches Maß an Datenschutz bieten. Wir sind Ende vergangenen Jahres von der sogenannten Untersuchungsphase in die Vorbereitungsphase eingetreten, die bis Herbst 2025 andauern soll. In dieser Vorbereitungsphase experimentieren wir bereits, wie die technologische Grundlage des digitalen Euro aussehen könnte.

Was für Experimente?

Es geht in den nächsten Monaten darum, welche Technologie sich am besten für den digitalen Euro eignet. Ist es die Blockchain-Technologie, die man vom Bitcoin kennt? Oder sollten wir den digitalen Euro besser tokenisieren, also eine Art digitale Wertmarke schaffen? Die Bundesbank steht einer token-basierten Lösung sehr offen gegenüber. Der digitale Euro braucht aber auch gemeinsame Regeln. Da müssen alle einbezogen sein, die mit im Boot sitzen: wir als Herausgeber des digitalen Euro, die Banken, Finanzdienstleister, Händler und Verbraucher. Und dann müssen wir den Menschen sehr gut erklären, was der digitale Euro ist und welche Vorteile sie durch ihn........

© The European


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